ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE

America´s Cup World Series Plymouth, 10.-18. September 2011

Österreich AC-Debütant, Andereas Hagara, durchlebt einen intensiven und sehr emotionalen Einstieg in die AC45 World Series. Nach einem spektakulären Überschlag im gestrigen Abschluss-Training, der am Rigg irreparable Spuren hinterließ und einen der beiden Rümpfe arg in Mitleidenschaft zog, war der Start des chinesischen Syndikates bis zuletzt unklar. Dank einer arbeitsintensiven Nachtschicht, in der der Rumpf neu laminiert und auf ein geliehenes Rigg umgerüstet wurde, schafften es Hagara und Co. übermüdet und gerade noch rechtzeitig an der Linie. Im Vergleich zu den Plymouth Open, die die zweite Station der Weltmeisterschaftsserie am vergangenen Wochenende eingeläutet hat, zeigte sich die ruppige Englandküste heute windschwach und extrem löchrig. Drei Fleet Race Durchgänge wurden absolviert und es war nicht unbedingt der Tag des regierenden AC-Champions Oracle Racing.

Titelverteidiger schwächelt
Mit zwei Tagessiegen segeln sich Terry Hutchinson und das Artemis Team aus Schweden an die Spitze des Feldes, Emirates Team New Zealand rangiert zwischenzeitlich auf Platz zwei, Team Korea, das ebenfalls einen Tagessieg landete folgt auf Rang drei. Mit dem Energy Team kann sich ein weiterer Außenseiter perfekt in Szene setzen, die Franzosen liegen vorläufig an vierter Position, noch vor den Oracle Teams von Russell Coutts und James Spithill. Für Andreas Hagara und das China Team verlief der Segeltag nicht unbedingt nach Wunsch. In Durchgang eins verschliefen der Atterseer und seine Crew den Start, in der zweiten Wettfahrt kassierte man aufgrund einer Regelverletzung einen Penalty. In der bisher letzten Runde segelte der chinesische Katamaran lange Zeit auf Position drei, ehe ein Windloch den Rennverlauf auf den Kopf stellte.

Das Qualfing wird morgen fortgesetzt und ist live im Internet (www.americascup.com) zu verfolgen. Die sechs punktestärksten Teams segeln am Samstag in direkten Duellen um den Match Race Sieg.


Andreas Hagara:

„Die vergangenen 24 Stunden waren das pure Adrenalin. Zuerst der böse Überschlag, der für die Mannschaft glücklicherweise glimpflich, aber punkto Materialschäden leider verheerend ausgegangen ist. Dann die Solidarität der AC-Gemeinde, allen voran Artemis Racing, die uns punkto Material und Arbeitskraft extrem geholfen haben. Es grenzt an ein kleines Wunder, dass wir rechtzeitig an der Linie waren, dass der Tag hart werden wird, war klar. Wir hatten ohne Abstimmung naturgemäß Geschwindigkeitsprobleme und waren zu sehr mit dem Boot beschäftigt. Da sind taktische Fehler die logische Konsequenz, zum Teil waren wir auch zu unkonzentriert. Trotz aller Probleme gibt es aber auch Positives. Im dritten Rennen sind wir lange Zeit ausgezeichnet gesegelt, es braucht eben seine Zeit, dass Material neu einzustellen. Wir werden morgen ausgeschlafen und mit neuem Elan an die Sache herangehen und hoffen auf eine Steigerung.“

Zwischenstand Match Race Qualifing:

1. Artemis Racing (SWE) 27
2. Emirates Team New Zealand 25
3. Team Korea 23
4. Team Energy (FRA) 20
5. Oracle Racing/Coutts (USA) 20
6. Oracle Racing/Spithill (USA) 19
8. China Team 9


Zeitplan:
14.-16. September Match Race Qualifing
17. September Match Race Championship
18. September Fleet Race Championship

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