Die Perseiden-Sternschnuppen sind wieder zu sehen

Um den 12. August ist es wieder soweit. Die Erde wird auf Ihrer Bahn um die Sonne den Teilchenstrom der Perseiden kreuzen. Die Perseiden sind kleine Teilchen, die von einem Kometen stammen und sich milliardenfach auf seiner Bahn verteilt haben. Auch heuer werden wieder Millionen dieser Teilchen auf Kollisionskurs mit der Erde sein und als Sternschnuppen in die Atmosphäre der Erde eindringen und verglühen.

Da die Teilchen gleiche Bahnen um die Sonne haben, scheint es, als würden sie alle in einem Punkt am Sternenhimmel ihren Ursprung haben, wenn wir sie als Sternschnuppen aufglühen sehen und die Bahn zurückverfolgen. Dieser Ausstrahlungspunkt – auch Radiant genannt – befindet sich im Sternbild Perseus – daher ist der Name dieses Meteorstromes „Perseiden“.


Schon Ende Juli sind die ersten Perseiden zu sehen – nach und nach werden es jede Nacht mehr und der Höhepunkt ( das Maximum) tritt um den 12. bzw. 13. August ein.
Bei sehr guten Wetterbedingungen und ohne Störung durch das Mondlicht sind dabei im Maximum 80 bis 100 Sternschnuppen in einer Stunde zu sehen.

Die Sternschnuppen sind über den Himmel verteilt – in jeder Himmelsrichtung sind sie zu sehen.
Die in die Erdatmosphäre eindringenden kleinen Teilchen (sie sind nur etwa so groß wie Stecknadeln bzw. Erbsen) sind sehr schnell unterwegs – mit rund 60 Kilometer/Sekunde dringen sie in die Erdatmosphäre ein, sie ionisieren die Luftmoleküle entlang ihrer Bahn und verglühen durch die Reibung an den Luftmolekülen in großen Höhen – rund 60 bis 80 km über der Erde.


Gelegentlich sind auch größere Teilchen dabei, die dann eine besonders helle Sternschnuppe (eine Perseiden-Feuerkugel) verursachen. Die Materie des Kometen ist nicht kompakt, sodass die Teilchen immer restlos verglühen und nie ein Perseid als Meteorit den Erdboden erreicht.

Wie am besten zu sehen?

Die Sternschnuppen sind ein faszinierendes Naturschauspiel, ein kleines himmlisches „Feuerwerk“ und lohnt sich, diese zu beobachten.
Man suche sich einen dunklen Platz mit möglichst ungestörtem Blick zum Sternenhimmel – ohne störendes irdisches Licht (keine Straßenlaternen, kein störendes Licht von Autos ….)
Augustnächte sind auch schon kühler – warme Decke und eine Jacke mitzunehmen sind kein Fehler, um dieses Naturschauspiel möglichst bequem im Liegestuhl oder ähnlichem zu genießen.
Ein nächtliches Picknick unter dem Sternenhimmel …. was spricht dagegen, einmal eine Nacht unter freiem Himmel zu verbringen? Vielleicht passt es auch im eigenen Garten, auf der Terrasse oder am Balkon.

Sternschnuppen fotografieren

Wenn man eine Spiegelreflexkamera besitzt oder eine Kamera mit der man längere Belichtungszeiten einstellen kann, so kann man auch versuchen, die helleren Sternschnuppen zu fotografieren:
Die Kamera auf ein Stativ montieren, die Blende ganz öffnen (2.8, 2.0 etc …), eine hohe Empfindlichkeit (ISO/ASA) einstellen, die Schärfe auf unendlich einstellen und den Autofokus deaktivieren, möglichst Weitwinkel oder Normalobjektiv verwenden und ausprobieren, welche Belichtungszeit notwendig ist, damit die Aufnahme nicht zu hell oder zu dunkel ist. (meist ergeben sich Belichtungszeiten von ca. 30 Sekunden bis eine Minute). Die Verwendung eines Fernauslösers ist dabei sehr hilfreich. Wenn man sich ein schönes irdisches Motiv als Vordergrund sucht und etwas Glück hat, können schöne Sternschnuppenaufnahmen gelingen.
Wir freuen uns über Fotoeinsendungen an info@astronomie.at

Wie sieht es heuer mit dem Perseidenmaximum aus?

Das Maximum wird für Mittwoch Nachmittag erwartet – d.h. dass die beiden Nächte Dienstag/Mittwoch 11./12. August und von Mittwoch/Donnerstag 12./13. August, werden die beiden Nächte mit der stärksten Aktivität an Sternschnuppen sein, wobei die Nacht von Mittwoch/Donnerstag ergiebiger sein dürfte.
Der Mond steht im letzten Viertel und ist noch relativ hell (noch etwa 50 % des Mondes sind beleuchtet), d.h. das Mondlicht wird die Beobachtungen in der zweiten Nachthälfte stören, da der Mond gegen Mitternacht aufgeht.
In der Nacht von Di/Mi 11./12.8. geht der Mond kurz vor Mitternacht auf – am nächsten Tag etwa eine halbe Stunde später.

Normalerweise ist die Anzahl der Sternschnuppen in der Zeit nach Mitternacht höher – diesen Effekt wird aber durch das Mondlicht heuer reduzieren, da die schwächeren Sternschnuppen im vom Mondlicht aufgehellten Himmel nicht zu sehen sein werden. Wenn man in der zweiten Nachthälfte trotz Mondlicht beobachtet sollte man sich so positionieren, dass der Mond nicht im Blickfeld ist – bzw. durch „irdische“ Hindernisse abgeschattet wird.

Beste Beobachtungszeiten 2020:
In der Nacht von Di/Mi 11./12.Aug. von 22.00 Uhr bis ca. 0.30 Uhr
In der Nacht von Mi/Do 12./13. Aug. von 22.00 Uhr bis ca. 1.00 Uhr

Leider sind die öffentlichen Führungen auf der Sternwarte situationsbedingt abgesagt und das betrifft auch die Sternschnuppennächte.

Wir wünschen eine schöne Zeit beim Sternschnuppenbeobachten und viele Wünsche die sich erfüllen.
Hier gibt es eine Seite auf unserer Homepage über die Perseiden-Sternschnuppen: https://www.astronomie.at/Scripts/shownews.asp?NewsId=2376 Unser Wunsch nach Schönwetter schaut sehr gut aus ……….

Mit besten Grüßen
Für das Team des Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut/ Sternwarte Gahberg
Erwin Filimon

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