Neuer Rettungshubschrauber Helimed bleibt Geschichte

Eine Investorengruppe aus dem Salzkammergut – bestehend aus sechs finanzkräftigen Wirtschaftstreibenden aus den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck – hat sich zusammengeschlossen und steht hinter dem im Februar diesen Jahres gegründeten HeliMed Austria Flugrettungs Verein. Das Ziel: Die Errichtung und Betreibung eines im Salzkammergut stationierten Notarzthubschraubers. Denn, die Rettung aus der Luft spielt im Salzkammergut eine wesentliche Rolle. Anflugzeiten von über 20 Minuten sind oft keine Seltenheit, um verletzte Bergsteiger oder Skifahrer aus dem oft unwegsamen Gelände zu holen.

Die Finanzierung ist also gesichert, der hochmoderne 1380-PS-Hubschrauber steht bereit – die Initiatoren des dritten Rettungshelikopters für das Salzkammergut und darüber hinaus auch für Oberösterreich haben ihre Pläne aber schlussendlich wieder verworfen. Denn mit einem „Knebelvertrag“ erteilt das Rote Kreuz dem neuen Notarzt-Hubschrauber für das Salzkammergut praktisch ein Startverbot: Der neu gegründete Flugrettungsverein Helimed müsste Zehntausende Euro vorstrecken, um überhaupt alarmiert zu werden. Und: Rotkreuz-Mitarbeitern wird der Dienst im neuen Heli vertraglich verboten!

Für Arbeitsplatz müsste Ehrenamtlichkeit beim Roten Kreuz beendet werden
„Millionen Investiert das Rote Kreuz in Werbekampagnen wie „Aus Liebe zum Menschen“ oder „Wir haben die passende Jacke“ und dann werden ehrenamtliche Mitarbeiter wie “Leibeigene” behandelt!“, versteht Helimed-Obmann Klaus Hilgart die Welt nicht mehr und: „Das Rote Kreuz verbietet uns vertraglich Menschen, die ehrenamtlich Mitglied beim Roten Kreuz sind, für uns zu arbeiten!“, kritisiert Hilgart das Vorgehen des Roten Kreuzes. Klaus Hilgart ist selbst seit über 18 Jahren ehrenamtliches Mitglied der Organisation und müsste, um nicht vertragsbrüchig zu werden, seine „Passende Jacke“ an den Nagel hängen.

Von Vorchdorf aus wollte der neue Notarztheli starten, um vor allem im Salzkammergut Leben zu retten. Gerade in Zeiten der Spitalsreform wäre der neue Notarztstützpunkt ein weiterer Sicherheitsdienst in der Region. „Die Bedingungen des Roten Kreuzes sind aber utopisch“, sagt Klaus Stelzig von Helimed: „Das ganze ist ein Politikum, ÖAMTC, ÖVP und das Rote Kreuz wollen uns verhindern! Eine Petition aller Bürgermeister im Salzkammergut beweist, dass diese sogar hinter dem NAH-Stützpunkt stehen! Auch das ist dem Roten Kreuz scheinbar gleichgültig!“

Landesrettungskommandant Christoph Pazalt spielt das Thema herunter, will nur, dass alles sicher abläuft. Allerdings: Um überhaupt alarmiert zu werden, müssten rund 90.000 Euro vorab überwiesen werden. “Das Rote Kreuz hat plötzlich leider mehr als überdimensionierte Vorstellungen, die nebenbei nie zu einer Wirtschaftlichkeit führen würden! Der im Jahr 2009 im Salzkammergut installierte und durch zahlreiche Unstimmigkeiten zwischen Betreiber und dem Roten Kreuz wieder aufgelöste Stützpunkt Flymed in Scharnstein musste nicht einmal ein Viertel der geforderten und uns vorgeschriebenen Alarmierungsgebühren bezahlen!“, wundert sich Stelzig.

Übrigens: Dass das Thema heikel ist, beweist ein Telefonat eines hochrangigen Politikers. Dieser hat pikanterweise unverzüglich bei einem prominenten Unternehmer aus dem Raum Gmunden nachgefragt, wer denn die Investoren des Projektes seien ...

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