Lobnig zieht souverän ins A-Finale ein

Jeannine Gmelin und Magdalena Lobnig 
Fotorechte: © Detlev Seyb
Jeannine Gmelin und Magdalena Lobnig Fotorechte: © Detlev Seyb

Pünktlich um 9 Uhr starteten am Samstag die ersten Rennen und schnell füllten sich auch die Tribünen an der Ottensheimer Regattastrecke. Aus österreichischer Sicht wurde es beim Semifinale von Paul Sieber im Leichtgewichts-Einer erstmals richtig spannend. Schließlich fehlte dem 25-jährigen Wiener eine knappe Sekunde zur Top-Drei-Platzierung. „Ich bin beim Start gut weggekommen und habe dann beim zweiten 500er meinen Schlag verloren. Es war schwierig wieder reinzufinden,“ so Sieber, der später im B-Finale auf den elften Gesamtrang ruderte. „Mit meiner Entwicklung der letzten Wochen bin ich zufrieden, es gilt jetzt von Rennen zu Rennen zu schauen.“

Anja Manoutschehri beendete ihren dritten Weltcup im Leichtgewichts-Einer auf dem neunten Platz. Die 23-Jährige musste sich im B-Finale nur den Konkurrentinnen aus Deutschland und der USA geschlagen geben.

Gmelin gewinnt erstes direktes Duell
Beim ersten direkten Duell zwischen Magdalena Lobnig und Jeannine Gmelin im olympischen Damen-Einer kochte die Stimmung auf den Rängen richtig auf. Zwar erwischte die Kärntnerin den besseren Start, am Ende ging jedoch die Schweizerin vor Lobnig als Erste durch das Ziel. „Meine Taktik ist voll aufgegangen. Ich weiß, dass Magdalena im Startbereich sehr stark ist, aber ich weiß auch wo meine Stärken liegen. Es war von Anfang an klar, dass es harte und eng umkämpfte Rennen werden. Morgen wird es aufs Ganze gehen, ich freue mich schon drauf,“ so die Weltmeisterin von 2017, die auch mit dem „Stimmungs-Bonus“ für ihre österreichische Kontrahentin umzugehen weiß: „Ich kenne das von meinem Heimweltcup in Luzern. Ich konzentriere mich aber immer auf mein Rennen.“

Die 27-jährige Lobnig erfüllte zwar die Pflicht, zeigte sich mit ihrer Leistung aber nicht restlos zufrieden. „Den Start habe ich gut erwischt, in den Streckenschlag bin ich aber überhaupt nicht reingekommen. Die Bedingungen haben sich andauernd geändert, das ist natürlich für alle gleich, ich bin damit aber sehr schlecht zurechtgekommen. Ich hoffe, dass ich es morgen besser erwische, dann ist auch hinten raus alles möglich“, so Lobnig, die am Nachmittag noch einmal eine Trainingseinheit einlegte, um den Streckenschlag zu festigen. „Ansonsten heißt es regenerieren und den Kopf frei bekommen. Ich freue mich irrsinnig auf morgen, denn die Stimmung war heute schon super. Es ist ein tolles Gefühl, wenn mich alle anfeuern.“

Nach nur zwei Wochen gemeinsamen Training boten Ferdinand Querfeld und Christoph Seifriedsberger eine tolle Leistung im Zweier ohne. Mit Rang vier im Semifinale verpassten die ÖRV-Athleten bei ihrer Weltcup-Premiere den Finaleinzug um nur einen Platz. Wie auch der Vierer ohne mit Florian Walk, Maximilian Kohlmayr, Rudolph Querfeld und Gabriel Hohensasser gehen sie am Sonntag im B-Finale an den Start.

Gold im Para-Bewerb und musikalischer Ausklang
Österreich beendete den zweiten Wettkampftag mit einer Goldmedaille. Der Para Mixed mit Johanna Beyer und David Erkinger konnte sich im Finale gegen das Boot aus der Ukraine durchsetzen und die Goldmedaille gewinnen. Dabei fieberten auch die musikalischen Gäste von „Jazzic“ mit. Nach dem Bühnenaufbau schauten sich die fünf Bandmitglieder das Geschehen am Wasser aus der Nähe an, bevor das Instrumentalensemble mit einer speziellen Mischung aus Jazz, Swing und Latin für Abwechslung auf dem Regattagelände sorgte. „Wir kommen alle aus Ottensheim oder Linz und wissen, welchen Stellenwert Rudern hier hat. Es ist toll für die Gemeinde, dass solch große Veranstaltungen bei uns abgehalten werden. Obwohl wir im ganzen Jahr mehrere Auftritte in der Umgebung haben, ist es schon etwas Besonderes hier beim Weltcup im Freien spielen zu dürfen,“ so Sänger Wolfgang Grabner.

ORF Sport+ überträgt am Sonntag ab 9:20 Uhr die Finalläufe aus Linz-Ottensheim live. Das Rennen von Magdalena Lobnig ist für 12:18 Uhr angesetzt.

ERGEBNISSE Semifinali:
Damen
W1x (Einer)
Semifinale A/B 1: 1. Schweiz (Jeannine Gmelin) 7:29,55 Min. ; 2. Österreich (Magdalena Lobnig) 7:32,00 Min. - weiter im Finale A
LW1x (LG-Einer) Semifinale A/B2: 1.Weissrussland (Furman Alena) 7:36,27 Min. weiter im Finale A; 5. Österreich (Manoutschehri Anja) 7:42,06 Min. - weiter im Finale B

Herren
M2- (Zweier ohne)
Semifinale A/B2: 1. Tschechien (Helesic Lukas/Podrazil Jakub) 6:22,47 Min. - weiter im Finale A; 4.Österreich (Ferdinand Querfeld/Christoph Seifriedsberger) 6:33,92 Min. - weiter im Finale B M4- (Vierer ohne)
Semifinale A/B 1:1.Rumänien (Tiganescu Mihaite-Vasile/Pascari Cosmin/Berariu Stefan-Constantin/Huc Ciprian) 5:55,57 Min. - weiter im Finale A; 6. Österreich (Florian Walk/Maximilian Kohlmayr/Gabriel Hohensasser/Rudolph Querfeld) 6:05,23 Min. - weiter im Finale B
LM1x (LG-Einer)
Seminfinale A/B 2: 1. Schweiz (Michael Schmid) 6:57,81 Min. - weiter im Finale A; 6. Österreich (Paul Sieber) 7:09,41 Min. - weiter im Finale B

ERGEBNISSE B-Finali:
Damen
LW1x (LG-Einer) Finale B: 1. Deutschland (Dräger Marie-Louise) 7:48,03 Min.; 3.Österreich (Manoutschehri Anja) 7:53,76 Min.
Herren
LM1x (LG-Einer)
Finale B: 1. Norwegen (Tjoem Ask Jarl) 7:00,73 Min.; 5. Österreich (Paul Sieber) 7:06,93 Min.

ERGEBNISSE Para-Rowing

PR3 Mix2x
1. Johanna Beyer/David Erkinger (AUT) 8:02,54 Min.; 2. Maksym Zhuk/Anzhela Havrysiuk (UKR) 8:17,05 Min. - Goldmedaille

Alle Ergebnisse gibt es auf der FISA-Website: www.worldrowing.com.

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