Vom „Hexentanz” zum Goiserer Steirer

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Der Steirer ist eine Untergattung des Ländlers. Die früheste Erwähnung findet sich 1645 im Gerichtsprotokoll des „letzten Hexenprozesses”, wo es heißt, dass die Hexen tanzen „wie der Welschen oder Steyrer Tanz”.
Der Steirer ist ein Figurentanz, der vor allem im Salzkammergut getanzt wird und aus dem lebendigen Brauchtum nicht wegzudenken ist. Über Jahrhunderte entwickelte jedes Dorf seinen eigenen Steirer, der sich im Figurenablauf, der Figurenauswahl und -ausführung unterscheidet.

Vor ein paar Jahren hat sich Barbara Wögerbauer-Windhager, Lehrerin an der NMS 2 Bad Goisern, entschlossen, diesen Tanz in den Musikunterricht einzubauen. Wichtig ist ihr die Erwähnung, dass diese Idee nicht von ihr kam: „Begonnen hat alles mit meiner Tochter und ihrem engsten Freundeskreis. Sie überzeugten mich, dass sie tanzen lernen wollen und baten mich, es ihnen beizubringen.
Zuerst begann die Lehrerin den Volkstanz in den Musikunterricht einzubauen und wenig später folgte ein zusätzlicher Volkstanzkurs für interessierte Jugendliche.
Das Angebot, Schüler und Schülerinnen den Walzer, Polka, Boarischer und eben besagten Goiserer Steirer und Schleuniger zu lehren, bot Frau Wögerbauer-Windhager allen 3. und 4. Klassen der NMS 2 Bad Goisern, der Welterbeschule sowie der Polytechnischen Schule Bad Goisern an. Dieses schulübergreifende Projekt, welches außerhalb der offiziellen Schulzeit stattfand, gewann an Bedeutung. Jugendliche aus anderen Schulen waren auf Anfrage ebenfalls herzlich willkommen. „Die Mundpropaganda ist schneller, als der schriftliche Weg!, meint Frau Wögerbauer-Windhager lachend.
Letztes Jahr trafen sich 76 Mädchen und Burschen und tanzten mit Begeisterung. Auch in diesem Schuljahr hätte dieser Tanzkurs wieder stattgefunden, wenn da nicht Corona dazwischengefunkt hätte.

Dass sich die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen der NMS 2 Bad Goisern durch Corona nicht vom Tanzen abhalten lassen, beweisen sie in diesem Video (Teil des Goiserer Steirers in „Wir alle sind Goisern” anzusehen). Väter, Mütter, Brüder und Schwestern sprangen dabei als Tanzpartner ein.
Ihnen allen ein großes Dankeschön! Ein besonderer Dank gilt Florian Razocha, der aus den einzelnen Videos ein sehenswertes Gesamtvideo geschnitten hat.

„Es freut uns, dass die Jugend unsere Tradition und unser Brauchtum mit einer solchen Begeisterung weiterleben lässt. Am schönsten ist es, wenn wir ehemalige Schüler und Schülerinnen Jahre später noch tanzen sehen. Wie heißt es so schön: ´Musik hält uns zusammen….´ und da gehört auch der Tanz dazu!”, sind sich die Direktorin Brigitte Atzmanstorfer und die Lehrerin Barbara Wögerbauer-Windhager einig.

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