In Lawine verschütteter hatte Glück im Unglück

Ein 44-Jähriger aus dem Bezirk Gmunden unternahm am 27. Jänner 2019 gegen 9 Uhr gemeinsam mit seinem Bruder und einem Bekannten eine Skitour auf den Schönberg/Wildenkogel im Grenzgebiet zwischen OÖ und der Steiermark. Die Gruppe hatte sich gut vorbereitet, kannte den ungefähren Routenverlauf und hatte die gesamte Notfallausrüstung mit. Gegen 11:45 Uhr kam die Bergsteigergruppe vor dem Gipfelbereich mangels vorhandener Spur von der normalen Aufstiegsroute ab und querte schließlich einen bis zu 39 Grad steilen Südhang. Als der Gruppenerste, eine 50 Meter breite Rinne gequert hatte, folgte ihm der 44-Jährige. Dabei löste dieser etwa 50 Meter über ihm ein etwa 70 Meter breites Schneebrett aus und wurde mit den Schneemassen etwa 250 bis 300 Meter weit mitgerissen. Obwohl er den Airbag Rucksack auslösen konnte, wurde er in aufrecht sitzender Position vollständig verschüttet. Nach dem Stillstand der Lawine konnte der Mann eine Hand vor dem Gesicht leicht bewegen und dürfte über eine Atemhöhle verfügt haben. Seine beiden Begleiter versuchten sofort mit ihren Lawinenverschüttetensuchgeräten den Verunglückten zu orten. Zwischenzeitlich kamen noch 3 weitere Gruppen von Skibergsteigern an der Unfallstelle vorbei und schlossen sich der Suche an. Es konnte jedoch vorerst kein eindeutiges Signal vom Verschütteten gefunden werden. Als sich die Gruppen im Staubereich der Lawine sammelten und eine neue Suche starten wollten, entdeckte plötzlich einer der Helfer einen Handschuh unter der Schneedecke. So konnte der 44-Jährige lokalisiert und ausgegraben werden. Nach der Versorgung mit dem Notarzthubschrauber Martin 3 wurde er in das Klinikum Salzkammergut Gmunden eingeliefert und leicht unterkühlt zur Überwachung stationär aufgenommen. Um weitere Vermisste ausschließen zu können, wurden mit dem Polizeihubschrauber Libelle, 2 Lawinensuchhunde des Bergrettungsdienst OÖ mit ihren Hundeführern, sowie 2 Alpinpolizisten auf die Lawine geflogen. Es konnten keine Hinweise auf weitere Personen in den Schneemassen gefunden werden. Die übrigen Gruppenteilnehmer und die Helfer konnten unverletzt selbstständig ins Tal abfahren. Im Einsatz waren mehr als 20 Bergretter der Ortsstellen Bad Ischl und Ebensee.

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