Stellungnahme der ASKÖ Ebensee zum Urteil des OÖFB nach dem rassistischen Eklat im Meisterschaftsspiel gegen Neukirchen/A.

Marion & Reinhard Hörmandinger
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Marion & Reinhard Hörmandinger Pressefoto

Das Urteil des OÖFB nach dem rassistischen Eklat durch einen Zuseher aus Neukirchen lautete: 1500 Euro Geldstrafe für Neukirchen, 1000 Euro Geldstrafe für den Fußballfan, 0 :3 Strafverifizierung und 300 Euro Geldstrafe für die ASKÖ Ebensee

1500 Euro Geldstrafe für Neukirchen, 1000 Euro Geldstrafe für den Fußballfan, 0 :3 Strafverifizierung und 300 Euro Geldstrafe für die ASKÖ Ebensee wegen unerlaubten Verlassen des Spielfeldes!

Dieses Urteil löste beim betroffenen Klub ASKÖ Ebensee Unverständnis und Betroffenheit aus!

Nach einem rassistischen Zwischenfall kurz vor Spielende beim Derby in der 2.Klasse Süd zwischen ASKÖ Ebensee und SK Neukirchen am 13. April 2025 brach der Schiedsrichter das Spiel unverzüglich ab. Dabei befanden sich noch alle Spieler der ASKÖ Ebensee auf dem Spielfeld.

Am Donnerstag fällte der oö.Fußballverband ein Urteil, das für Kopfschütteln sorgt:

Wegen unerlaubten Verlassens des Spielfeldes wurde die Partie mit 0 : 3 für Neukirchen beglaubigt.

Fakt ist: Nachdem der Schiedsrichter die beleidigenden Worte des Zuschauers aus Neukirchen gegen einen Ebenseer Akteur gehört hatte, pfiff er das Spiel unverzüglich ab. Erst DARAUFHIN verliessen die Spieler der ASKÖ Ebensee das Spielfeld. Zum Zeitpunkt des Spielabbruches befanden sich noch alle Ebenseer Akteure am Feld.

Die Urteilsbegründung geht damit völlig ins Leere.
ASKÖ Ebensee wird trotzdem bestraft! Bleibt die Frage: Wofür eigentlich?

Große Stop Rassismus - Kampagnen starten, aber im Ernstfall den betroffenen Verein bestrafen, das ist nicht nur Ungerechtigkeit, sondern pure Heuchelei! So die Botschaft der ASKÖ Ebensee an den oö.Fußballverband.

Die ASKÖ Ebensee bedauert den rassistischen Zwischenfall zutiefst.

Wir haben nach dem Vorfall im Spiel gegen Neukirchen Solidarität mit unserem Mitspieler und Sportskameraden gezeigt. Unser Freund mit dunkler Hauptfarbe musste nach der Beleidigung geschützt, beruhigt und später in der Kabine sogar getröstet werden, sind sich alle Kaderspieler einig.

Eine Ausnahmesituation. Wären wir da einfach zur Tagesordnung übergegangen, - wir würden uns schämen, so die Verantwortlichen der ASKÖ Ebensee.

Schämen sollten sich die Zuständigen beim OÖFB für dieses kuriose Urteil, bei dem Gerechtigkeit und sogar Menschenrechte mit Füßen getreten werden.
Das ist Opfer - Täter - Umkehr par Excellence. Mit diesem Urteil, das in Fußballkreisen für Kopfschütteln sorgt, wird der betroffene Verein bestraft.
So als würde man bei einem Ladendiebstahl den Kaufmann zur Rechenschaft ziehen und nicht den Täter.
Setzt man nach einem derartigen Rassismus-Eklat kein klares Zeichen, wird jede Kampagne ad Absurdum geführt.

Die ASKÖ Ebensee wollte keinen Vorteil aus dem Vorfall ziehen. Beglaubigung des Spielstandes von 0 : 1 und entsprechende Strafe für den Verursacher wären absolut in Ordnung gewesen.

Doch eine 0 : 3 Strafverifizierung und 300 Euro Geldstrafe für den Verein, der am Vorfall absolut unschuldig ist, und der sich auch nach dem Vorfall um Deeskalierung bemüht hat, kann auch mit einer minimalen Portion an Gerechtigkeitssinn nicht nachvollzogen werden.

Die ASKÖ Ebensee lebt Stop Rassismus und hofft, daß ein derartiger Vorfall auf oö. Fussballplätzen nie wieder passiert.

Konsulent Hermann Kendler
Obmann ASKÖ Ebensee

im Namen von

Vorstand, Funktionären und Spielern der ASKÖ Ebensee

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