Klassische Musikimpulse im Stadttheater Gmunden

Bei der Veranstaltungsdichte der Salzkammergut Festwochen Gmunden kann man „rein“ klassische Konzerte mit interessanten Programmen sehr schätzen. Begrüßungswert die Initiative des Festivals mit der Europa Gesellschaft zu kooperieren. Die sehr jungen Künstler/innen, die diese Gesellschaft vermittelt, zogen mit Bach, Sperger, Schubert, Brahms und Elgar über 200 für die Klassik begeisterte Menschen am 6. August ins Stadttheater in Gmunden an.

Der erste Teil des Konzertes überraschte mit seltenen Soloinstrumenten, die zum Schluss auch in einer noch selteneren Duo-Kombination dargestellt wurden. Zwei Akademisten der Berliner Philharmoniker, die vor dem Abschluss ihrer Studien stehen: Hermann Stützer (Kontrabass, Österreich) und Joost Keizer (Bratsche, Holland) spielten zuerst mit Klavierbegleitung. Der Kontrabassist war meist sicher und virtuos. In dem vielleicht schönsten Stück des ersten Teils, „Litanei für Allerseelen“ von Schubert - warum erinnerte die Klavierpartie hier an das Schuberts „Ständchen“? -, überzeugte der Bratschist mit poetischer Melodik.

Der zweite Teil des Konzertes wurde ganz Brahms gewidmet. Hanna Kim (Sopran, Südkorea) dominierte ausdruckstark und emotionell in den Brahmsischen „Liebesliederwalzern“ op. 52 und den „Neuen Liebesliederwalzern“ op. 65. Die schöne, weiche und tiefe Stimme Elisabeth Stützers (Mezzosopran, Österreich) entsprach der Ästhetik Brahms. Die hohe Männerstimme von Semjon Bulinsky (Tenor, Schweiz) überragte mit Kraft und Schönheit die tiefere Stimme von Dimitry Nesterenko (Bariton, Russland). Die drei Student/innen der Universität der Künste Berlin und Hanna Kim, die bereits Bühnenengagements hat, klangen zusammen im Quartett außergewöhnlich schön und balanciert. In der Kammermusikwelt werden sie sich wohl alle vier durchsetzen können.

Zwei Klaviermeister: Tomoko Takahashi aus Japan, gefragte Partnerin für Kammermusik in Deutschland und Dimitry Befeler aus Aserbaidschan, Dozent an der Universität der Künste Berlin, begleiteten gekonnt.


Mag. Yuliya Atzmanstorfer

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