ServusTV – Ich, Bauer – Vom Geben und Nehmen
Fr., 09.08., ab 21:15 Uhr
Für viele kleine bäuerliche Betriebe ist es schwierig zu überleben und wenn niemand in der Familie den Hof übernehmen will, ist es oft einfacher zu verkaufen als einen passenden Nachfolger zu suchen. Eine Internetplattform vom Verein Perspektive Landwirtschaft“ soll helfen, Höfe in geeignete Hände zu übergeben und den Prozess zu begleiten.
Die Hofbörse
Eine außerfamiliäre Hofübergabe ist nicht unkompliziert und für viele bäuerliche Familien ein Tabuthema. Für die Übergeber geht es um ihr Lebenswerk und das ihrer Vorfahren, für die Familie eventuell um das Erbe. Aber auch potenzielle Übernehmer stehen vor einer wichtigen Lebensentscheidung: Schließlich gilt es, eine neue Heimat zu finden und der Prozess einer Hofübergabe zieht sich oft über Jahre hin. Unterstützt werden beide Parteien vom Verein Perspektive Landwirtschaft. Ziel des Vereines ist es, Hofsuchende und Hofübergebende über eine Internetplattform, der Hofbörse, zusammenzubringen und die Übergabe zu begleiten. Margit Fischer ist Geschäftsführerin von Perspektive Landwirtschaft und in ständigem Kontakt mit dessen Mitgliedern. So auch mit Resi und Franz Rodlauer und Jakob Schabernig.
Beruf oder Berufung?
Resi und Franz, beide erst um die 30, sind Hofsuchende. Beide kommen aus landwirtschaftlichen Familien, bei denen die älteren Geschwister die Höfe der Eltern übernommen haben. Und so beschlossen sie, sich gemeinsam mit ihren beiden kleinen Kindern auf die Suche nach einem neuen Bauernhof zu machen. Resi und Franz verstehen Landwirtschaft nicht als Beruf, sondern als Berufung. Es ist ihnen bewusst, dass dies schwere Arbeit bedeutet. Aber für sie ist der eigene Hof ein Lebenstraum. Als Übergangslösung haben sie eine Alm am Hengstpaß in Oberösterreich gepachtet und betreuen dort 24 Kalbinnen, 2 Schweine und betreiben eine Jausenstation. Ihr großes Ziel ist und bleibt aber ein eigener Betrieb in Vollerwerb.
Die richtigen Nachfolger
Jakob Schabernig ist 59 Jahre alt und ledig, hat keine Kinder und würde seinen 600 Jahre alten Hof in Grades bei Feistritz in Kärnten gerne übergeben. Er hat den Milchviehbetrieb von seinen Eltern übernommen. Seit 5 Jahren sucht er über die Plattform Perspektive Landwirtschaft einen Nachfolger. Es haben sich zwar schon einige Interessenten bei ihm gemeldet, die Richtigen waren allerdings noch nicht dabei. Für Jakob wären Resi und Franz die absoluten Wunsch-Hof-Nachfolger. Der Anschluss an eine junge Familie mit Kindern würde ihm viel bedeuten. Jakob schwebt ein gemeinsamer schöner Lebensabend mit der neuen Familie vor. Denn: Nirgends bin ich lieber als daheim! Resi und Franz sind allerdings in ihrer Heimat Oberösterreich stark verwurzelt und suchen eigentlich einen Hof in der Nähe ihrer jetzigen Alm. Ob sich die beiden Parteien einig werden?