Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner - Der OÖVV Fahrplanwechsel am 09. Dezember 2018
bringt positive Veränderungen


 
Foto: Land OÖ/Daniel Kauder,
Foto: Land OÖ/Daniel Kauder,

Am 09.12.2018 wechselt der OÖ Verkehrsverbund auf die neuen Fahrpläne. Neue
Busse, eine bessere Abstimmung zwischen Bus- und Schienenverkehr und eine
Erweiterung des Angebots sollen die Zahl der Fahrgäste im öffentlichen Verkehr
steigern.

Mit Fahrplanwechsel gehen die neuen Verkehrskonzepte in den beiden
Ausschreibungsgebieten ‚Oberes Mühlviertel‘ und ‚Innviertel‘ in Betrieb.
Am 01. Jänner 2019 passt der OÖ Verkehrsverbund wie jedes Jahr seine Tarife
an.

Der 09.12.2018 ist heuer der Stichtag, an dem im Zuge des europaweiten
Fahrplanwechsels der Eisenbahnen auch die bis dahin gültigen Fahrpläne des OÖVV
gegen neue adaptierte getauscht werden. Bereits vor diesem Tag können Kundinnen
und Kunden die neuen Fahrpläne im Kundencenter des OÖVV und bei seinen
Partnerunternehmen abholen, oder auf der OÖVV-Homepage downloaden. Zudem
werden auch alle Haltestellen und Busse mit den neuen Informationen ausgestattet. Am
einfachsten können sich die Fahrgäste aber mit der OÖVV Info App über ihre nächste
Fahrt informieren. Hier erhalten Kundinnen und Kunden alle Informationen über das
Angebot im Öffentlichen Verkehr auf einen Blick und haben sie immer auf ihrem Handy
mit dabei.

„Wir produzieren jährlich über 250.000 Fahrpläne für rund 300 Linien. Alle darin
enthaltenen Verbindungen, Abfahrtszeiten und Haltestellen finden unsere Fahrgäste
gesammelt in der OÖVV Info App. Neben dem Vorteil der Fahrgäste, zu jeder Zeit und
überall auf alle Informationen des Öffentlichen Verkehrs zugreifen zu können, tun sie
auch noch Gutes, da sie sich umweltschonend informieren“, appelliert Herbert Kubasta,
Geschäftsführer des OÖ Verkehrsverbundes für die Nutzung der OÖVV Info App
anstatt der gedruckten Fahrpläne.

Der OÖ Verkehrsverbund nutzt den heurigen Fahrplanwechsel für zahlreiche
Verbesserungen für die Fahrgäste. Dies liegt vor allem auch daran, dass die
Regionalbusverkehrsdienste in den Gebieten ‚Oberes Mühlviertel‘ und ‚Innviertel‘ neu
vergeben wurden. Die neu beauftragten Verkehrsunternehmen beginnen am
09.12.2018 mit der Umsetzung der Leistungen.

Der OÖVV stärkt im gesamten Bundesland die Hauptverkehrsrouten und erhält die
Angebote in schwach besiedelten Gebieten überwiegend aufrecht. Zu den zwei
wichtigsten Nutzergruppen zählen vor allem die Pendlerinnen und Pendler und natürlich
auch die Schülerinnen und Schüler. Daher wurde vor allem für diese beiden Gruppen
das Angebot erweitert. „Wir können die Situation in den zentralen Ballungsräumen nur
dann verbessern, wenn wir Stück für Stück die Mosaiksteine zusammensetzen. Dafür
müssen wir neben vielen anderen Maßnahmen das Angebot im Öffentlichen Verkehr
laufend ausbauen und erweitern“, erklärt Landesrat Günther Steinkellner.

Damit die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher den Öffentlichen Verkehr nicht
nur auf dem Weg zur Arbeit oder Schule nutzen, erweitert der OÖVV punktuell sein
Angebot auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten. Es wird neue Kurse am Abend und
an den Wochenenden ins Obere Mühlviertel geben und im Innviertel wird der
Fahrbetrieb von Linien, die überwiegend von Schülerinnen und Schülern genutzt
werden, auch an schulfreien Tagen durchgeführt. Neben zahlreichen kleineren
Fahrplanpassungen, wird es die stärksten Veränderungen im Regionalbusverkehr im

Oberen Mühlviertel und Innviertel geben.
Umfangreiche Ausweitung des Angebots im Oberen Mühlviertel
51 neue, abgasarme und barrierefreie Linienbusse und eine Erweiterung des
Verkehrsnetzes um ca. 15%

Aufgrund des noch eher geringen Angebots im Schienenverkehr, ist der Regionalbus im
Oberen Mühlviertel das wichtigste Beförderungsmittel im Öffentlichen Verkehr.
Dementsprechend umfangreich sind hier die Erweiterung des OÖVV Angebots. In
dieser Region werden 2019 ca. 2,5 Mio. Fahrgäste ein Verkehrsnetz von 3,5 Mio.
Fahrplankilometern (Erweiterung von ca. 15%) nutzen. Die Kosten für dieses Angebot
werden jährlich rund 7,5 Mio. Euro betragen.

Nach einem Ausschreibungsverfahren wurden die Verkehrsdienste an die Firmen Dr.
Richard Linien GmbH & Co KG, Adelheid Leitner GmbH und sabtours Touristik GmbH
vergeben. Mit 09.12.2018 startet die Umsetzung mit insgesamt 51 neuen, klimatisierten,
barrierefreien und abgasarmen Linienbussen. Die strategischen Ziele bei der Planung
des OÖ Verkehrsverbundes waren vor allem der Ausbau der Hauptverbindungen nach
Linz, die Sicherung des Angebots im Zubringerverkehr und die Verbesserung des
Angebots für Schülerinnen und Schüler.

Die konkreten Erweiterungen im Oberen Mühlviertel im Überblick:
 Verlängerung der Hauptlinie Linz – Rohrbach bis Ulrichsberg. Somit sind Aigen-
Schlägl und Ulrichsberg nun 13x täglich, umsteigefrei mit Linz verbunden.
 Erhöhung der Verbindungsfrequenz vor allem zur Hauptverkehrszeit.
 Zusätzliche Verbindungen am Abend und an Wochenenden.
 Vier „Eilbusse“ (Schnellkurspaare) zur Hauptverkehrszeit zwischen Linz und
Rohrbach, die nur an den wichtigsten Haltestellen (Verkehrsknoten und
Park&Ride Anlagen) halten.
 Weitere Stärkung der Achse Lembach – Linz (18 statt bisher 12 Verbindungen an
Werktagen).
Erweiterungen im Innviertel (Schärding, Ried und Braunau)

Jetzt kommt das Innviertel zum Zug
Die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs ist mir ein wichtiges Anliegen. Nach fast
20-jähriger Diskussion freut es mich besonders, dass wir für das Innviertel
Verbesserungen erzielen können. Hier laufen die regionalen
Kraftfahrlinienkonzessionen mit 09.12.2018 aus. Die Ausweitungen des Angebots
stärken die wirtschaftliche Entwicklung der Region und das Mobilitätsangebot für die
Bürgerinnen und Bürger, so Landesrat Steinkellner abschließend.
87 neue, abgasarme und barrierefreie Linienbusse und eine Erweiterung des
Verkehrsnetzes um ca. 19%

Im Innviertel gibt es beim Angebot im Öffentlichen Verkehr teilweise Unterschiede
aufgrund der regionalen Verteilung der Hauptverkehrsknoten. Der Bezirk Ried hat im
Vergleich zu Schärding und Braunau den Vorteil, dass die Bezirkshauptstadt sehr
zentral liegt. Insgesamt werden 2019 voraussichtlich ca. 1,1 Mio. Fahrgäste das OÖVV
Verkehrsnetz von 3,7 Mio. Fahrplan Kilometern (ein Erweiterung von ca. 19%) im
Innviertel nutzen. Die Kosten dafür werden bei rund 9,1 Mio. Euro jährlich liegen. In
einigen Regionen ist dabei der Schienenverkehr bedeutsamer als das
Regionalbusangebot.

Die Verkehrsplanerinnen und -planer des OÖ Verkehrsverbundes haben sich vorrangig
auf eine grundsätzliche Sicherung des bestehenden Angebots und eine Erweiterung bei
den Schülerverkehren konzentriert. Zudem wurden die Bus- und Zugverbindungen
besser auf einander abgestimmt und das Angebot an schulfreien Tagen wurde
erweitert. Der OÖVV möchte dadurch mehr Schülerinnen und Schüler vom
Jugendticket-Netz überzeugen, damit die Jugendlichen den Öffentlichen Verkehr auch
in ihrer Freizeit nutzen. Mit diesem Ticket können sie das gesamte öffentliche
Verkehrsnetz in Oberösterreich in Anspruch nehmen. Zudem soll diese Erweiterung
einen Anreiz für Pendlerinnen und Pendler schaffen, für den täglichen Weg in die Arbeit
nicht den PKW, sondern den Öffentlichen Verkehr zu nutzen. „Wir rechnen bei den
Pendlerinnen und Pendlern im Innviertel mittelfristig mit kontinuierlichen
Wachstumsraten. Jede Person, die zumindest an manchen Tagen mit dem Bus oder
dem Zug zur Arbeit fährt, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“, ergänzt Herbert
Kubasta, Geschäftsführer der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft.

Die konkreten Erweiterungen im Innviertel im Überblick:
Schärding:
 Für den Schülerverkehr wird der „Sauwaldsprinter“ zwischen Kopfing – Andorf –
Ried bzw. Münzkirchen – Andorf – Ried eingeführt.
 Eine neue Linie zwischen Andorf – Raab und Peuerbach verbessert die
Anbindung der HTL Andorf.
 Die Passauer Bahn wird in Taufkirchen (Richtung Kopfing) und Schärding
(Richtung Sauwald) besser an den Regionalbusverkehr angebunden und
verknüpft.
 Punktuell wird das Angebot erweitert und die Frequenz der Fahrten erhöht.
Ried:
 Verbindungen am Nachmittag und an schulfreien Tagen werden bei fast allen
Linien erweitert  damit werden insbesondere Arbeitspendlerinnen und -pendler
angesprochen.
 Damit die Fahrgäste den Bahnhof besser erreichen können, wird innerhalb der
Stadt Ried die Linienführung verändert und verlängert.
 Im gesamten Bezirk Ried wird die Linienführung vereinheitlicht, um die
Hauptstrecken zu stärken.
 Die Frequenz der Fahrten am „Innkorridor“ zwischen Antiesenhofen und Altheim
wird erhöht.
 Mit dem neuen Busterminal in Ried wird das Umsteigen zwischen den
Regionalbuslinien und der Bahn erleichtert.
Braunau:
 Die Regionalbusanschlüsse werden an die Mattigtalbahn in Mattighofen und
Friedburg, an die Innkreisbahn in Braunau/Inn, an die Salzburger Lokalbahn in
Ostermiething, Lamprechtshausen und Oberndorf und an die Westbahn in
Neumarkt-Köstendorf verbessert.
 Die wichtige Achse Braunau/Inn – Eggelsberg – Oberndorf und die Linien im
südlichen Mattigtal werden gestärkt.
 Punktuell wird das Angebot erweitert und die Frequenz der Fahrten erhöht.
 Teilweise werden Schülerlinien auch an schulfreien Tagen weitergeführt, um
Arbeitspendlerinnen und -pendler für den Öffentlichen Verkehr zu gewinnen.
Zusätzliche Erweiterungen des OÖVV Angebots in anderen Regionen
 Ab 9.12.2018 wird die Westbahn jede halbe Stunde auch in Vöcklabruck in beide
Fahrtrichtungen (Salzburg, Wien) halten. Den OÖVV Fahrgästen werden
dadurch viele neue Verbindungen und Umsteigemöglichkeiten geboten.
 Die Linie 595 in der Region Mondsee wird um vier neue Kurse erweitert. Daraus
ergibt sich ein deutlich besseres Angebot an Ferientagen.
 Ab Straß im Attergau wird mit Fahrplanwechsel eine neue Frühverbindung ab
06:33 Uhr eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler erreichen Vöcklabruck nun
ohne umsteigen.
 Die Linie 520 von Ohlsdorf nach Gmunden wird verstärkt. Es gibt nun stündlich
Fahrten von und nach Gmunden. Es wird nun auch Verbindungen an Feiertagen
geben
 S-Bahn Linie 5 (LILO):
 Ein zusätzlicher Abendkurs an Werktagen außer Samstag von Linz nach
Eferding (20:18 Uhr Abfahrt in Linz Hbf. – 20:58 Uhr Ankunft Eferding)
 Ein zusätzlicher Abendkurs an Werktagen außer Samstag von Eferding nach
Linz (20:02 Uhr Abfahrt in Eferding – 20:42 Uhr Ankunft in Linz Hbf.)

Anpassung des OÖVV Tarifs mit 01. Jänner 2019
Wie jedes Jahr passt der OÖ Verkehrsverbund ab 01.01.2019 seine Tarife an.
Der öffentliche Personennah- und Regionalverkehr ist kein profitables Geschäft. Die
Kosten können nur zum Teil durch die Erlöse gedeckt werden. Die Hauptlast der
Finanzierung tragen die Gebietskörperschaften. Die Anpassung erfolgt somit nicht, um
Gewinne zu erwirtschaften, sondern um die Finanzierung des Angebotes abzusichern.
Die Tarifanpassung orientiert sich an den aktuellen Steigerungen der Lohn- und
Sachkosten im Öffentlichen Verkehr. Diese sind im allgemeinen Tariflohn- und
Verbraucherindex öffentlich einsehbar.

Die Anpassungen im Überblick:
Regionalbusverkehr:
Der OÖVV erhöht seine Kartenpreise um durchschnittlich 1,77%. Durch die kleinste im
OÖVV eingesetzte Währungseinheit von 10 Cent können sich bei sehr niedrigen
Absolutbeträgen teilweise höhere prozentuelle Werte ergeben. Bei den ermäßigten
Einzel- und Tageskarten kommt es bei Fahrten bis zu 3 Zonen zu keiner Erhöhung.
Kernzone Linz:

Die Tarife der Einzel- und Tageskarten (sowohl bei den Kernzonenfahrpreisen als auch
den Kernzonenaufpreisen) werden nicht erhöht. Die Kernzonenfahrpreise und -
aufpreise bei den Zeitkarten (Wochen-, Monats-, Jahreskarten) werden zwischen 0,23%
und 1,69% angehoben.

Kernzonen Steyr und Wels:
Auch in den Städten Steyr und Wels bleiben die Kernzonenaufpreise bei den Einzelund
Tageskarten unverändert. Die Kernzonenfahrpreise werden bei Einzel- und
Tageskarten um 10 Cent Sprünge angehoben, was wegen der geringen Absolutbeträge
prozentuelle Steigerungen zwischen 5 und 10% ausmacht. Sowohl Fahr- als auch
Aufpreise werden bei den Zeitkarten um 1,53% bis 1,82% erhöht.

ildtext v.l.: Mag. (FH) Gerold Markgraf (OÖVV Verkehrsplaner), Klaus Wimmer BSc. MBA (Bereichsleitung Marketing & Kommunikation); Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner, DI Herbert Kubasta; MAS, MBA (Geschäftsführer der OÖ Verkehrsverbund-Organisations GmbH) und DI Gerald Grüblinger (OÖVV Verkehrsplaner).

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