Energie AG unterstützt Menschen in Not mit 5.000 Strom-Hilfspaketen

Klaus Dorninger (Energie AG Vertrieb), Jasmine Chansri (Volkshilfe OÖ), Marion Huber (Caritas OÖ), Viktoria Tischler (Hilfswerk OÖ), Thomas Märzinger (Rotes Kreuz OÖ) © Energie AG
Klaus Dorninger (Energie AG Vertrieb), Jasmine Chansri (Volkshilfe OÖ), Marion Huber (Caritas OÖ), Viktoria Tischler (Hilfswerk OÖ), Thomas Märzinger (Rotes Kreuz OÖ) © Energie AG

Die Energie AG Oberösterreich unterstützt bereits seit vielen Jahren Menschen in Not mit einer Reihe von Maßnahmen. Das Strom-Hilfspaket mit Gutscheinen in der Höhe von bis zu 150 Euro ist eine Weiterentwicklung des früheren Energie-Hilfspakets und geht mit einer Auflage von 5.000 Stück heuer bereits in die sechste Runde. Auch in den Jahren 2012, 2015, 2017, 2019 und 2020 hat es ähnliche Unterstützungsangebote gegeben.

Das aktuelle „Strom-Hilfspaket“ beinhaltet anders als frühere Pakete keine Hardware wie LED-Lampen oder Steckerleisten, sondern ausschließlich Gutscheine. Enthalten sind

50 Euro Wertgutschein für Ökostrom der Energie AG:
Dieser Gutschein muss von der Empfängerin oder dem Empfänger vollständig ausgefüllt und an die Energie AG geschickt werden. Die 50 Euro werden dann bei der nächsten Stromabrechnung gutgeschrieben. Voraussetzung für die Einlösung ist ein Stromliefervertrag mit der Energie AG, die Kundin bzw. der Kunde kann aber auch mit der Einlösung des Gutscheins zur Energie AG als Stromlieferantin wechseln.
Bis zu 100 Euro Förderung für den Haushaltsgerätetausch:
Veraltete Haushaltsgeräte sind oftmals wahre Energiefresser und treiben den Stromverbrauch gewaltig in die Höhe. Die Energie AG unterstützt die Empfängerin bzw. den Empfänger des Strom-Hilfspakets mit einem Gutschein für den Austausch eines Altgeräts gegen ein neues, besonders energieeffizientes. Der Wert des Gutscheins beträgt 75 Euro bei Neugeräten mit einem Preis von unter 1.000 Euro und 100 Euro bei einem Wert ab 1.000 Euro. Ein Teil des Betrags wird beim Kauf des Neugerätes sofort gutgeschrieben, den anderen Teil erhält die Kundin oder der Kunde als Gutschrift auf die Stromrechnung. Partner bei der Haushaltsgeräteaktion sind ausgewählte Händler im E-Partner Netzwerk der Energie AG.
Energiesparfibel:
Oft können wir im Haushalt mit sehr einfachen Maßnahmen deutlich Energie einsparen. Die Fibel mit Energiespartipps, die im Strom-Hilfspaket enthalten ist, zeigt die wichtigsten Maßnahmen auf. Enthalten sind sowohl Tipps für Küche, Kochen, Waschen und Trocknen als auch wertvolle Hinweise zu möglichen Energieeinsparungen beim Raumklima, elektronischen Geräten und der Beleuchtung.
Insgesamt werden 5.000 Strom-Hilfspakete ab sofort an diejenigen verteilt, die eine zusätzliche Unterstützung am meisten brauchen. Die Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen hat sich bei der Abwicklung der Aktion in den letzten Jahren bestens bewährt und wird fortgesetzt. Partner bei dieser Aktion sind wie schon in vergangenen Jahren

Caritas Oberösterreich
Hilfswerk Oberösterreich
Rotes Kreuz Oberösterreich
Volkshilfe Oberösterreich
Über die vier Partner können die Strom-Hilfspakete zielsicher an jene Kund:innen ausgegeben werden, die die Unterstützung am dringendsten benötigen. Das sind in erster Linie jene, die auch in den Sozialmärkten einkaufen oder die auch in die Beratungsstellen der Hilfsorganisationen kommen.

2023: Schnelle und direkte Unterstützung
„Unsere früheren Hilfspakete haben auf Energieeffizienz abgezielt. Denn jede nicht verbrauchte Kilowattstunde findet sich auch nicht auf der Stromrechnung wieder. Diesmal setzen wir auf direkte, finanzielle Unterstützung, damit die Entlastung möglichst schnell bei den Empfängerinnen und Empfängern des Pakets ankommt“, sagt Klaus Dorninger, Geschäftsführer des Energie AG Vertriebs.

Bei den früheren Auflagen der Aktion wurden in Summe 54.000 energiesparende LED-Lampen, 2.000 wassersparende Duschköpfe, 3.000 Smart-Timer (intelligente Zeitschaltuhren), 8.000 Standby-Killer, 3.000 abschaltbare Steckerleisten und 3.000 Heizkörper-Entlüftungsschlüssel verteilt. Die Energieeinsparung aller dieser Geräte zusammen beträgt mehr als 6 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

Unterstützung in einer schwierigen Zeit
Die letzten Monate haben sehr viele Menschen wegen der allgemeinen Teuerungen vor große Herausforderungen gestellt. In vielen Bereichen des täglichen Lebens ist es zu starken Preiserhöhungen gekommen. Lebensmittel wurden teurer, die Treibstoffpreise sind deutlich gestiegen und auch die Preise für viele Dienstleistungen haben sich nach oben entwickelt.

Die Energie AG Oberösterreich konnte ihr Preisgarantie-Versprechen bei den Standardprodukten bis 01.01.2023 halten, schließlich musste aber auch sie ihre Preise anpassen. Für viele Oberösterreicher:innen bedeutet ein Mehr an Energiekosten eine bedeutende finanzielle Belastung, die nicht so ohne weiteres gestemmt werden kann.

Die Stromkostenbremse der Bundesregierung sorgt bis zu einem Verbrauch von 2.900 Kilowattstunden pro Jahr für Entlastung, die Energie AG hat dennoch ihr bewährtes Hilfspaket neu überarbeitet.

Bewährte Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen

Viktoria Tischler, Geschäftsführerin Hilfswerk OÖ:
„Das Leben hält oft Überraschungen parat, auf die man sich nur schwer vorbereiten kann. Unfälle, Krankheit oder Verlust der Arbeitsstelle stellen plötzlich unüberwindbare Hürden dar. So erschweren es die stark angestiegenen Energiepreise Menschen mit geringeren Einkommen, gut über die Runden zu kommen. Das Hilfswerk Oberösterreich setzt seine ganze Kraft dafür ein, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Es freut mich daher sehr, dass wir als Hilfswerk Oberösterreich die Energie AG bei der Verteilung der Energiehilfspakete unterstützen dürfen. Diese werden in vielen Haushalten einen aktiven Beitrag dazu leisten, die aktuellen Schwierigkeiten gut zu meistern.“

Marion Huber, Vorstand Caritas OÖ:
„Im vergangenen Jahr haben wir in unseren 15 Caritas-Sozialberatungsstellen 2.167 Beratungen wegen Problemen mit den Energiekosten durchgeführt und dabei 644 Mal finanzielle Unterstützung ausgeben können. Die aktuelle massive Teuerungswelle befeuert diese Entwicklung. Sie schwappt ungleich auf unsere Gesellschaft herein. Menschen, die ohnehin wenig zum Leben haben, trifft sie ungleich schwerer: Armutsbetroffene und armutsgefährdete Menschen sind statistisch gesehen jene, die meistens zur Miete wohnen, in schlecht isolierten Wohnverhältnissen leben und alte, stromintensive Geräte nutzen, wodurch sie automatisch höhere Kosten haben. So wie Gabriele F. (25), alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern in Steyr. Sie ist derzeit in Karenz und lebt von Kinderbetreuungsgeld, Familienhilfe und Wohnbeihilfe. Der Vater der Kinder zahlt nur unregelmäßig Unterhalt, weil er kein Einkommen hat. Wenn er zahlt, hat sie Einnahmen von 1.200 Euro im Monat. Ihre Fixkosten betragen 750 Euro. Somit bleiben für die drei Personen im Idealfall 450 Euro im Monat zum Leben. Das sind 15 Euro pro Kopf pro Tag. Die Mutter dreht jeden Cent zwei Mal um. Aktuell ist es aufgrund des fehlenden Unterhalts weniger, mit dem sie auskommen muss. Durch die Erhöhung der Stromkosten von 10 Cent auf 50 Cent pro kWh ist nun eine Nachzahlung von 841 Euro ins Haus geflattert. Gabriele F. wusste nicht mehr weiter und wandte sich an die Caritas-Sozialberatung, wo sie Unterstützung erhielt. So wie Gabriele F. geht es derzeit vielen Menschen in Oberösterreich, die sich an unsere 15 Caritas-Sozialberatungsstellen wenden. Im Vorjahr bekamen 13.292 Menschen in Notsituationen inklusive ihre Familienangehörigen Lebensmittelgutscheine, Kleidung, Unterstützung für Strom-, Heizungs- oder Mietrechnungen sowie eine umfassende Beratung, um langfristig einen Weg aus der Krise zu finden.

Vor allem Alleinerzieher*innen (Armutsgefährdungsquote: 36 Prozent) und Familien mit mehr als zwei Kindern (29 Prozent) sind laut aktueller Statistikdaten der EU SILC 2021 besonders von der Armut betroffen. Das Tragische: Die sozialen Auswirkungen der aktuellen Teuerung sind dabei noch gar nicht abgebildet.“

Jasmine Chansri, Geschäftsführerin Volkshilfe Oberösterreich:
„In Zeiten rasant steigender Lebenserhaltungskosten sind diese Strom-Hilfspakete wichtiger denn je. Denn immer mehr Menschen wenden sich verzweifelt an die Volkshilfe, weil sich ihre Lage immer weiter verschärft. Grundbedürfnisse wie der Kauf von Lebensmitteln oder die Verwendung von Energie können immer schwieriger oder teilweise gar nicht mehr gedeckt werden. Jetzt, wo das tägliche Leben immer teurer wird, steigt die Existenznot rapide an und die Auswirkungen der Krise sind mittlerweile auch in der sogenannten Mittelschicht schmerzlich spürbar.“

Besonders erschreckend und beschämend findet Chansri, dass Armut in Österreich und damit in einem der reichsten Länder der Welt oftmals mit Energiearmut gleichzusetzen ist. „Für viele Menschen ist es auch im aktuellen Winter traurige Lebensrealität, in zu kalten Wohnungen und immer wieder über längere Zeiträume ohne Strom leben zu müssen“, sagt die Geschäftsführerin der Volkshilfe OÖ. Die Strom-Hilfspakete seien somit ein wichtiger Bestandteil zur Linderung von Armut. „Als Volkshilfe Oberösterreich sind wir daher seit Jahren und sehr gerne ein Teil dieser Allianz und sagen im Namen unserer Klient:innen herzlich Danke“, sagt Chansri.

Thomas Märzinger, OÖ. Rotkreuz-Landesgeschäftsleiter-Stv.
„Die Teuerungen der vergangenen Monate verschärfen bestehende Ungleichheiten und drängen immer mehr Menschen an den Rand ihrer Existenz. Das führt dazu, dass sich Personen und Familien mit wenig Einkommen ihr Leben kaum mehr leisten können. Fragen der Existenz prägen ihren Alltag: Sollen sie zuerst die offene Miete bezahlen, Lebensmittel einkaufen, notwendige Reparatur-Rechnungen begleichen oder den notwendigen Nachhilfeunterricht für ihre Kinder finanzieren.

Armut kann jeden treffen und hat nichts mit Schuld zu tun. Ein Schicksalsschlag in der Familie, eine plötzliche Krankheit oder der Verlust eines Arbeitsplatzes kann eine Spirale nach unten auslösen. Das OÖ. Rote Kreuz ist da und hilft mit zahlreichen Initiativen wie beispielsweise der individuellen Spontanhilfe, mit der wir Menschen bei drohenden Delogierungen und akuten Notsituationen unterstützen. Zusätzlich betreiben wir oberösterreichweit 23 Rotkreuz-Märkte. Sie bieten Waren des täglichen Bedarfs zu geringen Preisen an und stellen dank vieler freiwilliger Mitarbeiter ein systemrelevantes Angebot sicher, dass es sonst nicht gäbe. Mit der Verteilung des Strom-Hilfspakets leisten wir einen weiteren Beitrag, um Menschen im Alltag zu helfen.“

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