Skigebiet Kasberg

v.l.: Bgm. Rudolf Raffelsberger (Scharnstein), Bgm. Klaus Kramesberger (Grünau), Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner, Bgm. Johann Mitterlehner (Vorchdorf) und Bgm. Leopold Bimminger (Pettenbach). Fotos: Land OÖ / Daniel Kauder
v.l.: Bgm. Rudolf Raffelsberger (Scharnstein), Bgm. Klaus Kramesberger (Grünau), Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner, Bgm. Johann Mitterlehner (Vorchdorf) und Bgm. Leopold Bimminger (Pettenbach). Fotos: Land OÖ / Daniel Kauder

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen – die schriftliche Absage von fünf betroffenen Grundbesitzern an einen Ganzjahresbetrieb auf dem Kasberg – hat Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus ACHLEITNER die Vertreter der vier Eigentümer-Gemeinden der Almtal-Bergbahnen – Grünau: Bgm. Klaus KRAMESBERGER, Scharnstein: Bgm. Rudolf RAFFELSBERGER, Vorchdorf: Bgm. Johann MITTERLEHNER und Pettenbach: Bgm. Leopold BIMMINGER – zu einem Arbeitsgespräch eingeladen. In dieses Gespräch, das heute stattgefunden hat, ist unter anderem auch der aktuelle Prüfbericht des Landesrechnungshofes zu den Förderungen des Landes OÖ für den Wintertourismus eingeflossen, in dem das Prüforgan auch zur wirtschaftlichen Zukunft des Skigebiets Kasberg Stellung genommen hat.

Insbesondere folgende Punkte wurden im Arbeitsgespräche diskutiert:
Durch das Schreiben vom 02. März 2023 von fünf Grundbesitzern am Kasberg an die Gemeinde Grünau betreffend eines Sommerbetriebs hat sich folgende neue Faktenlage ergeben:
Keine Zustimmung zu Sommerbetrieb, da es im Interesse des Gemeinwohls sei, die einzigartige Naturlandschaft ökologisch möglichst schonend zu nutzen und zu bewahren
Warnung vor ökologischen Konsequenzen eines Sommerbetriebs mit langfristig negativen Auswirkungen
Zitat: „Die nachhaltige Wirtschaftlichkeit eines Ganzjahresbetriebs scheint uns allerdings zweifelhaft. Ein winterlicher Schibetrieb in einer Seehöhe zwischen 600 m und 1600 m kann in Zeiten des Klimawandels weder ökologisch noch ökonomisch auf Dauer nachhaltig sein … Es scheint uns zweifelhaft, ob und wie lange ein Schibetrieb am Kasberg dauerhaft aufrechterhalten werden kann. Vor diesem Hintergrund bezweifeln wir Sinn und Nachhaltigkeit der für einen Ganzjahresbetrieb nötigen Investitionen, sei es aus Steuergeld oder privaten Mitteln.““
Nach einem Rückbau der Skilifte könne die Gemeinde hingegen eine attraktive, leicht erreichbare Wanderregion mit reichhaltiger Flora und Fauna als Alleinstellungsmerkmal vermarkten
Es gäbe Interesse, mit der Gemeinde alternative Ideen und Konzepte zu diskutieren

Prüfbericht des OÖ. Landesrechnungshofs, veröffentlicht am 14. März 2023:
Das Skigebiet Kasberg wäre ohne die Verlustabdeckungen durch das Land OÖ nicht überlebensfähig.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen sieht der LRH den neuen zusätzlichen Finanzierungsbedarf kritisch.
In den letzten beiden Geschäftsjahren reichte die vereinbarte Summe zur Deckung des gesamten Abganges nicht mehr aus.
Der LRH empfiehlt dem Land OÖ gemeinsam mit den Regionsgemeinden als Eigentümerinnen eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für die Zukunft des Tourismusgebietes Kasberg zu finden.
Eine Fortschreibung des derzeitigen Status Quo ist dabei aus seiner Sicht nicht zielführend.
Betriebsanlagen erreichen das Ende der Nutzungsdauer:
Die wasserrechtliche Bewilligung für die Beschneiung des Skigebietes läuft bereits Ende 2023 aus.
Die Gruppen-Umlauf-Bahn (GUB), aus dem Jahr 1986, erreicht das Ende der Nutzungsdauer. Ablauf der Konzession 2027.

Im Rahmen des Arbeitsgesprächs wurden folgende VORGANGSWEISE festgelegt:
Seitens der Eigentümer-Gemeinden wird das Gesprächsangebot der fünf Grundbesitzern angenommen, um auszuloten, ob und welche Möglichkeiten der touristischen Nutzung angesichts der vorliegenden schriftlichen Festlegungen der Grundbesitzer künftig überhaupt noch bestehen.
Es sind nun die wirtschaftlichen Auswirkungen der Grundsatzfestlegung der Grundbesitzer für die Almtal-Bergbahnen in den verschiedenen Szenarien zu erheben.
Das Land OÖ wird parallel dazu ein Tourismuskonzept in Auftrag geben, das als Plan B neue Möglichkeiten zur Attraktivierung und Stärkung der touristischen Angebote in der gesamten Region erarbeiten soll.
Ziel ist, dass bis Sommer Klarheit über alle offenen Fragen zu haben, um dann ein Zukunftsbild für die gesamte Region entwickeln und daraus die entsprechenden Entscheidungen treffen zu können.

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