Von der Natur lernen: Unterwegs mit Bionikerin Ille Gebeshuber

Fotos: Bildrechte IAT/hörmandinger
Fotos: Bildrechte IAT/hörmandinger

Mit Experimentalphysikerin Ille Gebeshuber, einer der gefragtesten ExpertInnen für Bionik und Nanotechnologie, gelang es der Internationalen Akademie Traunkirchen wieder eine hochkarätige Wissenschaftlerin in das Wissenszentrum am Traunsee zu holen.

Was macht eine Physikerin im Dschungel? Mit dem Buch „Wo die Maschinen wachsen“ fasste Ille Gebeshuber ihre bemerkenswerte Forschung als Experimentalphysikerin im Regenwald von Malaysien zusammen. Von der Tageszeitung Die Presse wurde sie 2017 zur Österreicherin des Jahres im Bereich Forschung gekürt – mit Recht: In ihren Vorträgen gelingt es ihr, komplexe und erstaunliche Phänomene mit Begeisterung und Spannung verständlich zu vermitteln. So hat die mittlerweile an der TU-Wien tätige Expertin für Bionik die ZuhörerInnen ihres Vortrags in Traunkirchen auf eine Ausflug in die Mongolei mitgenommen und das Leben in der Halbwüste Gobi bildreich erlebbar gemacht.

Am Beispiel des mongolischen Goldholzes beschrieb Ille Gebeshuber die Fähigkeit mancher Pflanzen, Kristalle zu erzeugen und sich damit vor Fressfeinden zu schützen. In diesem Zusammenhang thematisierte sie die Problematik des Raubbaus an Stränden für die Bauindustrie. Über einen Exkurs zu alternativen Baustoffen führte die Bionikerin schließlich aber wieder zurück zu den fantastischen Fähigkeiten von anderen Lebewesen, sich aus Kalk oder Opal ein Gehäuse zu bauen. Von ihnen zu lernen und mit offenen Augen die wunderbaren Phänomene der lebendigen Natur wahrzunehmen, regte die Referentin bei ihrem Vortrag an.

Diesen Grundsatz vermittelte Ille Gebeshuber gemeinsam mit ihrem Mann Mark Mcqueen am darauffolgenden Tag einer Gruppe Kinder, die ihr enthusiastisch in die Traunkirchner Natur folgten. Schätze wie verlassene Schneckenhäuser, glänzendes Holz und Steinflechten wurden gesammelt und zurück im Labor der Internationalen Akademie unter dem Mikroskop betrachtet. Die begeisterten Rückmeldungen der Kinder bestätigten, dass der Blick auf die Natur als Schatzkiste, wie ihn Ille Gebeshuber fordert, ganz natürlich an das kindliche Staunen anschließt.

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