Chinesisches Nationalteam zu Gast in Ottensheim

Chinesischer Damen Vierer ruderte zu Bronze in Ottensheim 
Fotorechte: © Detlev Seyb
Chinesischer Damen Vierer ruderte zu Bronze in Ottensheim Fotorechte: © Detlev Seyb

„Das Bundesleistungszentrum in Linz-Ottensheim ist eine Investition in die Zukunft,“ erklärte der Präsident des Executive Boards der Weltmeisterschaft 2019 Gerhald Wildmoser vor wenigen Tagen. „Es wurden dank Bund, Land und auch den beiden betroffenen Gemeinden Linz und Ottensheim in Summe 4,1 Million Euro nachhaltig investiert. Der Weltcup war erst das Initialprojekt. Wir dürfen in nächster Zeit viele Trainingsgäste im modernen Bundesleitungszentrum begrüßen, aktuell gastiert das chinesische Nationalteam bei uns. Der erste Schritt, Ottensheim als Zentrum des europäischen Rudersports zu etablieren, ist getan,“ erklärt Wildmoser.

Neuer Verband schafft neue Strukturen
Nicht nur dem österreichischen Rudersport ist mit dem neuen Bundesleitungszentrum ein großer Schritt in Richtung Professionalisierung gelungen, auch in China startete erst kürzlich eine neue Ära. Erst im vergangenen Jahr wurde in der Volksrepublik China ein eigener Ruderverband gegründet. Als eine der ersten Sportarten überhaupt gelang gemeinsam mit den Kanuten die Loslösung von der chinesischen Regierung. „Dieser Schritt brachte natürlich viele neue Herausforderungen,“ erinnert sich Bernhard Stomporowski, der deutsche Trainer des Nationalteams. „Erst im vergangenen Herbst wurde der chinesische Ruderverband neu gegründet und es musste von der Pike an gestartet werden. Alles was zu diesem Zeitpunkt existierte, war ein Karton voller Unterlagen. Es gab keine Struktur, keine Organisation, kein Büro und keine Trainer. Die Zuständigen wussten eigentlich noch gar nicht, wie ein Verband zu führen ist. Es wurden viele neue Leute eingestellt und das Projekt gestartet,“ blickt der erfahrene Trainer zurück.

Chinesisches Nationalteam auf Europa-Tournee Knapp fünf Monate Europa-Tournee stehen für die chinesischen Ruder-Athleten zurzeit am Programm. „Natürlich ist es ungewöhnlich und kräftezerrend, so lange unterwegs zu sein. Allerdings ist es wichtig, damit die Sportler und der neue Betreuerstab alles kennenlernen. Es ist ein großer logistischer und auch persönlicher Aufwand, die Spitzensportler bleiben nicht vom Heimweh verschont,“ erzählt Bernhard Stomporowski. „Wir starteten unsere Tour in Spanien und kamen nun über Deutschland nach Linz-Ottensheim. Knapp vier Wochen verbringen wir hier im neuen Bundesleistungszentrum. Die moderne Trainingsstätte bietet uns optimale Trainingsmöglichkeiten, auch wenn wir logistisch mit einer Abordnung von etwa 100 Personen täglich vor neue Herausforderungen gestellt werden.“

Olympische Spiele als übergeordnetes Ziel
Das übergeordnete Ziel des jungen chinesischen Verbands sind die olympischen Spiele 2020 in Tokyo. „Zurzeit ist für uns alles eine große Lernerfahrung. Aber neben der wichtigen Entwicklung werden wir natürlich auch an der Erreichung von Zielen gemessen. Im Fokus steht die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Der Verbandspräsident Liu, der neben Rudern auch der Präsident für den Kanusport und für die Olympischen Winterspiele 2022 ist, will eine große Abordnung nach Tokyo schicken. Aus diesem Grund fokussieren wir uns im Training auch auf die olympischen Bootsklassen. Man muss allerdings dazusagen, dass wir ein sehr junges Team haben und wir werden sehen, was am Ende rauskommt. Das Wichtigste ist, so viel Erfahrung wie nur möglich während unseres Aufenthalts in Europa zu sammeln,“ berichtet Bernhard Stomporowski über den olympischen Traum.

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