Bergrettung Gmunden - ABSAGEN PRÄGEN JUBILÄUMSJAHR

Der Drang der Menschen nach Freiheit und hinaus in die Natur war nach dem ersten Weltkrieg besonders spürbar und ausgeprägt. Die Folge dieser Zeiterscheinung: Die Unfälle im alpinen und freien Gelände häuften sich, auch auf dem Traunstein. Dies führte dazu, dass sich im Jahre 1920 in Gmunden die besten und erfahrensten Alpinisten
zusammenschlossen, um eine „Alpine Rettungsstelle“ zu gründen und die der Sektion Gmunden des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins eingegliedert wurde. Das war die Geburtsstunde der Gmundner Bergrettung vor genau 100 Jahren.

Absagen
Das nicht alltägliche Jubiläum, so Ortsstellenleiter Bernhard Ebner am Rande der kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung im Seegasthof Hois`n, hätte heuer mit einer Schauübung, einem Festabend und der Herausgabe einer Festschrift gebührend begangen werden sollen. Aber, so Ebner weiter, durch die Corona Pandemie, dem Herunterfahren der Wirtschaft und den krisenbedingten Einschränkungen ist niemandem zum Feiern zumute. Die Gmundner Bergretter haben deshalb alle für heuer geplanten Aktivitäten rund um das 100-Jahr-Jubiläum auf das kommende Jahr verschoben. Dann, so hofft man, kann sich die
Bergrettung ohne Einschränkungen wieder einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.

Starkes Einsatzjahr
Dem Bericht von Ortsstellenleiter Bernhard Ebner bei der Jahreshauptversammlung war zu entnehmen, dass die Gmundner Bergretter wieder ein intensives Einsatzjahr 2019 zu bewältigen hatten. Wieder waren mit dem Absturz von Peter P. am 24. Februar am Mair-Alm-Steig und mit Anton K. am 25. Mai in der „Grünen Gasse“ am Hochkamp zwei Todesopfer am Traunstein zu beklagen. Fordernd waren auch der nächtliche Abtransport eines Blitzschlagopfers am Hernlersteig und die Nachtbergung eines Erschöpften vom Naturfreundesteig. Insgesamt mussten 2019 die Bergretter zu 45 Einsätzen ausrücken, die in vielen Fällen von den Besatzungen der Notarzthubschrauber aus Scharnstein, Linz, Salzburg und Niederöblarn unterstützt wurden. Unterstützung im Ernstfall erfährt die Bergrettung auch von der Alpinpolizei und den Besatzungen der Polizeihubschrauber aus Linz und Salzburg. Um für die Bewältigung der Anforderungen gerüstet zu sein, ist ein ständiges „Training“ unerlässlich. Einsatzleiter Wolfgang Socher dankte bei der Jahreshauptversammlung allen Mitgliedern der Gmundner Ortsstelle für ihren Zeitaufwand bei Einsätzen und Übungen. Mit einer durchschnittlichen Beteiligung von 7 Mann bei Einsätzen zeigt sich jedoch deutlich, dass viele Bergretter nicht mehr so ohne weiteres den Arbeitsplatz verlassen können, wenn der Piepser zu einem Einsatz ruft, resümiert Ortsstellenleiter Bernhard Ebner die für ihn nicht befriedigende Situation. Für die Zukunft bedeutet dies, dass der Mannschaftsstand der Ortsstelle erhöht werden soll, damit weiterhin die jederzeitige Einsatzbereitschaft gewährleistet ist und sich neue Mitglieder für den Beginn der zweijährigen Ausbildung in der Bergrettung melden. Dass der Wille zum Helfen vorhanden ist zeigt der Umstand, dass an den wöchentlichen Sommerübungen im Schnitt 22 Mann teilnehmen.

Große Wertschätzung
Die ehrenamtliche Arbeit der Gmundner Bergretter erfährt immer wieder eine große Wertschätzung von der Politik, aus der Wirtschaft und von Privatpersonen. So durch den Generaldirektor der OÖ Energie AG, DDr. Ing. Mag. KommR Werner Steinecker, der sich mit einer zweckmäßigen Softshelljacke für alle 49 Bergretter im Jubiläumsjahr
einstellte. Ein Dankeschön für eine nächtliche Hilfeleistung im Karbachtal war die Einladung eines heimischen Wirtschaftstreibenden, der die Bergretter zu einem Abendessen in den Seegasthof Hois’n lud. Die Wertschätzung der heimischen Wirtschaft zeigt sich jährlich in den großzügigen Spenden für die Tombola beim Bergrettungsball, dessen
Einnahmen einen erheblichen Faktor in der ausgeglichenen Finanzgebarung der Gmundner Ortsstelle ausmachen, wie Kassier Werner Huber der fast vollständig versammelten Mannschaft berichten konnte. Der Dank an dieser Stelle gilt allen Unterstützern, Förderern und Freunden

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