Notärztliche Versorgung im Bezirk Vöcklabruck

Seit zwei Jahren wird über ein zusätzliches Sonderrettungsmittel für den Bezirk Vöcklabruck - vor allem für die Nacht- und Wochenendstunden - diskutiert. Jetzt scheint es fix, dass es keinen zweiten Notarztstützpunkt im Bezirk geben wird. Die Fallzahlen seien zu gering, wodurch die fachliche Routine nicht gewährleistet sei. Dennoch kann sich die Situation in der Region verbessern.

Ein engmaschiges System von Hubschraubern sorgt bereits jetzt für den Bezirk Vöcklabruck tagsüber für eine gute und rasche Erreichbarkeit bei Notfällen. LAbg. Michaela Langer-Weniger zeigt sich zuversichtlich, dass dies im Laufe des Jahres noch schlagkräftiger werde, da die Hubschrauber mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet werden und sich dadurch die Einsatzzeiten in die Dämmerungs- bzw. Nachtstunden hinein ausweiten. Auch das bestehende und gut funktionierende HÄND(hausärztlicher Notdienst)-System im Bezirk soll evaluiert und weiterentwickelt werden. Dies werde vor allem der Bevölkerung in den Grenzgebieten zu Gute kommen.

„Bereits Anfang 2016 wurde auf Grund der Forderungen der Mondseelandgemeinden nach einem zusätzlichen Notarzteinsatzfahrzeug im Land eine Prüfung initiiert. Das Ergebnis dieser Gespräche war, dass, wenn überhaupt, nur ein bundesländerübergreifender Betrieb richtig und sinnvoll wäre. In Folge wurden viele Gespräche mit den zuständigen Landesräten, Landesverbänden des Roten Kreuzes und mit dem Salzkammergut Klinikum geführt. Aus Salzburger Sicht war jedoch kein zusätzlicher Bedarf an einer notärztlichen Versorgung gegeben“, zeigt Langer-Weninger auf.

Somit sieht auch die oberösterreichische Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander keine Notwendigkeit eines weiteren NEF-Stützpunktes in Oberösterreich. In anderen Bundesländern gehe der Trend eher schon in Richtung Abbau von NEF-Systemen, da es auf Grund des Ärztemangels zunehmend schwierig wird, die bestehenden Stützpunkte mit qualifiziertem Personal zu besetzen. So können etwa in Wien nur mehr 6-8 NEF (von insgesamt 15 Fahrzeugen) mit Notärzten besetzt werden.

Anders als im Salzburger Flachgau, wo nachts nur ein ärztlicher Telefondienst oder der Notarzt zur Verfügung stehen, funktioniert im Bezirk Vöcklabruck die Kombination aus hausärztlichem Notdienst und Notarzt-System auch in der Nacht gut. Daher sei der Unmut über die notärztliche Versorgung im Flachgau entsprechend höher. Die ÖVP Bezirksparteiobfrau hält fest: „Wir werden selbstverständlich dieses Thema weiterhin auf der Agenda halten und die Entwicklungen in Salzburg mit Spannung beobachten. Die Weiterentwicklung des hausärztlichen Notdienstes kann zudem ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein. In Absprache mit den Bürgermeister und Gemeinden werden wir uns dazu entsprechend einbringen.“

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