Neue KFV - Verkehrssicherheits aktion: Laternenairbags gegen Ablenkungsunfälle in Oberösterreich

DI Sabine Kaulich (KFV) und Bürgermeister Klaus Luger gemeinsam mit den Musikern von Dezwa Volksmusik. Bildnachweis: KFV
DI Sabine Kaulich (KFV) und Bürgermeister Klaus Luger gemeinsam mit den Musikern von Dezwa Volksmusik. Bildnachweis: KFV

Was Laternenairbags, Gstanzlsänger und essbare Mobiltelefone gemeinsam haben? Sie sind Teil einer neuen Verkehrssicherheitsaktion des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), die sich gegen Ablenkungsunfälle richtet. Unter dem Motto „Schau auf dich und nicht auf’s Handy!“ werden Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren von Ablenkung im Straßenverkehr aufmerksam gemacht. Die Aktion tourt derzeit durch alle Landeshauptstädte und ist am 26. September in Linz zu Gast.

Linz, 26. September 2017. 16 Prozent der oberösterreichischen Fußgänger sind beim Queren einer Straße erkennbar abgelenkt – das zeigt eine neue Beobachtung des KFV. Durchschnittlich sind 29 Prozent der österreichischen Fußgänger beim Queren einer Straße erkennbar abgelenkt. „Der Anteil der Fußgänger, die sich abgelenkt im Straßenverkehr bewegen, steigt kontinuierlich“, betont KFV-Expertin Sabine Kaulich. „Mit unserer neuen Verkehrssicherheitsaktion erinnern wir die Bevölkerung deshalb ganz gezielt daran, dass für alle Verkehrsteilnehmer volle Aufmerksamkeit im Straßenverkehr lebenswichtig ist“. Österreichweit werden im Rahmen der Aktion an von Fußgängern stark frequentierten Straßenabschnitten Laternenmasten mit weichen Airbags gepolstert. Der provokante Slogan „Ob das nächste Auto auch so gut gepolstert ist? Schau auf dich und nicht aufs Handy!“, der auf allen „Laternenairbags“ abgedruckt ist, soll vor allem Fußgänger – aber auch alle anderen Verkehrsteilnehmer – daran erinnern, wie wichtig volle Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ist. Ein zusätzliches Highlight der Aktion sind Gstanzlsänger, die abgelenkte Fußgänger mit spontanen, an die Situation angepassten Gstanzln zu mehr Achtsamkeit aufrufen.

240 Ablenkungsunfälle mit Fußgängern in Oberösterreich
Unachtsamkeit und Ablenkung sind – auch in Oberösterreich – seit Jahren Unfallursache Nummer 1. Auch Fußgänger sind immer häufiger unaufmerksam im Straßenverkehr unterwegs – der ständige Begleiter Smartphone macht es möglich. Eine aktuelle Beobachtung des KFV zeigt, dass jeder 14. Fußgänger in Oberösterreich (Österreich: jeder Zehnte) durch das eigene Mobiltelefon abgelenkt ist. Die Folge: allein im Vorjahr haben sich auf Oberösterreichs Straßen aufgrund von Ablenkung 240 Unfälle mit Fußgängern (Österreich: 1.560 Unfälle) ereignet, für zwei Personen mit tödlichem Verlauf. „Ich freue mich sehr, dass die neue Verkehrssicherheitsaktion auch bei uns in Oberösterreich Halt macht, und hoffe, dass dadurch möglichst viele Personen zu mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr animiert werden“, meint auch Klaus Luger, Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz.

Tourstopps in ganz Österreich
Der Auftakt der Verkehrssicherheitsaktion erfolgte Ende August in Wien, bevor es weiter nach St. Pölten ging. Nun touren die Gstanzlsänger mit den Laternenairbags durch alle anderen Landeshauptstädte und stoppen am 26. September am Taubenmarkt in Linz.

KFV Tipps & Tricks für SMS- und Social-Media-Checker, Vieltelefonierer, Beim-Gehen Esser, Musikhörer und Tagträumer:
• Höchste Konzentration, vor allem beim Queren von Straßen bzw. Kreuzungen, auch auf Wegen, die man in und auswendig kennt.
• Stopp- und Aufmerksamkeitspunkte schaffen: Die Gehsteigkante bewusst wahrnehmen und davor stehen bleiben.
• Beim Überqueren der Straße gibt es keine Kompromisse: Hier gilt Stoppen – vom Handy aufsehen/Hörer weg vom Ohr/Kopfhörer runter nehmen – Schauen – Gehen.
• Wenn möglich einen Zebrastreifen nutzen (Pflichtnutzung innerhalb von 25 Meter Entfernung!) und nicht zwischen den Autos durchschlängeln. Ist dies unvermeidbar, dann langsam und vorsichtig so weit vortreten, dass Sie gesehen werden.
• Blickfeld vor dem Stehen bleiben und vor dem Losgehen bewusst auf das Umfeld nach vorne und unten erweitern; nach vorne auf die Richtung und Hindernisse; nach unten auf Kanten und taktile Bodenindikatoren, wie bspw. den Rillenlinien entlang von Bahnsteigkanten oder den taktil markierten Einstiegsstellen an Haltestellen.
• Bewusst auf Geräusche achten. Das akustische Auffindesignal von Ampel-Leitsystemen (hörbares Klacken) kann ein Warnhinweis dafür sein, nun erhöht aufmerksam zu sein.
• Queren sie Straßen und Kreuzungen nicht diagonal, da es so schwieriger ist den Verkehr aus allen Richtungen im Blick zu haben.
• Bleiben sie beim SMS-Tippen oder E-Mail-lesen stehen oder gehen sie an der Hausseite des Gehsteiges. Stopp- und Aufmerksamkeitspunkte immer beachten.
• Auch am Gehsteig gilt es visuell und akustisch möglichst aufmerksam zu sein, insbesondere da Kinder und Jugendliche oft mit Rollern, Skateboards und dergleichen unterwegs sind.
• Blickkontakt zum Fahrer eines nahenden Verkehrsmittels aufbauen und nicht auf das Vorrecht auf dem Schutzweg verlassen. Auch die Fahrer könnten abgelenkt sein. Geben Sie auch einmal freundliche Handzeichen.
• Auf Blitzaktionen verzichten: Geduld ist nicht nur eine Tugend, sondern gelebter Selbstschutz im Straßenverkehr, vor allem wenn man gleichzeitig telefoniert, isst oder E-Mails checkt.

Link-Tipp: Unter www.ab-gelenkt.at haben Interessierte die Möglichkeit, die Folgen und Risiken von Ablenkung im Straßenverkehr virtuell anhand von Filmen zu erleben.

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