Hilfe, die Touristen kommen!
Servus Reportage, am Do., 01.08., ab 21:15 Uhr

Nach Mallorca, Venedig und Co. wird auch im Tourismusland Österreich der Ruf Hilfe, die Touristen kommen immer lauter. Der Leidensdruck der Bevölkerung in den heimischen Urlaubs-Hotspots nimmt zu. Bewohner von Hallstatt, Dürnstein in der Wachau und Salzburg berichten in dieser ServusTV Reportage, was sie am zunehmenden Massentourismus stört. Experten, Touristiker und Politiker klären über Ursachen, Folgen und mögliche Gegenmaßnahmen einer Entwicklung auf, die in der Wissenschaft mit dem Begriff Overtourism beschrieben wird.

Hilfe, die Touristen kommen! Servus Reportage, am Do., 01.08., ab 21:15 Uhr

Gerade einmal 778 Einwohner hat Hallstatt. Ruhig und beschaulich sollte man meinen, doch das pittoreske Städtchen im Salzkammergut wird Jahr für Jahr von hunderttausenden Touristen gestürmt. Fast eine Million war es im Vorjahr, doch viele von ihnen bleiben nur für weniger als eine Stunde im Ort. Raus aus dem Bus, schnell an der Seepromenade ein Instagram-Selfie schießen und wieder rein in den Bus. Die Hallstätter haben die Nase voll vom High-Speed-Tourismus, nicht zuletzt deshalb, weil diese Touristenmassen kaum Geld im Ort lassen. Die Stimmen, die Besucherlimits fordern, werden lauter. In anderen Fremdenverkehrsregionen Österreichs bietet sich ein ähnliches Bild: wenn etwa der Bürgermeister von Dürnstein in der Wachau eine Reduzierung der Donaukreuzfahrtschiffe fordert, weil Tag für Tag hunderte Touristen die mittelalterlichen Gassen seines Ortes verstopfen. In der Salzburger Innenstadt ist man schon einen Schritt weiter: die zahlreichen Busse, die täglich tausende asiatische Besucher in die Mozartstadt bringen, müssen draußen bleiben.

Overtourism nennt die Wissenschaft diese Entwicklung, wenn in Fremdenverkehrsregionen Konflikte zwischen Besuchern und Einheimischen zunehmen. Nach aktuellen Studien gilt die Salzburger Altstadt bereits als mass trap. Diese Servus Reportage versucht Gründe, Folgen und mögliche Gegenmaßnahmen dieser Entwicklung aufzuspüren. Die Reporter sprechen mit Bürgermeistern, Bewohnern und Besuchern der Hotspots des österreichischen Fremdenverkehrs wie Hallstatt, Dürnstein, Salzburg oder Schönbrunn. Doch auch die andere Seite des Massentourismus wird beleuchtet: chinesische Bustouristen und deutsche Kreuzfahrtpassagiere auf ihrer rastlosen Reise durch unser Land. Während manche Orte darunter leiden, dass die Besucher nur schnell durchlaufen und damit kaum Wertschöpfung bringen, bereiten anderen Regionen jene Gäste Sorgen, die scheinbar gar nicht mehr wegwollen. Vor allem in den Wintersportregionen Salzburgs und Tirols haben ausländische Investitionen in Appartementhäuser die Grundstückspreise kräftig ansteigen lassen. Baugründe für einheimische Jungfamilien sind Mangelware. In Städten wie Salzburg oder Wien treibt Airbnb die Mieten in die Höhe. Der Tourismus beschert Österreich Jahr für Jahr steigende Einnahmen in Milliardenhöhe. Doch auch die Probleme, die er verursacht steigen stetig.

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