„Grüner Star“ – Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck setzt auf „Tiefe Sklerektomie“ zur operativen Behandlung

Prim. Dr. Alfons Dobersberger, Leiter der Abteilung für Augenheilkunde am SK-Klinikum Vöcklabruck. 
Bildquelle: gespag
Prim. Dr. Alfons Dobersberger, Leiter der Abteilung für Augenheilkunde am SK-Klinikum Vöcklabruck. Bildquelle: gespag

Der sogenannte „Grüne Star“ (Glaukom) ist in Europa die zweithäufigste Erblindungsursache. Bei dieser Erkrankung kommt es durch zu hohen Augendruck zu einer unwiederbringlichen Schädigung des Sehnervs. Die Augenärzt/-innen überprüfen die Funktion des Sehnervs in ihren Ordinationen und legen einen individuellen Zieldruck für das Auge fest. Wird der Ziel-Augendruck trotz maximaler Lokaltherapie durch Augentropfen nicht erreicht, so ist eine operative Behandlung des Glaukoms unumgänglich. Am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck setzt Prim. Dr. Alfons Dobersberger, Leiter der Abteilung für Augenheilkunde, seit mehr als 20 Jahren auf die „Tiefe Sklerektomie“ als Grundkonzept der operativen Glaukomoperation und ist damit österreichweit Vorreiter.

„Bereits Ende der 90er Jahre habe ich in Vöcklabruck nach operativen Alternativen gesucht, die weniger Komplikationen und ein einfacheres postoperatives Management mit sich bringen“, erklärt Prim. Dobersberger. Auf dieser Suche nach komplikationsärmeren Methoden ist er auf die „Tiefe Sklerektomie“ gestoßen und hat diese Technik weiterentwickelt. Die Vorteile dieser Operationsmethode liegen für den erfahrenen Augenchirurgen auf der Hand:
2018 wird er seine insgesamt 27.000 Operation am Auge durchführen.

„Die Tiefe Sklerektomie ermöglicht es uns, ohne den Einsatz von Mitomycin zu arbeiten.
Mitomycin ist ein Zellgift, das bei üblichen Operationsmethoden eine Vernarbung des Gewebes verhindern soll, bei unserer OP-Methode jedoch nicht nötig ist. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass bei der „Tiefen Sklerektomie“ kein künstliches Material in das Auge
eingebracht werden muss – was sich ebenfalls positiv auf die Komplikationsrate auswirkt.
Sollte nach der Operation der Ziel-Augendruck noch nicht erreicht sein, besteht die Möglichkeit postoperativ mittels Laser einzugreifen. So lässt sich der Augendruck im Rahmen eines komplikationslosen Routineeingriffes problemlos nachjustieren“, erklärt der Experte.

Um die Vorteile der Tiefen Sklerektomie gegenüber anderen, weitaus verbreiteteren Operationsmethoden zu belegen, hat Prim. Dr. Dobersberger in den vergangenen Jahren detaillierte Aufzeichnungen über die Operationsergebnisse, Komplikationsraten sowie den Ziel-Augendruck geführt. „Nach rund 20 Jahren kann ich sagen, dass die „Tiefe Sklerektomie“bei allen Arten des Glaukoms sensationelle Ergebnisse liefert. Alle Patient/-innen erreichen den Augen-Zieldruck. 95 Prozent der Patient/-innen brauchen 1 Jahr nach dem Eingriff keine Augentropfen mehr, die restlichen 5 Prozent müssen ein einziges Medikament nur noch einmal am Tag eintropfen. Vor der Operation waren es bis zu 5 verschiedene Substanzen, die mehrmals täglich eingetropft werden mussten.“

Ein weiterer großer Vorteil dieser Operationsmethode ist, dass während eines einzigen Eingriffes sowohl Grüner als auch Grauer Star behandelt werden können. Da die Komplikationsrate so niedrig ist, wird die Tiefe Sklerektomie auch bei Patient/-innen angewandt, die nur mehr ein funktionierendes Auge haben.

„Nach rund 1.400 Eingriffen kann ich nur sagen, ich bleibe bei der Tiefen Sklerektomie! Gute Ergebnisse beim Ziel-Augendruck, extrem seltene und leichte postoperative Komplikationen und eine unproblematische Nachsorge sprechen für sich. Patient/-innen die sich für diese Operationsmethode entscheiden, haben eindeutig eine höhere Lebensqualität“, ist Prim. Dr. Dobersberger überzeugt.

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