Die Austroball-Rally 2017

Die Austroball-Rally -- Foto: Lukas Sauseng
Die Austroball-Rally -- Foto: Lukas Sauseng

Zum bereits vierten Mal wird die Austroball Rally im heurigen Jahr ausgetragen, wobei die Strecke diesmal durch fünf Bundesländer (Steiermark, Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich) führt. Der Steirer Peter Binder (50) ist als Präsident mit seinen beiden kongenialen Partnern Herbert Weiss und Seppi Fuchs für eine der bemerkenswertesten Motorsportveranstaltungen Österreichs verantwortlich. Hier beantwortet er die acht wichtigsten Fragen rund um diese PS-trächtige Ausfahrt, die auch heuer wieder im Zeichen eines guten Zwecks steht:

• Warum veranstalten Sie die Austroball-Rally auch im Jahr 2017 wieder?

„Die Motivation ist im Prinzip gleich wie in den vergangenen drei Jahren. Ich habe tolle Geschäftspartner und Freunde, die sich aber untereinander oft nicht kennen. Dies hat sich durch die ersten drei Austroballs bereits massiv geändert, dennoch ist Netzwerken weiterhin wichtig. Viele von ihnen sind gleiche Autofreaks wie ich – daher war es mir ein Bedürfnis, ihnen auf dieser Ebene eine Networking-Plattform zu bieten. Wir stellen die Austroball-Rally auch 2017 in den Dienst der steirischen Kinderkrebshilfe und der Aktion ,Licht ins Dunkel‘, an die wir neuerlich insgesamt 20.000 Euro überweisen dürfen. Wir freuen uns sowohl darüber als auch über das Faktum, dass es in den vergangenen Jahren kaum negative Stimmen zur Austroball gegeben hat.“

• Was ist die gravierendste Neuerung der Austroball Rally 2017 im Vergleich zu den vorigen Veranstaltungen?
Wir werden heuer erstmals länger in Graz zu Gast sein, und zwar im Zuge unserer Charityausfahrt am Samstag, den 02. September, dem Tag vor dem offiziellen Start. Auch heuer werden wir dabei Kindern der Onkologischen Abteilung des LKH Graz einen schönen Tag bereiten. Wir bringen sie in der Früh mit dem Bus nach Fehring. Um etwa 13.00 Uhr fährt jeder Teilnehmer mit einem Mädchen oder Buben in die Landeshauptstadt. Hier stellen wir unsere Autos am Nachmittag ab etwa 15.00 Uhr auf dem Hauptplatz und auf dem Karmeliterplatz auf und geben damit auch den Grazerinnen und Grazern die Gelegenheit, sich die Gefährte einmal in aller Ruhe anzuschauen.“




• Warum sind bei der Austroball-Rally nur Autos über 250 PS zugelassen?
„Wir wollen Fahrer mit einem gewissen Alter, nämlich über 21 Jahren. Die Austroball-Rally soll auch bei ihrer vierten Auflage eine gemütliche Ausfahrt Gleichgesinnter sein. Unser Credo hat sich nicht geändert: Wir sind weder ein GTI-Treffen noch ein Event für Spätpubertierende mit aufgeblasenen Polos. In den ersten drei Jahren waren jeweils etwa 100 Fahrzeuge, pilotiert von erfolgreichen Unternehmern und Geschäftsleuten, am Start. Diese Philosophie und auch die Größe des Teilnehmerfeldes wollen und werden wir beibehalten. Wir, also meine Partner Herbert Weiß und Seppi Fuchs und ich, möchten eine Veranstaltung mit erfolgreichen, reifen Menschen und ihren Vorzeigefahrzeugen auf die Beine stellen. Autos jenseits der 250 PS sind im Regelfall Gefährte, die auch ihren Preis haben und einen gewissen wirtschaftlichen Background erfordern. Daher dieses willkürlich eingezogene Limit.“
• Was erwidern Sie Menschen, die sagen, eine Veranstaltung wie die Austroball-Rally dient nur dazu, dass ein paar Reiche auf der Straße die PS-Sau rauslassen können??

„Wir sind kein Speed-Rennen, sondern eine Panoramafahrt. Wir wollen Gegenden Österreichs zeigen und erleben, die viele von uns noch nicht kennen und wir wollen mit unserem finanziellen Beitrag auch Menschen, mit denen es das Schicksal nicht so gut gemeint hat wie mit den meisten von uns, ein wenig helfen. Die Austroball-Rally hat mit Speedrennen am Rande der Legalität nichts gemein. Wir fahren meist im Konvoi, oft angeführt von der Polizei. Um die angesprochene sprichwörtliche ,Sau‘ und die PS raus zu lassen, geht’s gleich am ersten Tag zum Beschleunigungsrennen auf den Red-Bull-Ring in Spielberg. Dort können alle zeigen, was sie unter der Motorhaube haben. Damit wird viel Testosteron abgebaut und es geht gesittet auf den öffentlichen Straßen weiter.“

• Wo ist der Unterschied zwischen dem legendären skandalträchtigen Gumball 3000 und der Austroball-Rally?
„Wir mögen diesen leisen Touch der Verruchtheit, den dieser Name andeutet und der natürlich an dieses legendäre Rennen angelehnt ist. In Wahrheit haben wir damit sehr wenig auf dem Hut, der Name Austroball deutet zwar eine gewisse Wildheit der Teilnehmer an, in Wahrheit ist davon aber nicht viel vorhanden. Wir fahren kein Rennen, es gibt keinen Siegespreis zu gewinnen, im Gegenteil, wir spenden etwas. Für uns alle ist es wichtig, unterwegs Spaß zu haben und wieder gesund heimzukommen. Auf diesen kurzen Distanzen – die Etappen sind maximal 300 km lang und werden, wie schon erwähnt, sehr oft von der Polizei begleitet – wäre es mit etwa 100 Fahrzeugen auch logistisch nicht möglich, ein Rennen à la Gumball 3000 zu fahren.“



• Wie sehr fühlen Sie sich für die Teilnehmer an der Austroball-Rally und deren Verhalten im Straßenverkehr verantwortlich und wie gehen Sie mit Verkehrssündern bei der Austroball-Rally um?

„Sehr. Weil ich möchte, dass alle heil und ohne Strafen heimkommen. Daher fahren wir ja auch viel im Konvoi. Dort, wo freies Fahren vorgesehen ist, appelliere ich, die StVO einzuhalten. Es gibt auch regelmäßige Fahrerbesprechungen, einzelne schwarze Schafe fische ich raus, nehme sie mir zur Brust und verwarne sie eindringlich. Unser Ziel ist und bleibt es ja, die Veranstaltung jährlich durchzuführen und nicht negativ aufzufallen.“

• Ist es in Zeiten wie diesen, die im Zeichen das Energiesparens stehen, nicht das falsche Zeichen, Events mit PS-starken und spritfressenden Fahrzeugen zu veranstalten?

„Zum einen haben wir auch heuer wieder drei Tesla-Elektro-Autos dabei. Nicht als ,Quotenfahrzeuge‘, sondern als Hinweis darauf, dass auch moderne, nachhaltige Technologie bei uns ihren Platz findet. Zum anderen fahren wir ja nicht mit Oldtimern, die wirklich anständig ,saufen‘ und Schadstoffe ausstoßen, worüber sich übrigens auch niemand aufregt, sondern mit hochtechnologisierten Fahrzeigen. Von ungebührlicher Umweltbelastung kann also wirklich keine Rede sein.“

• Wie sehen Sie die Zukunft der Austroball-Rally?

„Das Teilnehmerfeld wird nicht größer werden als es jetzt ist. Viel mehr als 100 Fahrzeuge sind nicht zu schaffen, wenn wir den Teilnehmern weiterhin jenes Service, das ich mir vorstelle und das mittlerweile Standard ist, bieten wollen. Wir decken mit unseren Fahrern sehr viele Branchen ab, das passt, so, wie es ist. Was weiterhin nicht passieren wird, ist, dass wir uns VIPs für das Starterfeld zukaufen. Wenn es jemanden interessiert, er zur Gruppe und zur Philosophie passt und Platz ist, gerne. Auf Biegen und Brechen sicher nicht. Nachbesetzungen von Ausfällen werden wir aber in erster Linie auf Empfehlungen hin vornehmen.“


Die Route der Austroball 2017: Samstag, 02. September: Charityausfahrt mit den Kindern der Onkologie Graz, Abfahrt Fehring 13.00 Uhr, Autopräsentation Graz, Hauptplatz und Karmeliterplatz ab etwa 15.00 Uhr



1. Etappe (Sonntag, 03. September): Riegersburg (Startaufstellung 10.00 Uhr, Start 12.00 Uhr) – Rechberg – Red Bull Ring – Murau – Turrach – Bad Kleinkirchheim
2. Etappe (Montag, 04. September): Bad Kleinkirchheim – Nockalmstraße – Eben – Gosau – Hallstatt – Bad Aussee – St. Wolfgang 3. Etappe (Dienstag, 05. September): St. Wolfgang – Linz – Freistadt – Gmünd – Zwettl – Krems – St. Pölten
4. Etappe (Mittwoch, 06. September): St. Pölten – Annaberg – Josefsberg – Mariazell – Krieglach – Alpl – Birkfeld – Weiz – Gleisdorf – Riegersburg

www.austroball-rally.com

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