Kalliauer an Haberlander: „Erarbeiten wir gemeinsam eine Strategie für bessere Arbeitsbedingungen in den Spitälern!“

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer - Foto Arbeiterkammer OÖ
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer - Foto Arbeiterkammer OÖ

Die AK Oberösterreich lud diese Woche zu einem Krankenhausgipfel, um eine AK-Studie zur Personalsituation in den oberösterreichischen Spitälern vorzustellen. Alle Teilnehmer/-innen waren sich einig: Es bestehe dringend Handlungsbedarf. „Wir brauchen bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen sowie eine bessere Entlohnung für die Beschäftigten in den Gesundheits- und Pflegeberufen“, fordert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Er lädt Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander ein, dafür eine Strategiegruppe einzurichten mit Experten/-innen und Verantwortlichen aus den Spitälern.


40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zum Krankenhausgipfel der AK Oberösterreich: Führungspersonal aus den Spitälern, Betriebsrätinnen und Betriebsräte sowie ein Vertreter des zuständigen Ressorts beim Land Oberösterreich. Besonderes Interesse weckte die Präsentation der AK-Studie „Personalbedarf und Personaleinsatz in Oberösterreichs Krankenhäusern“. Die Arbeiterkammer hat 200 Interviews mit Beschäftigten in den Spitälern geführt: Pflegekräfte, Hebammen, Angehörige der MTD- und MAB-Berufe, unterstützende Berufe, Betriebsratsmitglieder, Pflegedirektoren/-innen und andere Führungskräfte. Derzeit läuft die Auswertung der Interviews – die ersten vorliegenden Ergebnisse machen aber bereits klar: Es ist höchste Zeit zu handeln! „Wir brauchen zeitgemäße, transparente, leistungsorientierte und verbindliche Personalberechnungsmodelle, damit wir die hohe Versorgungs- und Arbeitsqualität in unseren Krankenhäusern auch für die Zukunft sichern können“, so AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Bis Juni 2019 werden alle Detailergebnisse der Studie ausgewertet sein und dann veröffentlicht.


Die Personalsituation hat die Diskussionen beim Gipfel beherrscht. Alle waren sich einig über die großartigen Leistungen der Beschäftigten, die sie trotz schwieriger Bedingungen verrichten: unterbesetzte Nachtdienste, hohe psychische und körperliche Belastung, zu wenig Zeit für die vielen und immer mehr werdenden Aufgaben sowie für die Anleitung und Einschulung neuer Kolleginnen und Kollegen. Dazu erschweren intransparente Personalplanung und -berechnung die Arbeit in den Spitälern. „Es braucht mehr Personal in allen Bereichen. In der Pflege am Patienten ebenso wie in den Stationssekretariaten oder in der Reinigung“, fordert Kalliauer.


Einigkeit gab es unter den Gipfel-Teilnehmern/-innen auch darüber, dass die Aus- und Weiterbildung verbessert werden muss – vor allem der Einstieg und Wiedereinstieg in die Gesundheits- und Krankenberufe und die Existenzsicherung während der Ausbildung durch ein Fachkräftestipendium. Die Beschäftigten erwarten sich auch bessere Rahmenbedingungen, wie höhere Entlohnung, Angebote zur besseren Vereinbarung von Beruf und Familie oder flexible und gesundheitsfördernde Arbeitszeitmodelle auch für Ältere.


„Es muss dafür gesorgt sein, dass die Beschäftigten Bedingungen vorfinden, die ihnen ermöglichen, ihre verantwortungsvolle und sinnstiftende Arbeit auch weiterhin als solche erleben können“, so der AK-Präsident. Sein Angebot an Landeshauptmann-Stellvertreterin Haberlander: „Wir sind gerne bereit, uns dazu konstruktiv einzubringen und stellen der Politik dafür gerne unsere Expertise zur Verfügung.“ Kalliauer schlägt die Einrichtung einer Strategiegruppe vor – eine Möglichkeit, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen und alle Anstrengungen zu bündeln, um die Situation der Beschäftigten in den Krankenhäusern zu verbessern und damit auch in Zukunft die Qualität unserer Gesundheitsversorgung in Oberösterreich sicher zu stellen.

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