Fronleichnams­prozession am Traunsee in Traunkirchen

Fotos Hans Feitzinger

Zur Geschichte:
Das Wort Fronleichnam wird vom althochdeutschen Fron-lichnam abgeleitet und bedeutet: des Herren Leib.
In Traunkirchen wird Fronleichnam seit dem zweiten Brand 1632 als Seeprozession abgehalten. Ein Grund für diese Form der Prozession war neben dem räumlichen Problem aber besonders der religiöse Aspekt, galt es doch das Eucharistiegeheimnis auf eine psychisch eindrucksvolle und pädagogisch wirksame Weise ins Bewusstsein der Teilnehmer zu rücken.

Zum Ablauf:
Nach dem Hochamt in der Pfarrkirche verlässt die Prozession unter den Klängen noch aus der Jesuitenzeit stammender Melodien das Gotteshaus und bewegt sich zum Seetor des einstigen Klosters. Unter einem gelben, rot bestickten Baldachin, dem Himmel, den vier Männer tragen, schreitet der Priester mit dem Allerheiligsten. Dem Himmel folgen Zunft- bzw. Bruderschaftsfahnen und Buben und Mädchen, mit Fahnen in den Farben der Kirche (gelb-weiß) und Oberösterreichs (weiß-rot). Die heimatliche Festtracht der Frauen, die Goldhauben, sowie die Kinder des Kindergartens und die Erstkommunikanten verschönen den Festzug. Es folgen der Kirchenchor, natürlich die Ortsmusik und die Prozessionsteilnehmer.

Die Glocken kündigen uns den Beginn der Prozession an und die Ortsmusik spielt den eucharistischen Hymnus Pange linqua.

Der Kurs der Fronleichnamsflotte, bestehend aus Hauptschiff, der Himmelsfuhre und der Gegenfuhre, zahlreichen Motorbooten und Segelbooten begibt sich nun zur ersten Station, der Winkelbucht. Hier verkündigt der Priester das Evangelium und erteilt den Segen. Unter Gesang und Gebet erreichen sie auch die anderen beiden Stationen auf dem See, auf der Höhe des Klosters und südlich des Johannesberges. Während des Anlegemanövers zur vierten und letzen Station beim Kriegerdenkmal intoniert die Ortsmusik den Hymnus Die Himmel rühmen daes ewigen Ehre neu vertont von Ludwig van Beethoven.

Das erste Ölbild einer Fronleichnamsprozession stammt aus dem Jahr 1830. Das Original befindet sich im Schifffahrtsmuseum in der Greinburg, eine Kopie hängt im Patergang des Klosters.
Quellen: aus dem Heimatbuch Traunkirchen von Ferdinand Mittendorfer


Seeprozession in Traunkirchen
am Traunsee

Glaubenszeugnis und christliche Tradition
seit dem Jahre 1632

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