Ratscherbrauchtum in Ebensee 2025

Reinhard Hörmandinger
Pressefoto
Reinhard Hörmandinger Pressefoto

Von Fahnl`n und Rumpeln......... Ratscherlaufen 2025 in Ebensee

Wenn in der Karwoche, wie der Volksmund sagt, die Glocken nach Rom fliegen, übernehmen die Ratscherbuben deren Funktion und erinnern die Bevölkerung an die Gebetszeiten. Mit ihren hölzernen, lärmenden Instrumenten ziehen die Buben von Haus zu Haus.

Bereits im 15. Jahrhundert in einem Buch aus Coburg erstmals erwähnt, wird das Ratscherbrauchtum in der Karwoche von Schülern und Jugendlichen mit großem Eifer betrieben.

Vor 10 Jahren wurde das Ratscherlaufen in Österreich als immaterilelles Kulturerbe in das Verzeichnis der UNESCO aufgenommen.

Besonders verankert ist das Ratscherbrauchtum in Ebensee.
Die Ratscherbuben in der Salinengemeinde verwenden vorwiegend Fahnenratschen und Rumpelratschen.

Raphael Steinkogler, Vorläufer der Ratschergruppe Bartlberg erklärt den Unterschied zwischen Fahn`l und Rumpel:

Bei einer Rumpel werden durch das Drehen der Kurbel die Hämmer im Inneren des hölzernen Rumpelkastens in Bewegung gesetzt und erzeugen den typischen, schlagenden Lärm. Die Rumpelratsche gilt als Originalinstrument für den Karwochenbrauch.

Die Fahnenratsche, kurz das Fahnl, hat sich im Laufe der Jahredurchgesetzt und besteht aus einer zehnzackigen Hartholzwalze, welche durch Bewegung mit dem Drehstock auf den eingespannten Eschenleisten das nicht zu überhörende Ratschergeräusch von sich gibt.

Bei allen Ratscherpassen in Ebensee werden sowohl Fahnenratschen, als auch Rumpeln verwendet, weis Raphale Steinkogler. Die Fahnl`n und Rumpeln werden in den Familien von Generation zu Generation weitergegeben.

Die Ratscherbuben und - mädchen waren vom Karfreitag morgen bis zur Osternacht am Karsamstag abend in den verschiedenen Ortschaften insgesamt sieben Mal unterwegs und machten dem Ruf Ebensees als Brauchtumshochburg alle Ehre.

Die Bartlberg-Ratscher starteten auch Bgm. Sabine Promberger und der Belegschaft des Rathauses einen Besuch ab.

Sehr zur Freude der Bevölkerung regte sich in der Ischlerstrasse ein zartes Ratscher-Plänzchen: Nach 15 Jahren Pause waren in dieser Ortschaft erstmals wieder Ratscher unterwegs.

Im Schwaigerweg und in der Pratoalle wurde die im Vorjahr wieder gegründete Ratscherpasse überall herzlich empfangen.

Traditionell entzündeten die Rindbacher Ratscher nach der ersten Runde am Karfreitag Morgen ein Ratscherfeuer am Ufer des Traunsees.

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