Aufforderung zur Verschiebung der Olympischen Sommerspiele 2020

Der Österreichische Schwimmverband fordert im Sinne seiner Sportlerinnen und Sportler das Österreichische Olympische Comité auf, beim IOC die Verschiebung der Olympischen Sommerspiele 2020 zu beantragen. Diese Forderung ergeht gleichzeitig auch an den Weltschwimmverband FINA!

Die derzeitige, noch nie dagewesene besondere Situation mit der weltweiten Covid-19 Pandemie hat alle fest im Griff und erfordert besondere Maßnahmen. Das persönliche Leben und die Bewegungsfreiheit sind völlig eingeschränkt, die Wirtschaft ist fast zum Erliegen gekommen und an eine adäquate Sportausübung ist derzeit nicht zu denken.

OSV-Generalsekretär Thomas Unger spricht dazu ganz klare Worte: Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Aktiven. Die Unsicherheit, wie es mit den Spielen weitergeht ist eine riesige psychologische Belastung! Viele sind noch nicht qualifiziert und hätten die EM, welche bereits verschoben wurde, als gute Qualifikationsmöglichkeit gesehen. Eine Verschiebung der Spiele würde diesen Druck von unseren Aktiven nehmen und wir könnten mit einer seriösen Neuplanung sofort nach der Krise beginnen!

Ähnliche Worte kommen auch von OSV-Sportdirektor Walter Bär: „„Wir leben unseren Sport und es ist für viele die wesentliche Lebensleidenschaft. Aber in dieser Zeit sind andere Dinge vordergründig. Eine Verschiebung der Spiele ist der einzig vernünftige Schritt, der den moralischen Druck von den Schultern der Sportler und aller Beteiligten nimmt.“

Der OSV und seine Athletinnen und Athleten erleben eine noch viel prekärere Situation. Schwimmen muss zu 95 % in Hallen ausgeübt werden. Es ist für keinen Athleten, keine Athletin derzeit an ein Training zu denken. Die Schließung sämtlicher Schwimmhallen in Österreich wird zumindest noch bis Ostern (Wien hat bereits angekündigt bis mindestens 20. April) andauern, wobei auch dies noch nicht absehbar ist.

Als realistisch sehen wir die Möglichkeit ab Anfang Mai wieder vereinzelt Trainingsbetrieb aufzunehmen. Um ein brauchbares Wettkampfniveau zu erreichen werden 6-8 Wochen Training angesetzt, so dass wir – sofern alle Parameter so eintreffen – Ende Juni mit ersten Wettkämpfen planen können. Das ist viel zu spät für jene Aktiven, welche noch kein Olympialimit erbracht haben.

Dabei haben wir noch immer nicht in Betracht gezogen, wie andere Nationen mit dieser Situation umgehen. Einige ignorieren sämtliche Warnungen und halten nach wie vor ihre Trainings ab, andere Nationen hingegen verhalten sich wie Österreich oder haben sogar noch schärfere (längere) Maßnahmen gesetzt oder geplant.

Egal aus welcher Sicht man es betrachtet: Sollten Ende Juli 2020 die Olympischen Sommerspiele stattfinden, werden diese NIEMALS unter fairen und gleichen Bedingungen ausgetragen.

Die völlige Ungewissheit für unsere Aktiven erzeugt einen immensen psychischen Druck und daher muss rasch eine Entscheidung getroffen werden.

Der OSV fordert das ÖOC daher auf, nicht zuzuwarten, sondern im Sinne eines fairen Sportes beim IOC die Verschiebung der Sommerspiele 2020 zu beantragen.

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