Metaller-KV: 1.800 BetriebsrätInnen beschlossen einstimmig Betriebsversammlungen

Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE)
Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE)

Wien (OTS) - Zwischen 15. und 20. Oktober fanden aufgrund der Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten der Metallindustrie acht regionale BetriebsrätInnen-Konferenzen statt. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA informierten dabei rund 1.800 TeilnehmerInnen über den Stand der Verhandlungen. Enttäuschung und Verärgerung unter den BetriebsrätInnen sind groß, denn die Arbeitgeber waren bisher nicht bereit, ein faires Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen zu legen. Der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) bietet lediglich eine Erhöhung von maximal 2,2 Prozent.

„Das Angebot kommt nach Abzug der Inflation einer Nulllohnrunde gleich und ist damit eine klare Provokation. Zudem wurden alle rahmenrechtlichen Forderungen der Gewerkschaften komplett abgelehnt. Nur bei der Erhöhung der Zulage für die zweite Schicht wurde den ArbeitnehmerInnen für die nächsten drei Jahre jeweils 11 Cent Erhöhung angeboten. Das ist eine Verhöhnung für die rund 70.000 SchichtarbeiterInnen in der Metallindustrie“, betonen die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

Dem nicht genug, fordern die FMTI-Arbeitgeberverhandler weitreichende Verschlechterungen bei der Arbeitszeit: So soll es künftig eine Ausdehnung der übertragbaren Zeitsalden beim Zeitkontenmodell und ein längerer Durchrechnungszeitraum für die zulässige durchschnittliche wöchentliche Höchstarbeitszeit geben. Die Möglichkeit für Sonn- und Feiertagsarbeit soll deutlich ausgeweitet werden. „Die Folgen für die Beschäftigten wären

längere Arbeitszeiten, mehr Arbeit an Feiertagen und am Wochenende und gleichzeitig weniger Geld für Überstunden. Die Beschäftigten sollen wie Zitronen ausgepresst werden. Das werden wir sicher nicht zulassen“, sagen Wimmer und Dürtscher.

Die BetriebsrätInnen stehen geschlossen hinter den gewerkschaftlichen Forderungen und haben in einer Resolution die weitere Vorgangsweise beschlossen. „Sollte ein Abschluss auch am 21. Oktober nicht zustande kommen, werden wir zwischen 27. und 29. Oktober 2021 Betriebsversammlungen abhalten. In diesen Versammlungen werden wir die Kolleginnen und Kollegen über den Verhandlungsstand informieren und Beschlüsse über die Einleitung gewerkschaftlicher Kampfmaßnahmen treffen“, heißt es in der Resolution.

„Die Unterstützung der ArbeitnehmerInnen für die Forderungen ist hoch. Genauso hoch ist die Kampfbereitschaft“, betonen Wimmer und Dürtscher. Die Gewerkschaften bleiben jedenfalls bei ihrer Forderung nach 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Weitere Forderungsschwerpunkte sind unter anderem die Anhebung der Zulagen für die 2. und 3. Schicht bzw. für die Nachtarbeit. Diese sollen künftig verdreifacht (auf 1,50 Euro pro Stunde) bzw. verdoppelt (auf 5 Euro pro Stunde) werden. Weiters fordern die Gewerkschaften einen selbstbestimmten Verbrauch von Gleitzeitguthaben in ganzen Tagen und eine Erhöhung der Lehrlingseinkommen auf 1.000 Euro (1. Lehrjahr), 1.300 Euro (2.), 1.600 Euro (3.) und 2.000 Euro (4. Lehrjahr).

Die nächste Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag Metallindustrie findet am 21. Oktober in der Wirtschaftskammer Österreich statt. Beginn ist 14 Uhr.

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