NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN

Igls_Wolfgang Kindl (c) örv
Igls_Wolfgang Kindl (c) örv

Viessmann Rennrodel-Weltcup/Igls/18.-19. November 2017

Doppelweltmeister Wolfgang Kindl muss sich zum Auftakt des Weltcupwinters lediglich dem Russen Semen Pavlichenko geschlagen geben. In der abschließenden Team-Staffel lassen die favorisierten Deutschen nichts anbrennen, die Schützlinge von ÖRV-Cheftrainer Rene Friedl rodeln auf Rang sechs.

Leichter Schneefall und eine nachlassende Bahn sorgen am zweiten Tag des Igls-Weltcups für schwierige Eisverhältnisse und einen nervenaufreibenden Materialpoker. Semen Pavlichenko meistert die Situation in der Entscheidung der Herren-Einsitzer am besten, der Russe bringt einen Vorsprung von 56 Tausendstel-Sekunden ins Ziel und fährt seinen vierten Weltcupsieg ein. Wolfgang Kindl, der im ersten Lauf unmittelbar vor dem Start noch auf eine andere Schiene umbaut und mit Platz sechs voll im Spiel bleibt, zeigt im Finale gewohnte Aggressivität und Qualität und rast zum Saisonauftakt auf Rang zwei. Olympiasieger Felix Loch (GER) komplimentiert als dritte das Siegerfoto.

Nico Gleirscher rodelt als zweitbester des fünfköpfigen ÖRV-Aufgebots auf Rang zehn. Der 20-jährige Stubaier lässt ein besseres Ergebnis mit einer langsamen Schiene im ersten Lauf liegen, unterstreicht im Finale mit der viertschnellsten Zeit aber sein großes Potential. Reinhard Egger kommt zum Saisonstart auf Rang 12, Armin Frauscher und David Gleirscher, die im ersten Lauf bei der Abstimmung voll riskieren und daneben greifen, werden unter Wert geschlagen und müssen sich mit den Ränge 17 und 25 begnügen. Ebenfalls im Feld der Geschlagenen landet Roman Repilov (RUS), der Gesamtweltcupsieger der Vorsaison bleibt mit Platz 13 deutlich hinter den Erwartungen.

In der abschließenden Team-Staffel wird Deutschland seiner Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht, hinter den Schützlingen von Bundestrainer Norbert Loch landen Kanada und Russland auf den Plätzen zwei und drei. Für das ÖRV-Quartett Miriam Kastlunger, Wolfgang Kindl und Peter Penz/Georg Fischler bleibt beim ersten Mannschaftsbewerb des Olympiawinters Rang sechs.

Der Rodel-Weltcup findet am kommenden Wochenende in Winterberg seine Fortsetzung.


Stimmen:

Wolfgang Kindl:

„Nach dem es die Mannschaftskollegen im ersten Lauf von oben bis unten weggefressen hat, haben wir kurz vor dem Start auf eine andere Schiene umgebaut. Das war zwar extrem stressig, hat sich aber definitiv bezahlt gemacht. Im zweiten habe ich dann neuerlich voll riskiert, der Sieg wäre möglich gewesen, aber ich bin mit der Leistung und dem Ergebnis absolut zufrieden.“

Nico Gleirscher:

„Ich habe mich im ersten Lauf bei der Materialabstimmung leider vergriffen und nicht das zeigen können, was ich mir vorgenommen habe. Der zweite Durchgang war dann vom Set-up und der Linie weit besser, damit habe ich den Schaden einigermaßen in Grenzen halten können.“

Reinhard Egger:

„Es war speziell im ersten Durchgang eine brutale Materialschlacht und ein sehr interessantes Rennen. Wir sind bei der Abstimmung am Limit gewesen und volles Risiko gegangen, das erlaubt keine Fahrfehler, leider waren meine beiden Läufe nicht ganz sauber. Schade, heute wäre sicherlich mehr möglich gewesen.“

Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer):

„Wir müssen weiter an der Konstanz arbeiten, es braucht definitiv zwei perfekte Läufe um ganz vorne mitzumischen. Am Start haben wir noch zu tun, dafür zeigt das Material gut an. Bei den Herren haben wir uns zwar heute bei den ersten drei Athleten verpokert, aber dann sehr gut reagiert. In Summe haben wir an diesem Wochenende nicht ganz das zeigen können was wir uns vorgenommen haben, aber wir wissen wo die Hebel anzusetzen sind und werden weiter Gas geben.“


Ergebnisse:


Herren:

1. Semen Pavlichenko RUS 1:41.771

2. Wolfgang Kindl AUT +0.056

3. Felix Loch GER +0.070

10. Nico Gleirscher AUT +0.326

12. Reinhard Egger AUT +0.409

17. Armin Frauscher AUT +0.493

25. David Gleirscher AUT +0.709


Team-Staffel:

1. Deutschland 2:10.667

6. Österreich +0.610


Doppelsitzer:

1. Toni Eggert/Sascha Benecken GER 1:19.843

2. Ludwig Rieder/Patrick Rastner ITA +0.178

3. Tobias Wendl/Tobias Arlt GER +0.415

4. Peter Penz/Georg Fischler AUT +0.520

8. Thomas Steu/Lorenz Koller AUT +0.649


Damen:

1. Natalie Geisenberger GER 1:20.488

2. Dajana Eitberger GER +0.173

3. Tatjana Hüfner GER +0.176

11. Miriam Kastlunger AUT +0.482

12. Birgit Platzer AUT +0.506

13. Madeleine Egle AUT +0.543

22. Hannah Prock AUT +0.855


RENNKALENDER 2017/18:

18.-19.11.2017 Weltcup/Innsbruck/AUT (+ Team-Staffel-Weltcup)

25.-26.11.2017 Weltcup Winterberg/GER (+ Sprint-Weltcup)

02.-03.12.2017 Weltcup Altenberg/GER (+ Team-Staffel-Weltcup)

08.-09.12.2017 Weltcup/Calgary/CAN (+ Team-Staffel-Weltcup)

15.-16.12.2017 Weltcup/Lake Placid/USA (+ Sprint-Weltcup)

06.-07.01.2018 Weltcup/Königssee/GER (+ Team-Staffel-Weltcup)

13.-14.01.2018 Weltcup/Oberhof/GER (+ Team-Staffel-Weltcup)

20.-21.01.2018 Weltcup/Lillehammer/NOR (+ Sprint-Weltcup)

27.-28.01.2018 Weltcup/EM/Sigulda/LAT (+ Sprint-Weltcup + Team-Staffel-Weltcup)

09.-25.02.2018 Olympische Spiele/Pyeongchang (KOR)

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