Der Krisenstab des Roten Kreuzes: „Wenn es ernst wird stehen wir bereit!“

Fotos: OERK: Steht bereit in der Krise: Dominik Kaiser. Credit: O?-RK,
Fotos: OERK: Steht bereit in der Krise: Dominik Kaiser. Credit: O?-RK,

Die Maßnahmen gegen COVID-19 haben den Alltag verändert. Für Menschen im Gesundheitssektor noch ein wenig mehr. Heute stellen wir einen der Helden des Corona-Alltags vor.

Schon einige Zeit bevor die Bevölkerung Schritt für Schritt an die Maßnahmen im Kampf gegen das neuartige Corona-Virus herangeführt wurde, rüstete sich das Rote Kreuz für den Ernstfall. Dominik Kaiser ist als angehender Rotkreuz-Offizier direkt davon betroffen. Der 29-Jährige ist seit 12 Jahren Rettungssanitäter und seit März 2017 zuständig für die Aus- und Fortbildung von Rettungssanitätern. Doch seit dem 11. März ruhen diese Tätigkeiten. Stattdessen ist er als Führungsunterstützung im Vöcklabrucker Rettungskommando, dem Krisenstab des Roten Kreuzes im Bezirk, aktiv. Dominik Kaisers Aufgabe ist es, erforderliche Einsätze und Maßnahmen zu planen und sich dafür intern und mit der Bezirkshauptmannschaft, Ärztevertretern und den Einsatzorganisationen Polizei und Feuerwehr abzustimmen. Bei dem in Vöcklabruck installierten Corona-Drive-In beispielsweise ist ein engmaschiger Austausch mit Polizei und Feuerwehr erforderlich. Die Polizei ist dafür zuständig, die behördliche Bewilligung für die Testpersonen und ihre Identität zu überprüfen, die freiwillige Feuerwehr stellt den Lotsendienst.
Die Krise lässt sich nicht mit „Dienst nach Vorschrift“ bewältigen. Die Mehrstunden, die derzeit auflaufen sind beachtlich, aber die Motivation ist hoch laut Dominik Kaiser: „Der eigentliche Job ruht komplett. Ich arbeite im Krisenstab und habe zum Glück die Möglichkeit, mich ganz in den Dienst der Sache zu stellen. Und neben viel Arbeit bietet mir das zumindest auch viel Abwechslung, was ich auch als Vorteil sehe.“
Zur Zeit durchläuft er die interne Rotkreuz-Ausbildung zum Offizier, die sich gerade in Krisenzeiten bewährt. Kaiser ist sich sicher: „Wir sind noch lange nicht am Ende der Krise. Wir werden noch einige Herausforderungen zu bewältigen haben, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Ich denke, dass wir danach viele Dinge ganz anders sehen werden als jetzt, und so manches werden wir anders zu schätzen wissen. Aber das ist jetzt nun einmal so. Das ist nicht nur nachteilig.“

Die Hygienestandards des Roten Kreuzes hat er bereits in seinem Privatleben integriert: er wohnt in einem Drei-Generationen-Haus, aber Mutter und Großeltern bekommt er derzeit nur sehr begrenzt und aus sicherer Entfernung zu Gesicht. „Gründliches Händewaschen, Desinfektion nach jedem Außenkontakt noch ehe ich z.B. das Lenkrad anfasse, 2m Abstand zum Nächsten, die Räume regelmäßig gut lüften und mit niemandem für länger als 15 Minuten den Raum teilen sind mir inzwischen vertraute Verhaltensweisen, die ich selbstverständlich aus meinem beruflichen Alltag übernommen habe. Es geht dabei gar nicht mal in erster Linie um mich, in erster Linie möchte ich auch die Menschen absichern, für deren Schutz ich derzeit rund um die Uhr arbeite. Wirksame Hilfe gelingt wenn wir wie bisher auf das Bewährte setzen und auch Neues wagen. Ich bewältige meine Arbeit mit Respekt aber auch mit Gelassenheit und denke mir dabei: ‚Keep on smiling.‘ Irgendwie geht’s schon weiter.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

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