AK-Kinderbetreuungsatlas 2021/22: Leichte Verbesserung – im Bezirk Vöcklabruck drei „1A“-Gemeinden mehr

v.l.n.r. Leiterin der Abteilung Frauen- und Gleichstellungspolitik Erika Rippatha, DHEPS und AK-Präsident Andreas Stangl
Copyright: Isabell Falkner/Arbeiterkammer Oberösterreich
v.l.n.r. Leiterin der Abteilung Frauen- und Gleichstellungspolitik Erika Rippatha, DHEPS und AK-Präsident Andreas Stangl Copyright: Isabell Falkner/Arbeiterkammer Oberösterreich

Auch der mittlerweile 22. Kinderbetreuungsatlas der AK Oberösterreich zeigt, dass das institutionelle Kinderbetreuungsangebot für berufstätige Eltern in Oberösterreich nach wie vor unzufriedenstellend ist – vor allem im ländlichen Raum. Verbesserungen gibt es, wenn überhaupt, nur in homöopathischen Dosen. Im Bezirk Vöcklabruck ist die Zahl der 1A-Gemeinden im Vergleich zum Vorjahr von einer auf vier Gemeinden gestiegen. Frankenmarkt, Pilsbach, Regau und Tiefgraben sind in die Top-Kategorie 1A aufgestiegen. Hingegen hat Lenzing den 1A-Status verloren.


Mit ihrem Kinderbetreuungsatlas präsentiert die Arbeiterkammer Oberösterreich jedes Jahr einen umfassenden Überblick über das Angebot der institutionellen Kinderbildung und -betreuung in Oberösterreich. Im AK-Auftrag hat das Institut für Empirische Sozialforschung (IFES) die entsprechenden Daten erhoben und ausgewertet. Die wichtigsten Kriterien, um Eltern eine Vollzeitarbeit zu ermöglichen, sind die Dauer der täglichen Öffnungszeiten, das Angebot eines Mittagessens, die Sommerbetreuung und die Summe der Schließzeiten im Laufe eines Arbeitsjahres in Krabbelstuben, Kindergärten und den Betreuungseinrichtungen für Volksschulkinder. Die täglichen Schließzeiten werden je nach Altersgruppe differenziert betrachtet (Unter-Dreijährige mindestens sechs Stunden pro Tag, Drei- bis Sechsjährige mindestens acht Stunden pro Tag und Volksschulkinder mindestens vier Nachmittagsstunden pro Tag – jeweils von Montag bis Donnerstag).

Nur 33 der 438 oberösterreichischen Gemeinden (7,5 Prozent) haben die Datenweitergabe verweigert. Im Bezirk Vöcklabruck waren dies Attnang-Puchheim, Aurach am Hongar, Fornach, Neukirchen an der Vöckla und Pöndorf.


Vier Gemeinden neu im Kreis der 1A-Gemeinden

Gemeinden, die mindestens elf der zwölf möglichen Kriterien erfüllen, werden in der Gesamtkategorie als 1A-Gemeinden eingestuft. Diese höchste Einstufung haben heuer im Bezirk Vöcklabruck folgende vier Gemeinden erreicht: Frankenmarkt, Pilsbach, Regau und Tiefgraben. Das sind lediglich 7,7 Prozent aller Gemeinden im Bezirk. Der Bezirk Vöcklabruck liegt damit weit unter dem ohnehin schon sehr niedrigen Oberösterreich-Durchschnitt von 16,4 Prozent. Lenzing hat den 1A-Status verloren. Lenzing ist jetzt eine A-Gemeinde (zu lange Schließzeiten im gesamten Arbeitsjahr für Unter-Dreijährige und keine Sommerbetreuung für VS-Kinder).

Insgesamt fallen neun der 52 Gemeinden im Bezirk (17,3 Prozent) in die Kategorie A. Das heißt, im Bezirk Vöcklabruck bietet ein Viertel der Gemeinden ein 1A oder A-Angebot. Das ist nur der vorletzte Platz unter den oberösterreichischen Bezirken, einzig Ried hat einen noch niedrigeren Wert.

15 Gemeinden wurden als B-, zwölf als C- und vier als D-Gemeinde eingestuft. Pfaffing, Puchkirchen am Trattberg und Weißenkirchen im Attergau erfüllen weniger als drei der zwölf möglichen Kriterien und fallen damit in die niedrigste Kategorie E.


Angebot für Unter-Dreijährige hat sich verschlechtert

Der Kinderbetreuungsatlas schlüsselt zudem das Angebot nach den einzelnen Alterskategorien auf. Hier zeigt sich ein eindeutiges Bild: Eltern mit ganz jungen Kindern haben es besonders schwer, denn im gesamten Bezirk gibt es für diese Altersgruppe wie im Vorjahr nur fünf 1A-Gemeinden, die für die Eltern von Kindern unter drei Jahren ein vollzeittaugliches Angebot vorweisen können. Die Anzahl der A-Gemeinden ist stark zurück gegangen, von neun auf nur noch fünf. 15 erfüllten die Kriterien für B, 16 jene für C und zwei jene für D. Die Anzahl der E-Gemeinden ist heuer gleichgeblieben. Pfaffing, Puchkirchen am Trattberg, Weißenkirchen im Attergau und Wolfsegg am Hausruck erfüllen keine der vier Kriterien für die Unter-Dreijährigen und mussten somit als E-Gemeinde eingestuft werden.


Weniger Gemeinden mit 1A-Angebot für Drei- bis Sechsjährige

Das Angebot bei den Drei- bis Sechsjährigen im Bezirk Vöcklabruck hat sich deutlich verschlechtert: Nur mehr folgende sieben Gemeinden erfüllen die 1A-Kriterien: Attersee, Gampern, Pilsbach, Regau, Seewalchen am Attersee, Vöcklabruck und Vöcklamarkt. Das sind um fünf Gemeinden weniger als im Vorjahr. Neun Gemeinden (plus vier) erfüllen die Kriterien für den A-Status und sieben jene für B. 15 Gemeinden – rund 29 Prozent – befinden sich mit der Einreihung in Kategorie C (OÖ-Schnitt: 23,1 Prozent). Fünf Gemeinden mussten in die niedrigste Kategorie E eingereiht werden – Nußdorf am Attersee, Oberhofen am Irrsee, Pfaffing, Puchkirchen am Trattberg und Weißenkirchen im Attergau.


Leicht verbessertes Angebot für Nachmittagsbetreuung von VS-Kindern

Bei der Betreuung der Volksschulkinder verzeichnet der Bezirk Vöcklabruck minimale Fortschritte. Die Anzahl der A-Gemeinden ist von zwei auf vier angestiegen. Trotzdem beträgt ihr Anteil unterdurchschnittliche 7,7 Prozent (OÖ: 20,3 Prozent). Zudem gibt es nur zwei B-Gemeinden. Somit verfügen nur rund 11,5 Prozent der Gemeinden im Bezirk Vöcklabruck über ein A- oder B-Angebot für die Nachmittagsbetreuung von Volkschulkindern. Das ist der niedrigste Wert aller oberösterreichischer Bezirke. Zum Vergleich: Der OÖ-Schnitt beträgt 36 Prozent. In der mittleren Kategorie C befinden sich hingegen 33 Gemeinden. Das bedeutet wiederum mit 63,5 Prozent den höchsten Wert im Bezirksvergleich (OÖ-Schnitt: 39,7 Prozent). Mit fünf Bezirksgemeinden (Attersee, Nußdorf am Attersee, Puchkirchen am Trattberg, Weißenkirchen im Attergau und Zell am Pettenfirst) mussten fast zehn Prozent in der niedrigsten Kategorie E eingereiht werden.


Der AK-Kinderbetreuungsatlas mit allen Details zu den Ergebnissen, den einzelnen Bezirken und jede einzelne der 438 oberösterreichischen Gemeinden steht sowohl in gedruckter als auch in elektronischer Form bzw. in einer smartphone-tauglichen Version unter kba.arbeiterkammer.at zur Verfügung.

Weitere Meldungen

Copyright
Philip Platzer for Wings for Life World Run

HEUTE -- Wings for Life World Run:

Österreich macht sich bereit für den größten Lauf der Welt

Tausende Österreicher:innen haben sich bereits für den Wings for Life World Run angemeldet, um am Sonntag für die zu laufen, die es nicht können.

weiter lesen ...