LR Anschober: Immer breiterer Aufstand der Wirtschaft gegen Abschiebung von Lehrlingen und für eine Lösung der Vernunft

Es ist eine sehr überraschende, ungewöhnliche Entwicklung, wie stark und wie breit sich die Wirtschaft immer stärker gegen die Abschiebung von Lehrlingen während ihrer Ausbildung und für eine Lösung der Menschlichkeit und der wirtschaftlichen Vernunft engagiert. Integrations-Landesrat Rudi Anschober: „Es ist beeindruckend, das Engagement vieler betroffener Unternehmerinnen und Unternehmer zu erleben, aber auch die Solidarität von immer mehr anderen Firmenchefs und Firmenchefinnen. Auch einige Wirtschaftskammern der Bundesländer engagieren sich immer stärker und ich hoffe sehr darauf, dass auch die Bundeswirtschaftskammer dieses Engagement in Zukunft mitträgt.

Bereits über 700 Unternehmen unterstützen mit heutigem Tag die Initiative gegen die Abschiebung von Lehrlingen:

- darunter auch die Chefs großer Unternehmen wie Spar und Rewe

- Industrielle (Haselsteiner, Androsch) und Banker (Konrad)

- der Chef der Industrieellenvereinigung Österreich (Kapsch)

- Ökonom Fritz Schneider

- die Wirtschaftsparlamente der Steiermark und Oberösterreichs

- und ganz viele mittlere und kleinere Betriebe, für die vielfach der Lehrlingsmangel besonders dramatische Auswirkungen hat

Zitate der besonders prominenten Unterstützer/innen und alle weiteren Infos online unter ausbildung-statt-abschiebung.at bzw. unten als Auszug:

Gerhard Drexel, Vorstandsdirektor Spar Warenhandels-AG: „In vielen Branchen in Österreich gibt es einen Arbeitskräftemangel, so auch im Handel. Junge Menschen, die arbeiten wollen und gut integriert sind, abzuschieben, widerspricht jeder Logik und Menschenfreundlichkeit! Es ließe sich sicher eine rechtliche Regelung dafür finden. Das deutsche 3+2-Modell könnte gut als Vorbild dienen.“

Marcel Haraszti, Vorstand REWE International AG

Anna Tostmann: „Wir bilden zur Zeit 6 Lehrlinge aus, 4 davon stammen aus Afghanistan und nicht jeder hat einen positiven Asylbescheid. In unserer Branche sucht man Hände ringend nach guten Mitarbeitern und wir sind über alle Jugendlichen dankbar, die sich für das Schneiderhandwerk interessieren und eignen. Entgegen mancher Meinung, nehmen sie keinen Österreichern eine Ausbildungsstelle weg! Die psychische Belastung, die die Ungewissheit mit sich bringt ist enorm - in erster Linie für den Betroffenen, aber natürlich auch für das Umfeld.“

Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung: „Der Fachkräftemangel ist ein aktuelles aber auch ein strukturelles Problem - alleine heuer fehlen uns 10.500 Fachkräfte. Ein Teil davon lässt sich durch qualifizierte Zuwanderung lösen. Das 3+2 Modell ist eine geeignete Übergangslösung. Mittelfristig brauchen wir aber eine strategische Zuwanderungspolitik, die Nutzen für Gesellschaft und Wirtschaft stiftet. Die Migrationsphobie, die es im Land gibt, muss endlich abgebaut werden.“

Hannes Androsch: „Die Abschiebung von Lehrlingen ist unmenschlich, weil man junge Menschen, die etwas lernen, eiskalt abschiebt. Sie ist faktenwidrig, weil sie einen guten Job machen. Und sie ist wirtschaftlich dämlich, weil Österreich Zuwanderung braucht.“

Hans-Peter Haselsteiner: „Bei einem so drückenden Fachkräftemangel ist die Abschiebung von Lehrlingen die dümmste, vorstellbare Maßnahme.“

Prof. Friedrich Schneider: „Die Wirtschaft in OÖ braucht gerade in den Berufen, die einen Mangel an Lehrlingen haben, dringend Lehrlinge; diese können durch Flüchtlinge beschafft werden; dadurch werden diese Wirtschafts-zweige wesentlich gestärkt und es entsteht eine zusätzliche Wertschöpfung von mehreren 10.000 € pro Lehrling/Flüchtling Darüber hinaus werden diese durch die Ausbildung bestens integriert und tragen damit zum Gesamtwohl von (Ober-)Österreich bei“.

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Bildtext: Christian Hawelka (Stadtpolizei), Markus Punzenberger (Siemens), Bürgermeister Mag. Herbert Brunsteiner.

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