110-Jähriges Jubiläum der Naturfreunde Ebensee und Jahreshauptversammlung

110-Jähriges Jubiläum der Naturfreunde Ebensee und Jahreshauptversammlung Bild: Christian Steglegger
110-Jähriges Jubiläum der Naturfreunde Ebensee und Jahreshauptversammlung Bild: Christian Steglegger

24.Mai 2019 Hotel Post

Erwin Zeppetzauer wurde zum Ehrenobmann ernannt, der unermüdlich und beispiellos, mehr als 35 Jahre als Vorsitzender der Naturfreunde Ebensee mit viel Leidenschaft und Engagement bewältigt hat Durch seinen Einsatz konnten – nur um ein paar Beispiele zu nennen – - die Errichtung der Klettersteige am Alberfeldkogel und am Hochkogel 2011 bis 2013 errichtet werden.
Er hat sich aber auch vehement für den
- Erhalt des Ursprungweges
- für die Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker auf regionaler und überregionaler Ebene
- für die Neuverlegung des Almweges oder auch Winterweges zum Mitterecker-Stüberl
- für den Neubau einer Quellenfassung im Mitterecker im Jahr 2015
- und schließlich die Planung einer Kläranlage am Hochkogel eingesetzt.
Dies nahmen die NF Ebensee zum Anlass um nochmals danke sagen für die vielen Jahre der hervorragenden Führung!
Es wurden auch wieder Naturfreundemitglieder für ihre langjährige Treue bei den Naturfreunden geehrt:
Wir beginnen mit 25 Jahre Vereinstreue:
Scheck Franz, Zierler Claudia, Reisenbichler Christian, Bart Erich, Hufnagl Maria, Redlinger-Pohn Gottlieb jun., Ing Redlinger-Pohn Gottlieb, Kornberger Franz, Spiesberger Josef, Feichtinger Klaus, Neuhuber Karl, Mair Johann, Bollauf Adolf
Für 40 Jahre: Kornberger Regina, Zeppetzauer Erwin
Für 50 Jahre: Mittendorfer Petra, Pichler Peterus Für 60 Jahre: Grossauer Dieter und Reininger Brigitte und für 70 Jahre: Schmied Berta
Der Schriftführerin Brigitte Reininger wird für jahrzehntelange Arbeit in der Ortsgruppe Ebensee und davor in der Ortsgruppe Wiener Neustadt das goldene Ehrenzeichen der Naturfreunde verliehen.
Anlässlich unseres 110 Jahr -Bestandsjubiläums wird der Werdegang des Vereins noch einmal kurz in Erinnerung gerufen:
Die Naturfreunde Ebensee, wurden im Jahr 1909 im Gasthaus „Auerhahn“ in Ebensee mit 40 Anwesenden Idealisten gegründet. Ziele des Vereins lt. mündlicher Überlieferung waren unter anderem:
- Die Natur der Heimat kennenzulernen und den Menschen zugänglich machen
- Sozialdemokratisches Gedankengut der Bevölkerung näherbringen

- und im Hochkogelgebiet eine Schutzhütte (Stützpunkt) zu errichten.

Der 1. Weltkrieg 1914-1918 unterbrach das Vereinsleben.
Zwischen den zwei Weltkriegen wurden weltweit ca. 400 Naturfreunde-Häuser, die meisten davon in Österreich, gebaut. Unter anderem auch das Hochkogelhaus.
1919 wurden die Verhandlungen mit den Österreichischen Bundesforsten geführt. Erst durch die Hilfe des damaligen Nationalratsabgeordneten Hans Laimer konnten die Gespräche erfolgreich abgeschlossen werden.
1921 wurde der Bauplatz für die Errichtung einer Notunterkunft am Hochkogel in der sogenannten „Mulde“ ausgewählt.
1924 wurde das Hochkogelhaus, die älteste Naturfreunde Hütte im Salzkammergut fertiggestellt und eröffnet.
In dieser Zwischenkriegszeit halfen die Naturfreunde also durch den Bau der Naturfreundehäuser auch vielen „ausgesteuerten“ Mitgliedern, die zwar hart zu arbeiten hatten, jedoch wenigstens genug zu essen bekamen.
1934 Erfolgte die Auflösung des Vereins 1938 dann die Übernahme des Hochkogelhauses durch die Nationalsozialisten. Das Hochkogelhaus wird ein Ausbildungslager der Hitlerjugend, eine „Deutsche Jugendherberge“.
Bergführer Hans Seethaler bildete – hoch oben auf der Hütte – nicht nur Soldaten aus dem „Deutschen Reich“ aus, sondern auch indische Gebirgsjäger.
1945 das Kriegsende und die Neugründung der Naturfreunde Ebensee
Nach den schrecklichen Kriegsjahren wurde das Vereinsleben wieder großgeschrieben und 1946 wurde der 1. Hochkogel Riesentorlauf abgehalten, den Fellner Johann, gewann. Der Torlauf wurde dieses Jahr zum 68. Mal abgehalten. Nur 5 Mal konnte er aufgrund schlechter Schneelage, und eines Lawinenabganges nicht abgehalten werden. Viel Dank gebührt dem dem Schiklub für die Zeitnehmung und der Bergrettung für ihre tatkräftige Unterstützung. Die Zusammenarbeit mit den alpinen Vereinen funktioniert bestens.
1958 erhielten die Naturfreunde Ebensee vom ehemaligen Direktor der Solvaywerk, DI Leopold Fränzl eine Bauhütte geschenkt. Beginn der Bewirtschaftung des Mittereckerstüberls (Getränke und einfache Speisen) erfolgte zuerst durch Arbeiter, später durch Vereinsmitglieder. In diesem Jahr wurde auch mit dem Bau der Materialseilbahn begonnen.
1959 entdeckte Sepp Reisenbichler (Lahner sen.) eine Trinkwasserquelle oberhalb des Mittereckerstüberls. Der Bau der Quellenfassung und Errichtung der Wasserleitung zum Stüberl wurden im gleichen Jahr in Angriff genommen.
1961 konnte die Materialseilbahn mit einer Länge von 1,3 km vom Niedermitterecker zum Hochkogel eröffnet werden.
Die Entdeckung einer Trinkwasserquelle beim Rauherkogel im Jahr 1985 durch den damaligen Hüttenwirt Sepp Glaser, sicherte die Wasserversorgung am Hochkogel. In mühevoller Arbeit wurde eine 1 km lange Leitung von den damaligen Funktionären ins steile Gelände verlegt.
In den kommenden Jahren wurde sowohl das Hochkogelhaus als auch das Mittereckerstüberl generalsaniert. So wurde aus der Bauhütte aus Holz ein gemauertes Gebäude, ein Küchenanbau sowie der Bau eines Schlafraumes am Hochkogel steigerte die Besucherfrequenz. Anstatt Gas wurden in beiden Gebäuden Stromaggregate mit Photovoltaik installiert. Viele fleißige Hände waren hier im Einsatz.
Ich, Michaela Fellner, habe vor drei Jahren als geschäftsführende Vorsitzende den Verein übernommen. In dieser Zeit hat das Naturfreundeteam viele Bauvorhaben mit der finanziellen Unterstützung von Naturfreunde Bundes- und Landesorganisation realisiert.
Gleich zu meinem Einstand ist der Seilbahnmotor kaputtgegangen und musste erneuert werden. Im Zuge dessen wurde auch gleich die Auspuffanlage vom Aggregat erneuert. Auch hier ein herzliches Dankeschön an alle Helfer.
Im Jahr 2017 wurde das Dach des Hochkogelhauses neu gedeckt und die bestehende Photovoltaikanlage erweitert und auf neuesten Stand gebracht.
Im Zeitraum Mai-August 2018 errichtete die Ortsgruppe Ebensee eine Pflanzenkläranlage am Hochkogel und leisten dadurch einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz. Durch eine Vorgabe des Landes Oberösterreich wurde dies erforderlich, ansonsten drohte eine Schließung des Hochkogelhauses. Die Kosten für diese Kläranlage in Höhe von rund € 270.000,- wurden vom Land OÖ. und den Naturfreunden OÖ. finanziert. Zudem wurde die gesamte Wasserversorgungsanlage samt Quellenfassung mit Lawinenschutz überarbeitet bzw. erneuert. Dies war nur möglich, weil uns einige Helfer von der Bergrettung im besonders steilen Gelände am Rauherkogel unterstützt haben.
Danke noch einmal für die gute Zusammenarbeit!
Mit dem bereits im letzten Jahr sanierten Dach und der Erweiterung der Photovoltaikanlage wurden mehr als € 400.000,- in die Renovierung des Hochkogelhauses investiert. Die Fenster und Türen samt Fensterläden wurden von den Ebenseer Funktionärinnen und Funktionären neu überarbeitet und gestrichen. Durch die kosmetische Behandlung wurde das Hochkogelhaus wieder zu einem echten Schmuckstück.
Für 2019 ist der Austausch des Stromaggregats geplant, das alte Aggregat stößt an seine Grenzen und kann mit der neuen Technik nicht mehr mithalten. Der Wechsel sollte eigentlich schon erledigt sein, aber der viele Schnee im Hochgebirge zwingt uns seit Wochen, den Termin zu verschieben. Ohne unsere Hüttenreferenten wäre der große Arbeitsaufwand nicht zu bewerkstelligen.
Aber auch im Mitterecker-Stüberl wurde in den letzten 3 Jahren viel gearbeitet. Hier wurden die Bänke und Tische erneuert, die Gasleitung neu verlegt, Batterien für die Stromversorgung erneuert eine Fernwartung und 8 Stück Solarpanele installiert und in Betrieb genommen. Der Keller wurde überarbeitet, ein neuer Zaun letztes Jahr aufgestellt und die Seilbahntrasse ausgeschnitten.
Die Naturfreunde Ebensee bedanken sich beim Land OÖ, dem Bund sowie bei den Naturfreunden OÖ für die Finanzierung und bei den Österreichischen Bundesforsten für deren Unterstützung. Maßgeblich für die Durchführung der schwierigen Arbeiten zeichnet die Firma Aquasystem aus Eberschwang.
Die Naturfreunde Ebensee bieten aber noch viel mehr: So haben wir eine engagierte Klettergruppe. Unsere Damen, die allesamt ausgebildeten Übungsleiterinnen sind, veranstalten erfolgreich seit 2016 einen Jugendkletterkurs in der Kletterhalle Bad Ischl, es wird auch das Gelernte am Naturfelsen erprobt. Erwachsene haben sich ebenfalls zu einer Klettergruppe zusammengefunden, die sowohl in der Halle als auch am Fels aktiv ist.
In den letzten 2 Jahren betreute die Gruppe den Kletterturm beim Ebenseer Marktfest und beim Pfarrfest, der immer ein großes Highlight für Jung und Alt darstellt.
Unter anderem wurde auf Initiative der Klettergruppe beim Mittereckerstüberl ein Barfußfühlweg gebaut. Kinder sammelten Naturmaterialien und legten den Weg damit aus. Es entstand ein Sinnespfad, der jährlich erweitert wird. Die Naturfreunde Jugend Ebensee erreichte damit bundesweit den ausgezeichneten 2. Platz den „Goldenen Murmel 2018“ für ihr Umweltprojekt „Zurück zum Ursprung – Wir bauen einen Barfußfühlweg! Beim Ebenseer Ferienpass werden jährlich 30 Kinder in der Kletterhalle Bad Ischl betreut. Hier darf ich mich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe Bad Ischl bedanken. Gemeinsam haben wir schon einige Projekte durchgeführt, wie zum Beispiel die Herausgabe unseres Freizeitmagazins „Berg Frei“.
Auch die E-Biker konnten in den vergangenen Jahren ihre Programme absolvieren. Bei zwei Aufenthalten am Gardasee wurden schöne Routen bezwungen.
Die Naturfreunde Ebensee betreuen Wanderwege auf einer Länge von 40 km mit ca. 6.500 Höhenmeter im Gemeindegebiet Ebensee.
Die Weginstandhaltung wird aufgrund großer Zerstörungen durch Wind, Hochwasser und Lawinen immer zeitaufwändiger. So mussten entwurzelte Bäume am Weg zum Feuerkogel, aber auch ins Mitterecker und Hochkogel aufgearbeitet werden Bänke und Tische wurden erneuert, neue Stiegen gebaut, Steine am Weg entfernt Brücken und Geländer saniert. Diese körperliche sehr anstrengende Arbeit ist oft im unwegsamen Gelände zu verrichten. Besonders viele Höhenmeter musste unser Wegebetreuer auf den Hochkogel im vergangenen Jahr bezwingen. Viele Wochen waren hier die Helfer im Dauereinsatz, um unseren Gästen einen möglichst sicheren und beschwerdefreien Aufstieg zu ermöglichen.
Ohne das professionelle Engagement der vielen Funktionäre wäre die Qualität und Sicherheit des weitläufigen Wander- und Bergwegenetzes in unserem riesigen Gemeindegebiet nicht aufrecht zu erhalten.
Heute ist der Verein mit genau 500 Mitgliedern, zu einem der größten in Ebensee angewachsen. Ich habe den Verein mit 422 Mitgliedern übernommen, in den letzten Jahren konnten wir 120 Neuzugänge, 30 Austritte und 12 Verstorbene verzeichnen.
Die Frühlingswanderung – eine Initiative der Bezirksgruppe- wird jährlich abgehalten. In den letzten Jahren hat die Ortsgruppe Ebensee 22 Klassen mit 335 Kindern eine Wanderung zum Katzenwoferl veranstaltet.
Allen Helfern gebührt großer Dank und Anerkennung für ihre ehrenamtlich geleistete Arbeit!
Danke!


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