Kanu-Slalom: Österreichs Damen werden Favoritenrolle beim Danube Cup 2018 gerecht

Podium K1 (c) Alexander Böhm
Podium K1 (c) Alexander Böhm

Der erstmals in Wien stattfindene Danube Cup 2018 ging heute, Sonntag, mit den Halbfinal- und Finalläufen zu Ende. Bei Temperaturen bis zu 33 Grad zeigten die österreichischen Athleten trotz der Hitze noch einmal ihre beeindruckende Form. Besonders die Damen des Nationalteams konnten in den Endläufen mit starken Leistungen überzeugen. Die Niederösterreicherin Viktoria Wolffhardt gewann sowohl das Finale im Canadier-Einer (C1) als auch im Kajak-Einer (K1), vor U23-Weltmeisterin Nadine Weratschnig (C1) und Ex-Doppelweltmeisterin Corinna Kuhnle (K1).

Den Auftakt der heutigen Rennen machten, wie bereits gestern in den Vorläufen, die Herren im Canadier-Einer (C1) ohne österreichische Beteiligung. Das Semifinale gewann der Franzose Kilian Foulon, vor dem Tschechen Matous Prihoda und dem Slowenen Jure Lenarcic. Alle drei landeten auch im Finale am Podest, allerdings holte sich Prihoda schlussendlich den Sieg in einer Zeit von 91,34 Sekunden. Mit 1,14 Sekunden Rückstand Zweiter wurde Lencarcic und nur 4 Hunderstel Sekunden dahinter landete Foulon (FRA) auf Platz 3.

Die Rennen im Canadier-Einer (C1) der Damen zeigten die Dominanz der österreichischen Athletinnen. Im Semifinale hatte Nadine Weratschnig noch die Nase vorne und gewann mit 5,01 Sekunden Vorsprung auf Europameisterin Viktoria Wolffhardt. Im Finale allerdings wurden Weratschnig 4 Torberührungen und somit 8 Strafsekunden zum Verhängnis und Wolffhardt konnte mit 4,80 Sekunden Vorsprung den Sieg vor Heimpublikum einfahren. Dritte wurde die Slovakin Sona Stanovska.

„Es ist ein großartiges Gefühl, hier in der Wassersportarena zu fahren und meine Familie und Freunde im Publikum zu sehen. Das gibt mir immer noch einen Extra-Motivationsschub“, strahlte Wolffhardt.

Diesen Motivationsschub konnte die Niederösterreicherin offenbar auch im Kajak-Einer (K1) Bewerb nutzen. Im Semifinale hatte Kuhnle mit 6,23 Sekunden Vorsprung noch klar die Nase vorn, musste sich aber im Finale aufgrund zweier Torberührungen und somit 4 Strafsekunden der fehlerfrei gebliebenen Viktoria Wolffhardt mit 1,32 Sekunden Rückstand geschlagen geben. Den 3. Platz holte sich die Australierin Rosalyn Lawrence mit 3,91 Sekunden Rückstand.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich Conni (Anm. Kuhnle) schlagen kann. Es war zwar ein bisschen Glück dabei, dass sie zwei Berührungen hatte, aber alles in allem bin ich mit meinen Läufen sehr happy,“ zog Wolffhardt Resümee.

Kuhnle analysierte: „Mit meiner Zeit im Finallauf bin ich eigentlich zufrieden, die zwei Torberührungen waren ärgerlich. Aber grundsätzlich bin ich gut in Form und meine Zeiten machen mich zuversichtlich für die WM in Rio. Es war ein super Wochenende. Daheim ein internationales Rennen zu fahren, ist schon etwas Besonderes.“

Die österreichische Nachwuchshoffnung Nina Weratschnig konnte im Semifinale noch mit dem 3. Platz überzeugen, musste sich im Finale aber aufgrund eines verpassten Tores und daraus resultierenden 50 Strafsekunden mit Rang 9 begnügen. Youngster Antonia Oschmautz konnte sich mit dem 9. Platz im Halbfinale ebenfalls für den Endlauf qualifizieren und konnte sich dort noch auf Platz 7 verbessern.

Bei den Herren waren die Ergebnisse nicht erwartungsgemäß: Felix Oschmautz scheiterte aufgrund eines schweren Fehlers am Aufstieg ins Finale. „Bis zu dem Fehler ist es eigentlich gut gelaufen. Es ist schon schmerzhaft, dass ich einen guten Run mit einer Eskimorolle ruiniert habe“, meinte der Junioren-Weltmeister von 2017 enttäuscht. Teamkollege Mario Leitner fuhr im Semifinale noch einen soliden Lauf und erreichte mit 1,62 Sekunden Rückstand auf den Franzosen Etienne Daille Rang 6. Im Finale beendete der Kärntner das Rennen aufgrund einer 50-Sekunden Strafe auf Platz 10. Den Sieg holte sich der Tscheche Lubos Hilgert, dicht gefolgt vom Deutschen Stefan Hengst mit einem Rückstand von nur 0,14 Sekunden und dem Franzosen Daille.

Für Felix und Antonia Oschmautz, Mario und Lisa Leitner, Matthias Weger und Nina Weratschnig beginnt nun die Vorbereitungszeit auf die Junioren & U23-Europameisterschaft in Bratislava (SVK) von 15. - 19. August. Nadine Weratschnig, Corinna Kuhnle und Viktoria Wolffhardt werden sich bei einem Trainingslager in Tacen (SLO) auf das Saisonhighlight, die WM in Rio de Janeiro Ende September, vorbereiten.

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