RK Telenotarzt-Pilotprojekt in St. Georgen

Die Telemedizin ermöglicht rasche Unterstützung und Sicherheit für Rettungseinsätze durch zusätzliche Beratung am Einsatzort – eingesparte Zeit, die unter Umständen Leben retten kann. // Credit: NÖRK
Die Telemedizin ermöglicht rasche Unterstützung und Sicherheit für Rettungseinsätze durch zusätzliche Beratung am Einsatzort – eingesparte Zeit, die unter Umständen Leben retten kann. // Credit: NÖRK

Pilotprojekt in St. Georgen i.A.: Telemedizin kann lebenswichtige Entscheidungen treffen helfen

m Rettungsdienst ist Zeit oft das kostbarste Gut: Die Einführung der Telemedizin verkürzt die Wartezeit für Patient:innen und erhöht zugleich die Verfügbarkeit eines Notarztes vor Ort. Seit Dezember ist dieses Pilotprojekt in St. Georgen im Attergau am Laufen und zeigt bereits erste Erfolge.

Sich sofort ein Bild machen – was bisher nur persönlich vorgenommen wurde, ist jetzt auch via Telemedizin möglich. So muss ein:e Notarzt/Notärztin nicht erst zum Patienten reisen, ein Bild sendet in Echtzeit einen ersten Eindruck. Unterstützt wird dieser durch das Übertragen der Vitalparameter – EKG, Blutdruckwerte und Sauerstoffsättigung im Blut - die der Multiparameter-Monitor am Patienten anzeigt. Und so erhält das geflügelte Wort „schneller als der Arzt kommt“ mit der Einführung des Telenotarztes eine ganz neue Bedeutung.
Jede Minute verlässt ein Rettungsauto des Roten Kreuzes eine Dienststelle, um Menschen zu helfen. Im Laufe eines Einsatzes kann sich herausstellen, dass relevante medizinische Entscheidungen eines Notarztes erforderlich sind – die lange Anfahrtszeit muss dabei ebenso in Kauf genommen werden wie eine gewisse Wartezeit, wenn die Notärztin woanders im Einsatz ist. Auch in weniger kritischen Situationen kann eine zusätzliche Abstimmung mit dem Notarzt oder eine ärztliche Beratung zur Behandlung sinnvoll sein. In solchen Situationen ist die Telemedizin der „Königsweg“.
Der Weg zum Einsatzort entfällt, und dennoch kann sich der Mediziner ein Bild vom Patienten machen. Ist dieser ansprechbar, wird seine Zustimmung zur Videoübertragung eingeholt. Dabei kann er selbst der Telenotärztin sein Befinden schildern und mit ihr Behandlungsmöglichkeiten besprechen. Die wichtigen Vitalparameter des Patienten werden live übertragen. „Telenotärzte lassen sich in das bestehende Notarztsystem bestens integrieren. Sie stehen zusätzlich im Hintergrund bereit für den Dienst am Patienten“, so Dr. Stefan Haselbruner, erfahrener Allgemeinmediziner und Rotkreuz-Notarzt. „So kann ein Telenotarzt bei Bedarf mehrere Patienten und Patientinnen innerhalb kurzer Zeit und sogar auch parallel betreuen. Ein unschätzbarer Vorteil angesichts des allgemeinen Ärztemangels.“Rasche Entscheidungen, unterfüttert von sämtlichen notwendigen Vitalparametern, die in Echtzeit durch Notfallsanitäter vom Patient zum Telenotarzt übertragen werden, sichern medizinisch kompetente Entscheidungen, die unter Umständen lebensrettend sind. So entfallen aufwendige Anfahrtszeiten, nicht notwendige Notarzteinsätze werden reduziert und die Mediziner:innen somit freigespielt für Einsätze, wo ihr konkretes Handeln vor Ort tatsächlich gebraucht wird. Dies sichert eine umfassende und kompetente medizinische Erstversorgung für jene, die sie benötigen.

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