PRETTNER/FLACHBERGER PEILEN NÄCHSTE ENTWICKLUNGSSCHRITTE AN

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Vor einem Jahr weilten Keanu Prettner und Jakob Flachberger in Australien erstmals beim Nationalteam und nahmen mit der Weltmeisterschaft vor Geelong gleich an ihren ersten großen Titelkämpfen teil. Ganz nach der OeSV-Philosophie verbrachte das Duo vom Union Yachtclub Wolfgangsee viel Zeit mit den Teamkollegen und 49er-Weltranglistenersten Benjamin Bildstein und David Hussl. Die Teams kehrten im Mai nach dem ersten Lockdown am Bodensee auf das Wasser zurück und trainierten später auch im kroatischen Zadar und am Gardasee/Italien. „Wir haben von der starken Trainingsgruppe profitiert und im letzten Jahr sehr viel weitergebracht. Das haben wir in dem damaligen Moment gar nicht in dieser Form mitbekommen, da wir den Top-Leuten hinterhergefahren sind. Wir haben erst bei den Regatten im Vergleich zu den anderen Booten gesehen, wieviel wirklich weitergegangen ist. Vor allem bei Mittelwind können wir schon sehr gut mithalten und die anderen Boote richtig fordern“, zieht Steuermann Keanu Prettner Bilanz.

Bei Leichtwind stark verbessert
Bei der Sailing Week vor Aarhus/Dänemark, dem Regatta-Comeback der 49er im September 2020, belegten die Salzburger Rang zwölf. Kurz darauf konnten die Youngsters bei der Kieler Woche sogar erstmals in die Goldflotte einziehen und mit Gesamtrang 23 eine positive Feuerprobe abgeben. Für ihre starken Leistungen wurden die beiden 21-Jährigen bei der Sportlerwahl der Salzburger Nachrichten für den Leonidas 2021 nominiert. „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Entwicklung im letzten Jahr und haben natürlich viel dem gemeinsamen Training mit Beni und David zu verdanken. Wir können sie alles fragen und bekommen immer wertvolle Tipps. Dabei lernen wir sehr viel. Ich denke, dass auch sie froh über die Trainingspartnerschaft mit uns sind“, so Prettner, der sich zuletzt auch bei Leichtwind stark verbesserte: „Darauf haben wir gegen Ende des letzten Jahres unser Hauptaugenmerk gelegt. Uns ist ein guter Schritt nach vorne gelungen, wir können uns jetzt viel mehr auf Wind und Gegner konzentrieren. Der Fokus liegt nicht mehr so stark auf dem Boot und trotzdem funktionieren die Manöver“.

Manövertraining und Bootshandling im Fokus
Die OeSV-Talente legen aktuell ihren Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft und unterstützen die Teamkollegen bestmöglich auf dem Weg zu den Olympischen Spielen. „Da Beni und David noch einige Materialentscheidungen machen müssen, werden wir sehr viele Speedchecks mit ihnen absolvieren. Wir werden auch einige Trainingswettfahrten in unseren Tagesablauf am Wasser integrieren“, gibt Jakob Flachberger Einblicke. Zudem wird das von Marcos Lamas trainierte Team auch mit dem jungen Schweizer-Boot arbeiten. „Wir werden viel Manövertraining und Bootshandling absolvieren. Mit dem Vilamoura Grand Prix soll auch eine Trainingsregatta stattfinden, in der wir unsere Trainingsschwerpunkte in der Praxis umsetzen wollen,“ erklärt der Vorschoter.

Prettner/Flachberger haben ihren Weitblick auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris (die Segelbewerbe werden in Marseille ausgetragen) gerichtet. So wie für die Tokyo-Starter, herrscht auch für alle anderen Teams derzeit Planungsunsicherheit. Nachdem die Princess Sofía Trophy in Palma/Spanien erst vor ein paar Tagen von März in den Oktober verlegt wurde, wäre nun die Regatta im französischen Hyères von 17. bis 24. April die nächste Veranstaltung für die Nationalteam-Segler. „Wir wollen bei jeder Regatta, die zustande kommt, voll angreifen. Für uns sind die Junioren-Events enorm wichtig. Denn sofern das Alterslimit aufgrund der abgesagten Veranstaltungen im vergangenen Jahr nicht angehoben wird, befinden wir uns im letzten Junioren-Jahr. Außerdem wollen wir bei der 49er-Weltmeisterschaft im November im Oman aufzeigen“, nennt Flachberger die Ziele für 2021.

Betreuungspersonal wird reduziert
Während Portugal vor wenigen Wochen in Hinblick auf die Coronavirus-Situation noch als eines der sichersten Länder in Europa galt, ist es inzwischen besonders stark von der COVID-19-Pandemie betroffen. Als beliebte Feriendestination und Sommerdomizil ist es in Vilamoura zu dieser Jahreszeit sehr ruhig, da verhältnismäßig wenige Menschen dauerhaft in dem Ort leben. Das Nationalteam wohnt zudem in eigenen Appartements und kann sich völlig isoliert bewegen.

Der Österreichische Segel-Verband ist sich seiner verantwortungsvollen Rolle bewusst und hat alle Faktoren zu einer Bewertung der aktuellen Lage herangezogen. Nach Abstimmung mit den Verantwortlichen vor Ort wurde in einer Videokonferenz beschlossen, das Trainingslager an der Algarve fortzusetzen, jedoch das Betreuungspersonal für den zweiten Trainingsblock auf ein Minimum zu reduzieren. Die OeSV-Verantwortlichen stehen auch weiterhin in engem Kontakt zu den lokalen Behörden in Vilamoura.

Die Situation wird ständig neu evaluiert, um den Athleten in ihrer Vorbereitung auf die Olympischen Spiele die besten und sichersten Trainingsmöglichkeiten zu bieten.

OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid:
„Keanu und Jakob haben von der Trainingspartnerschaft enorm profitiert. Für sie war es ein Segen, dass sie ein volles Jahr mit Beni und David mitgemacht haben. Die gemeinsame Zeit am Wasser ist Gold wert. Aber es geht nicht nur darum, was sich am Wasser abspielt. Es ist das Gesamtpaket mit Fitness, Ernährung, Material oder auch Planung – und das 365 Tage im Jahr. Wenn sie hart weiterarbeiten, werden sie die nächsten Schritte nach vorne machen. In Hinblick auf 2024 müssen sie den Sprung in der Nähe der Goldflotte schaffen“.

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