Aus für Gosauer Hallenbad nach fast 50 Jahren!

Foto (©SPÖ Gosau): Landtagsabgeordneter Mario Haas (links) und SPÖ-Fraktionsvorsitzender Christoph Posch (Mitte) mit Vertreter:innen der SPÖ Gosau, die sich geschlossen für den Erhalt des Hallenbades ausspricht
Foto (©SPÖ Gosau): Landtagsabgeordneter Mario Haas (links) und SPÖ-Fraktionsvorsitzender Christoph Posch (Mitte) mit Vertreter:innen der SPÖ Gosau, die sich geschlossen für den Erhalt des Hallenbades ausspricht

Das Hallenbad in Gosau wurde 1973 erbaut. Bis auf die Zeit während der Revisionsarbeiten im Sommer stand das Bad auch immer offen. Das ändert sich nun. In der letzten Gemeinderatssitzung hat eine Mehrheit aus Bürgermeister, ÖVP, Bürgerliste und Grünen die Schließung des Hallenbades beschlossen, SPÖ und FPÖ stimmten dagegen. Dies führte zu einem knappen Abstimmungsergebnis von 10 zu 9 Stimmen. Das Aus des Hallenbades bedeutet auch das Aus für den Schwimmunterricht in der Schule, für das Ersatzprogramm für den Turnunterricht. Es wird keine Kurse für die Gesunde Gemeinde, keinen Kindernachmittag im Hallenbad, keinen Familiennachmittag im Hallenbad, keine Geburtstagsfeier im Hallenbad, kein Wintertraining für die Wasserrettung und Schwimmsportler, keine Sportwoche für Schüler in Gosau mit Hallenbad mehr geben.

Bevölkerung darf nicht zu Wort kommen
SPÖ und FPÖ beantragten im Rahmen der Gemeinderatssitzung zudem eine Bürgerbefragung, um die Meinungen der Bevölkerung einzuholen. Auch dies lehnten Bürgermeister, ÖVP, Bürgerliste und Grüne ab. Weiters brachte die SPÖ einen Gegenantrag ein, man solle ein Expertengutachten zum baulichen Zustand des Bades und eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung in Auftrag geben und die Ergebnisse daraufhin evaluieren, bevor man das endgültige Aus besiegelt. Auch dies wurde mit 10:9 (nur SPÖ und FPÖ dafür) abgelehnt. SPÖ-Fraktionsvorsitzender Christoph Posch zeigt sich enttäuscht: „Wir haben bereits im Juni, als wir zu einer Besichtigung im Hallenbad waren, auf ein Expertengutachten verwiesen. Der Bürgermeister hat ein solches bis zuletzt nicht in Auftrag gegeben und bleibt bis heute einige Antworten schuldig. Wir stemmen uns weiterhin gegen eine endgültige Schließung des Hallenbades. Ohne die Bevölkerung zu Wort kommen zu lassen und ohne das Vorliegen von fundierten Gutachten unser Hallenbad zu schließen ist absolut inakzeptabel.“

Peinliche Panne bei Abstimmung
Für Aufregung sorgte auch eine Panne bei der Abstimmung. So enthielt sich Grünen-Mandatar Fritz Posch zuerst bei der Abstimmung über die Schließung des Hallenbades, was bedeutet hätte, dass das Bad wieder aufgesperrt worden wäre. Daraufhin ließ Bürgermeister Markus Schmaranzer die Abstimmung wiederholen, um eine Mehrheit für eine Schließung zusammenzubekommen.

SPÖ-Landtagsabgeordneter Mario Haas bedauert Aus des Hallenbades
Dass auf das Hallenbad in Gosau noch weitere folgen könnten, befürchtet Landtagsabgeordneter Mario Haas: „Ich bedauere die Schließung des Hallenbades in Gosau. Dies macht einmal mehr deutlich, dass es endlich ein klares Bekenntnis des Landes zu unseren Frei- und Hallenbädern braucht. Leichte Verbesserungen konnten wir zwar nun zum Glück im Rahmen der Evaluierung der Gemeindefinanzierung ausverhandeln, das unpraktikable Bezirkshallenbad-Konzept im Falle von Sanierungen bleibt aber leider weiterhin bestehen. Das und die ständige Unterfinanzierung unserer Gemeinden bedeutet für Oberösterreich, dass bestimmt noch weitere Frei- und Hallenbäder schließen werden.“

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