Bildungsberatung stark nachgefragt

Sich im Beruf weiterbilden, höhere Qualifikation erwerben oder komplett umsatteln und einen neuen Berufsweg einschlagen: Die Zahl der Arbeitnehmer/-innen, die über diese Themen ernsthaft nachdenken, steigt. Viele von ihnen wenden sich an die Bildungsberatung der AK Oberösterreich. Diese stellt sich mit neuen und modernen Angeboten auf die stark steigende Nachfrage ein.

17.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben sich im Vorjahr an die Bildungsberatung der AK Oberösterreich gewandt. Tendenz stark steigend. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer: „Die Corona-Krise bewirkt offenbar, dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre beruflichen Perspektiven neu überdenken, auch in Richtung Erhöhung der Chancen und der Jobsicherheit. Das hat sich bereits während des Shutdowns gezeigt. Unsere Bildungsberatung ist seither extrem stark nachgefragt.“

Das durchschnittliche Alter der Ratsuchenden liegt bei 31,5 Jahren. 49 Prozent haben eine Lehre oder eine berufsbildende mittlere Schule abgeschlossen, 22 Prozent haben maximal Pflichtschulabschluss. 40 Prozent der Ratsuchenden sind Männer, 60 Prozent Frauen. Die am häufigsten nachgefragten Themen bei den AK-Experten/-innen sind Bildungsabschlüsse für Erwachsene, berufliche Neuorientierung, Weiterbildung und Höherqualifizierung, Wiedereinstieg, persönliche Interessens- und Stärketests, Vereinbarkeit von Aus- und Weiterbildung mit dem Beruf und der Familie sowie mögliche finanzielle Förderungen. „Viele wissen gar nicht um die verschiedenen Möglichkeiten bei der Finanzierung des zweiten Bildungsweges. Unsere Beraterinnen und Berater informieren und zeigen Möglichkeiten auf, wie sich unsere Mitglieder ihre Bildungswünsche oder Berufsträume erfüllen können“, berichtet Kalliauer.

So wie im Fall eines 25-jährigen Mannes aus Steyr, der seit gut zwei Jahren in der Metallbranche als Hilfsarbeiter beschäftigt war. Er kam zur AK, weil er mit seiner derzeitigen Position und Bezahlung unzufrieden war und sich höherqualifizieren wollte. Die AK-Beraterin informierte ihn über das Kompetenzanerkennungsverfahren „Du kannst was!“ und die sogenannte ausnahmsweise Zulassung zur Lehrabschlussprüfung – eine Möglichkeit, auch ohne Lehrverhältnis rasch zu einem Lehrabschluss und damit zu höherem Lohn zu kommen. Da der Mann für „Du kannst was!“ noch zu wenig Berufserfahrung vorweisen konnte, kam am ehesten das Nachholen des Lehrabschlusses über den Besuch eines Vorbereitungskurses in Frage. Die Info, wo die Kurse dafür angeboten werden und wie diese finanziert werden können, lieferte die Expertin gleich mit. Der Mann entschied sich für einen kompakten Tageskurs zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung – dank des Fachkräftestipendiums kann er seinen Lebensunterhalt während der Ausbildung weiter bestreiten. Für den Kursbesuch selbst erhielt er eine Aufstellung aller Förderungen und Unterstützungen, die für ihn in Frage kommen, wie etwa AK-Bildungsbonus, OÖ Bildungskonto und der jährliche Lohnsteuerausgleich beim Finanzamt.

Der Mann hat die Weiterbildung inzwischen bereits begonnen und wird sie voraussichtlich im Frühjahr abschließen können. „Ein Beispiel von vielen, das zeigt, was alles möglich ist, wenn man gut beraten ist“, so Kalliauer. Die AK Oberösterreich hat ihr Beratungsservice seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ausgebaut und modernisiert. Neben der telefonischen und persönlichen Beratung in Linz und allen AK Bezirksstellen gibt es für AK-Mitglieder nun auch Online-Beratung und Textchat. Individuelle Beratungsgespräche können auch per Videokonferenzen geführt werden. Und die stark nachgefragte Potenzialanalyse gibt es nun ebenfalls in digitaler Form: Mitglieder können auf diesem Weg kostenlos und zeitlich flexibel ihre Interessen und Stärken herausfinden und Einzelcoachings in Anspruch nehmen.

Informationen und Kontakt:

Bildungsberatung persönlich nach Terminvereinbarung in der AK-Linz und allen AK-Bezirksstellen: Tel. 050/6909, Bildungsberatung Telefonhotline: 050/6906-1601, E-Mail: bildungsinfo@akooe.at . Alle Online-Angebote zur AK-Bildungsberatung: ooe.arbeiterkammer.at/bildung

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