Sturmschadensflächen im Gebirge - rasche Wiederaufforstung notwendig

In den vergangenen Jahren haben die Stürme Kyrill, Paula und Emma und Borkenkäfer unseren Bergwäldern arg zugesetzt. Seit Anfang 2007 sind in den Gebirgsbezirken Oberösterreichs über 5.000 Hektar Kahlflächen entstanden. Beim Oö. Schutzwaldtag 2010 in der Forstlichen Ausbildungsstätte Ort/Gmunden am 22. September wurde umfassend über die bereits in Gang befindlichen Wiederaufforstungen und die darüber hinaus notwendigen begleitenden Maßnahmen informiert.

Funktionierende Bergmischwälder sind der beste Schutz für unseren Lebensraum im Gebirge, die entstandenen Kahlflächen müssen daher so rasch wie möglich wieder in Bestand gebracht werden, betonte Landesforstdirektor Dr. Walter Wolf bei der Eröffnung des Schutzwaldtages. Weiters wies er darauf hin, dass die möglichst rasche Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der geschädigten Wälder eine große Herausforderung insbesondere für alle betroffenen Waldbesitzer darstellt. Diese werden aber in ihren Bemühungen vom Landesforstdienst und von der Wildbach- und Lawinenverbauung nach Kräften unterstützt.

Landesforstdirektor Dr. Walter Wolf gab zu bedenken, dass bei den Wiederaufforstungsmaßnahmen auch der bereits in Gang befindliche Klimawandel berücksichtigt und daher auf den tiefer gelegenen Schadflächen der Fichtenanteil entsprechend zurückgenommen werden muss. Aber auch die Jagd wird in den betroffenen Gebieten durch entsprechende Abschusserhöhungen ihren unverzichtbaren Beitrag leisten müssen, mahnte der Forstdirektor.

Über die Gefährdung der von den Schadereignissen der vergangenen Jahre hauptsächlich betroffenen kalkalpinen Schutzwaldstandorte und die waldbaulichen Folgerungen informierte der Forstwissenschafter Dr. Roland Baier aus Berchtesgaden. Auf den großen Kahlflächen bilden der durch die rasche Freistellung der Böden bewirkte Humusabbau und die Erosion die Hauptprobleme, denen mit einer möglichst raschen Wiederaufforstung begegnet werden muss. Dabei sind im Hinblick auf die Erhaltung der Produktionskraft der Böden und den Klimawandel unbedingt ausreichend hohe Laubholzanteile erforderlich. Nur Mischwälder können die künftigen Anforderungen erfüllen.

Mit rund 4.030 Hektar sind die die Österreichischen Bundesforste Hauptbetroffene der aktuellen Windwurf- und Borkenkäferschäden in Oberösterreich. Das im Juni 2010 der Forstbehörde vorgelegte Wiederaufforstungs- und Borkenkäferbekämpfungskonzept des Staatswaldes wurde von Dipl.-Ing. Andreas Gruber, Forstbetrieb Traun Innviertel, vorgestellt. Er führte aus, dass bereits 1.280 Hektar aufgeforstet wurden oder natürlich verjüngt sind. Rund 2.750 Hektar sind noch zu bearbeiten, wobei hier mit einem Naturverjüngungsanteil von 30 % gerechnet wird. Der dennoch verbleibende Forstpflanzenbedarf beträgt 4,8 Mio. Jungbäumchen. Die Aufforstungen sind nach drei Dringlichkeitsstufen gegliedert (Stufe I: innerhalb von 3 Jahren, 1.420 ha; Stufe II: innerhalb von 4-6 Jahren, 890 ha; Stufe III: innerhalb von 7-10 Jahren, 440 ha). Hauptkriterien für die jeweilige Zuordnung sind die standörtlichen Gegebenheiten wie Erosionsgefahr, Bodenzustand, Wüchsigkeit sowie vorhandene oder zu erwartende Naturverjüngung. Die Baumartenanteile in den Verjüngungen richten sich grundsätzlich nach den ÖBf-Standortseinheiten. Auf die Einbringung jeweils ausreichender Laubholzanteile wird besonders geachtet. Weiters kommt auf den großen Kahlflächen vor allem auch der Baumart Lärche eine große Bedeutung zu. Bei allen Aufforstungen werden selbstverständlich nur Forstpflanzen der richtigen Herkunft verwendet, also nur solche, die für das betroffene Wuchsgebiet und die jeweilige Höhenlage geeignet sind.
Nach großen Schadereignissen ist eine auch entsprechende Wildschadensprophylaxe wichtig. Durch das vorerst großflächig überdurchschnittlich reichhaltige Äsungsangebot darf es zu keiner Explosion der Wildbestände kommen, betonte der Forstbetriebsleiter. Eine rechtzeitige Vorbereitung auf die künftig äsungsarme Entwicklungsphase dieser Bestände ist wichtig und durch entsprechende jagdwirtschaftliche Maßnahmen wie die Belassung von Schussschneisen, Verlegung von Fütterungen, Forcierung von Intervall- und Schwerpunktbejagung usw. sicher zu stellen.

Große Kahlflächen bedeuten jedenfalls auch eine Verschärfung der Naturgefahrensituation, gab HR Dipl.-Ing. Wolfgang Gasperl, Leiter der Sektion Oberösterreich der Wildbach- und Lawinenverbauung zu bedenken. Bis die neue Waldgeneration wieder die volle Schutzfunktionsfähigkeit erreicht haben wird, werden daher in besonders gefährdeten Bereichen ergänzende technische Maßnahmen gegen Lawinen und Steinschlag notwendig sein.

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