LKH Gmunden: Spitalsreform kostet keinen Job

Die Maßnahmen der Spitalsreform, die bis zum Jahr 2016 umgesetzt werden sollen, treffen auch das Landeskrankenhaus Gmunden, betonte gespag-Vorstand Karl Lehner bei einem Pressegespräch am Freitag. Derzeit arbeiten Experten aus allen oö. Krankenanstalten (davon zehn Personen vom LKH Gmunden) in insgesamt 80 Projekt- und Arbeitsgruppen intensiv an den Detailkonzepten der jeweiligen Themenbereiche. Das LKH Gmunden werde jedenfalls weiterhin ein leistungsstarker und verlässlicher Partner bei der medizinischen
Versorgung der Bevölkerung aus dem Salzkammergut sein, bekräftigte Karl Lehner.

Bittere Pillen, aber niemand
wird den Job verlieren

„Die gespag sieht die Notwendigkeit einer Spitalsreform und hat deshalb dem ExpertInnen-Vorschlag zugestimmt. Uns ist bewusst, dass die Krankenhäuser der gespag von einigen schmerzhaften Maßnahmen betroffen sind. Das gilt auch für das LKH Gmunden, wo die vorgesehenen Maßnahmen bis 2016 umgesetzt werden. Einige bittere Pillen müssen geschluckt werden, auch am LKH Gmunden“, so Karl Lehner, der damit indirekt die Zusammenlegung der Unfallchirurgie und der Geburtshilfe mit dem LKH Vöcklabruck ansprach.
Reformen seien notwendig, um das Gesundheitssystem langfristig zu sichern. Karl Lehner: „Niemand verliert seinen Job – wir geben eine Beschäftigungsgarantie, aber keine Arbeitsplatzgarantie. Konkret heißt das, dass künftig eine Hebamme aus Gmunden künftig in Vöcklabruck arbeiten wird – wir achten aber sehr darauf, dass die Distanzen für die betroffenen MitarbeiterInnen möglichst gering gehalten werden.“

Enge Kooperation bei
Lösungen für die Zukunft

„Derzeit wird in mehreren Projekt- und Arbeitsgruppen daran gearbeitet, die Vorgaben der Spitalsreform umzusetzen. Um zukunftsträchtige Lösungen erarbeiten zu können, besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Betriebsrat sowie den Experten. Ziel ist es, auch in Zukunft eine bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung zu gewährleisten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten“, betont Johann Schifflhuber, der kaufmännische Direktor am LKH Gmunden. Die neuen Konzeptionen betreffen die Abteilungen für Chirurgie, Unfallchirurgie sowie Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen erfolgt in Abhängigkeit der Ergebnisse
der Projektgruppen bis 2016.

Leistungsspektrum unverändert

Alle Abteilungen – auch die Chirurgie, Unfallchirurgie und Gynäkologie und Geburtshilfe – bieten ihre Leistungen weiterhin im bisher gewohnten Ausmaß an. „Die Reformmaßnahmen, die das LKH Gmunden betreffen, wurden mit der Priorität B versehen. Das heißt, dass die Umsetzung bis 2016 erfolgen muss und das medizinische Leistungsangebot derzeit unverändert weiterbesteht“, betont Primar Johann Ecker, der ärztliche Direktor am LKH Gmunden. Auch in Zukunft werde das LKH Gmunden eine wesentliche Rolle in der
PatientInnenversorgung im Salzkammergut einnehmen.

Herausforderung annehmen,
bestmögliche Lösungen finden
„Wir nehmen die Herausforderungen an, vor die uns die Spitalsreform stellt. Unser Bestreben ist es, innerhalb des vorhandenen Gestaltungsspielraumes bestmögliche Lösungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die Patientinnen und Patienten zu erarbeiten“, so Petronella Spitzbart, die Pflegedirektorin am LKH Gmunden.

„Für die gespag-Führung ist es wichtig, dass unsere Belegschaft weiß, dass es anlässlich der Reformmaßnahmen zu keinen Kündigungen kommt. Fairer Weise betone ich nochmals, dass es keine Garantie für einen bestimmten Tätigkeitsbereich gibt, denn dies würde jede
Organisationsveränderung von vorne herein unmöglich machen“, ersucht Karl Lehner um Verständnis.

Die räumliche Nähe . . .

Die Versorgung der Bevölkerung im Salzkammergut sei weiterhin gesichert, auch wenn zukünftig organisatorische Anpassungen vorgenommen werden, bekräftigt gespag-Vorstand Karl Lehner. Dabei komme es zu Veränderungen in der Chirurgie, Unfallchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Orthopädie und in weiterer Folge zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit bei Labor, Pathologie und Radiologie.
Auf Grund der räumlichen Nähe der Krankenhäuser Vöcklabruck, Gmunden und Bad Ischl sollen diese bis 2016 zu einem „Salzkammergutverbund-Krankenhaus“ zusammengeführt werden, so Karl Lehner abschließend.

Veränderungen am LKH Gmunden

Das Leistungsangebot der Inneren Medizin sowie der Akutgeriatrie bleibt unverändert bestehen.
In Hinblick auf den zukünftig steigenden Bedarf wird der Schwerpunkt Orthopädie ausgebaut.
Die Abteilungen für Chirurgie und Unfallchirurgie der Standorte Gmunden und Vöcklabruck wurden bereits unter einer gemeinsamen Leitung zusammengeführt.
Im Bereich der Gynäkologie/Geburtshilfe ist eine gemeinsame Leitung vorgesehen, wobei der Bereich der Geburtshilfe bis 2016 im LKH Vöcklabruck konzentriert wird. Im vergangenen Jahr 2011 gab es am LKH Gmunden 413 Geburten – diese Zahl der Entbindungen wird künftig auf die Krankenhäuser Bad Ischl, Vöcklabruck und Kirchdorf aufgeteilt, „eine Entbindung mehr pro Tag ist verkraftbar“, sieht Karl Lehner noch Kapazitäten in den drei genannten Krankenhäusern.
Durch die verstärkte Kooperation innerhalb der gespag wird eine intensivere Zusammenarbeit in den Bereichen Labormedizin, Pathologie und Radiologie entwickelt.

Bettenanzahl wird reduziert

Derzeit verfügt das Gmundner Krankenhaus über 320 Betten, die Spitalsreform bedingt einen Wegfall von 33 Betten. Am LKH Bad Ischl werden fünf Betten gestrichen, am LKH Vöcklabruck wird es künftig um 50 Betten weniger geben. Das „Salzkammergutverbund-Krankenhaus“ (Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck) muss - so verlangt es die Spitalsreform - 14,5 Millionen Euro einsparen.

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