Anderthalb Jahrhunderte im Dienst der Menschen

Am Sonntag, 7. Juni, ist es genau anderthalb Jahrhunderte her, dass die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Regau schlug: Am 7. Juni 1865 beschloss der Gemeindeausschuss in seiner Sitzung den Ankauf einer Feuerspritze. Damit zählt die Wehr zu den ältesten im Lande und ist älter als der Landesfeuerwehrverband, zu dessen Gründern die FF Regau gehörte. 150 Jahre später hat sich sowohl das Bild der Florianijünger als auch ihr Aufgabengebiet gravierend gewandelt.

Alles begann mit der erwähnten Feuerspritze, die damals in einer angemieteten Hütte des Alois Kölblinger untergebracht wurde. Nach verschiedenen Stationen – unter anderem im jetzigen Gardeheim der Marktgemeinde – beherbergt heute ein markantes Feuerwehrhaus, das das Ortsbild entscheidend prägt, mehr als 100 Kameradinnen und Kameraden und ihre modernen Einsatzgeräte.

Von der reinen Brandbekämpfung der Gründerzeiten hat sich das Aufgabengebiet der Wehr immer mehr hin zu technischen Einsätzen entwickelt. 26 Einsätze wurden noch im Jahr 1978 gezählt; 1990 waren es bereits 118 – um bis zum Jahr 2014 auf 208 zu steigen.
Zwei Faktoren bestimmen das umfangreiche Aufgabengebiet der Wehr: zum einen die Verkehrslage mit der Salzkammergutbahn, der Autobahn A1 und der Bundesstraße 145 im Gemeindegebiet, zum anderen die rasante Entwicklung ihres Heimatortes von einem beschaulichen Dorf zu einem gefragten Wohnort und einer beliebten Betriebsbaugemeinde. Diese Fakten spiegeln sich im Einsatzspektrum – von der großen Zahl an Unfällen über die Hornissenbekämpfung bis zur Leichen- und der Liftbergung.

An der Spitze der FF Regau steht seit 1988 HBI Ernst Staudinger. Ihm zur Seite stehen mehr als 110 Kameradinnen und Kameraden. Aus ihren Reihen kommt mit Dr. Thomas Urich sogar ein eigener Feuerwehrarzt. Besonders stolz ist das Kommando auf die starke Jugendgruppe, die immer wieder bei Bewerben ihren Mann bzw. ihre Frau steht.
„Vieles hat sich geändert in diesen 150 Jahren“, resümiert Kommandant Ernst Staudinger. „Eines jedoch zieht sich wie ein roter Faden durch die 150-jährige Geschichte der FF Regau: Das Prinzip der Ehrenamtlichkeit. Wie vor anderthalb Jahrhunderten sind es Freiwillige aus dem eigenen Ort sind, die – anstatt zuzuschauen – ihren Mitmenschen in Not zu Hilfe kommen.“ Nur dass sie heute nicht mehr mit Rössern, sondern mit modernsten Einsatzfahrzeugen mit Bergeausrüstung ausrücken.

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