VIEL GEDULD UND WENIG WIND

Der Mann ging durch eine harte Schule. Stephan Puxkandls Lehrmeister war kein Geringerer als Hubert Raudaschl, mit zehn Olympia-Teilnahmen (eine als Ersatzmann) Weltrekordhalter.
Mit Raudaschl als Steuermann im Starboot schaffte es Puxkandl zu Olympia 1988 in Seoul.

Es blieb sein einziger Olympia-Start, dem Segelsport blieb er treu. Beim GC32 Austria Cup auf dem Traunsee ist Puxkandl als Wettfahrtleiter jener Funktionär, der versuchen muss, 32 Profis bei Laune zu halten und dennoch respektiert zu werden.

Puxkandl genießt die Allianz Traunsee Woche: „Es ist eine Ehre, bei einer so hochkarätigen Veranstaltung Wettfahrtleiter sein zu dürfen. So oft hat man nicht America’s-Cup-Sieger dabei“, sagt er, „und es ist eine Menge Arbeit.“ Begonnen hat es mit Meetings mit der Klassenvereinigung, um die Vorstellungen zum Ablauf zu erfahren. Dann folgten Besprechungen mit den Seglern selbst. Puxkandl: „Ich wollte ihre Erfahrungen vom America’s Cup oder von der Extreme Sailing Series hören.“ Und schließlich beobachtete er die GC32-Katamarane rund eine Woche beim Training. „Nur so bekommt man ein Gefühl für das große Ganze. Wie muss ich den Kurs legen, wie viel Platz brauchen wir? Wo sind neuralgische Zonen, wo es aufgrund des hohen Tempos der GC32 heikel werden könnte? Da gibt es viele Dinge zu regeln“, erklärt der Oberösterreicher, der den Traunsee kennt wie seine Westentasche.

Es sei ein Vergnügen, mit absoluten Vollprofis zu arbeiten, sagt Puxkandl. „Man muss ihr Vertrauen gewinnen und klare, segelbare Regeln setzen bzw. vorgeben. Dann klappt das wunderbar.“ Entscheidend sei der Respekt, den man sich erarbeiten müsse: „Kompetenz und gegenseitiger Respekt sind Grundvoraussetzungen. Ist das nicht vorhanden, zerbricht die ganze Geschichte. Aber die Burschen sind sehr, sehr professionell, es macht richtig Spaß.“

Puxkandl hat die Profis rund um die America’s-Cup-Sieger Tom Slingsby und Kyle Langford in die Wettfahrtleitung eingebunden. Von jenen Seglern, die gerade nicht um den Wettfahrtsieg kämpfen, sitzt immer einer im „Judging Boat“ am Wasser. Er ist der verlängerte Arm von Puxkandl, entscheidet mit über Strafen und Proteste.

Dem GC32 Austria Cup kommt eine immense Bedeutung bei, denn das große Ziel der Klasse ist es, dass künftig beim America’s Cup die Qualifikation (bisher Louis-Vuitton-Cup) mit den GC32-Flitzern gesegelt wird. „Wir leisten hier am Traunsee wertvolle Entwicklungsarbeit“, weiß Puxkandl, „deshalb ist es umso wichtiger, dass alles klar, sicher und professionell abläuft.“

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