Sommer, Sonne, Narbenpflege

DGKP Franz Hinterholzer, MBA, Wundmanager am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. 
 
Bildquelle: OÖG
DGKP Franz Hinterholzer, MBA, Wundmanager am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. Bildquelle: OÖG


VÖCKLABRUCK. Narben sind lebenslang sichtbare Zeichen einer Operation oder einer Verletzung. Narben sind Endphase und Ergebnis der Wundheilung. Nach dem eigentlichen Wundverschluss entwickelt sich das Narbengewebe noch Wochen bis Monate weiter. Junge Narben brauchen Schutz und Pflege, um schön und qualitativ zu verheilen. Sie reagieren sehr empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung, daher sollte man frische Narben im Sommer besonders schützen.

Direkte Sonneneinstrahlung kann Narbengewebe nachhaltig schädigen und den Heilungsprozess beeinträchtigen. Die Selbstschutzzeit ist aufgrund geringer oder fehlender Pigmentierung sehr niedrig, und eine bräunliche Verfärbung ist bei jungen Narben häufig die Folge, wenn sie nicht richtig vor UV-Strahlung geschützt werden.

Narbenpflege braucht Geduld
Richtige Pflege beschleunigt die Heilung. Die Narbe bleibt dadurch elastisch, widerstandsfähig, belastbar und schmerzfrei, die Funktionseinschränkungen verschwinden. „Nach einer Operation sollte man zwei bis drei Monate warten, bevor die Narbe überhaupt direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird“, informiert DGKP Franz Hinterholzer, MBA, Wundmanager am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. Eine Narbe ist ein bis zwei Jahre lang frisch und braucht besondere Pflege. In dieser Zeit ist sie rosafarben bis rötlich und kann jucken oder schmerzhaft sein. Eine „reife“ Narbe hingegen ist blass bis weiß und verursacht keine Schmerzen mehr. Bei Hautbräunung bleibt durch Fehlen der Melanozyten die Narbe hell.

Nicht ohne Sunblocker „Narben haben keine Talg- und Schweißdrüsen – um sie feucht und geschmeidig zu halten, sollten daher pflegende Salben oder Gels verwendet werden“, rät Franz Hinterholzer. Die beste Narbentherapie ist ihre Prophylaxe, und dies fordert viel Disziplin und Ausdauer von Seiten der Betroffenen. Daher sollten Pflegeprodukte wie zum Beispiel Narbensalbe oder Gel mehrmals täglich aufgetragen und sanft einmassiert werden, auch vor dem Sonnenbad.





Die angebotenen Salben und Cremen enthalten vor allem Substanzen, die die Wasserbindung im Narbengewebe erhöhen (Harnstoff, Allantoin, Heparin), um das Gewebe geschmeidiger zu machen. Erst wenn die Salbe eingezogen ist, wird die Narbe mit Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 oder höher geschützt. Noch besser ist es, die frische Narbe mit Kleidung zu bedecken. Dabei ist zu beachten, dass die Kleidungsstücke nicht zu eng getragen werden sollten, damit sie nicht scheuern und die Narbe dadurch reizen oder verletzen, empfiehlt der Experte.

Vöcklabruck, 01. August 2019

Rückfragen bitte an: Mag.a Brigitte Buberl
PR & Kommunikation Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl. Gmunden. Vöcklabruck
Tel.: 05 055473-22250
E-Mail: Brigitte.Buberl@ooeg.at

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