Schutz der kritischen Infrastruktur: Oberösterreich rüstet sich für Omikron-Welle

Koordinierungstreffen im Landhaus mit Expertinnen und Experten, Vertreterinnen und Vertretern der kritischen Infrastruktur und der Landespolitik in Oberösterreich. 
Foto: Land OOE/Max Mayrhofer,
Koordinierungstreffen im Landhaus mit Expertinnen und Experten, Vertreterinnen und Vertretern der kritischen Infrastruktur und der Landespolitik in Oberösterreich. Foto: Land OOE/Max Mayrhofer,

Die Omikron-Variante des Corona-Virus ist europaweit auf dem Vormarsch. Zur Bewältigung einer bevorstehenden Omikron-Welle laufen in Oberösterreich bereits intensive Vorbereitungen: Heute, 29. Dezember, fand dazu im Linzer Landhaus ein Koordinierungstreffen mit Expertinnen und Experten, Vertreterinnen und Vertretern der kritischen Infrastruktur und der Landespolitik in Oberösterreich statt. Im Mittelpunkt standen die gemeinsame Abstimmung, Koordinierung und der Austausch über die jeweiligen Sicherheitsmaßnahmen, um die Herausforderungen und Auswirkungen durch Omikron zu bewältigen.


An dem Koordinierungstreffen nahmen Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer mit seinen Stellvertretern Gesundheitslandesrätin LH-Stv. Mag.a Christine Haberlander und Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner und der für Pflege zuständige Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer sowie Einsatzorganisationen wie Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund und Bundesheer, die Energieversorger Energie AG und Linz AG, aus dem Gesundheitsbereich u.a. Vertreter vom Ordensklinikum und der Oö. Gesundheitsholding, Vertreter von Ärztekammer und Apothekerkammer, der Oö. Zivilschutzverband, der ORF Oberösterreich, der Landeskrisenstab sowie Vertreter der Landesregierung teil. Noch am Nachmittag findet auch ein Abstimmungstermin mit Vertreterinnen und Vertretern des Lebensmittelbereichs und des Handels statt, um sich insbesondere über die Sicherstellung des Bereich Logistik auszutauschen.


Aktuell gibt es in Oberösterreich insgesamt 155 bestätigte Fälle mit der Omikron-Variante, davon sind 56 Personen wieder genesen (d.h. 99 aktive Fälle). Die medizinischen Expertinnen und Experten des Landeskrisenstabs gehen aufgrund der rasanten Verbreitung aber davon aus, dass Omikron noch im Jänner die dominierende Covid-Variante sein wird und dass es wieder zu einem erheblichen Anstieg der mit Covid-Infizierten Personen bzw. der 7-Tages-Inzidenz kommen wird.


„Noch sind die genauen Auswirkungen von Omikron für die Expertinnen und Experten nicht absehbar. Es ist aber davon auszugehen, dass die neue Virusvariante aufgrund ihrer hohen Ansteckungsrate zu großen Personalausfällen führen kann. Darum wollen wir uns in Oberösterreich für den Ernstfall gemeinsam rechtzeitig vorbereiten und alles tun, um insbesondere die kritische Infrastruktur und eine bestmögliche Versorgung zu sichern“, betonte Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.


„In der Energie AG OÖ haben wir bereits seit Beginn der Pandemie eine erhöhte Sensibilität. Eine eigene Taskforce im Unternehmen beobachtet, bewertet die Situation und leitet daraus die entsprechenden Maßnahmen für die Energie AG seit Beginn der Krise ab. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben eine hohe Sensibilität, sich selbst zu schützen, weil man im Bereich der kritischen Infrastruktur arbeitet. Dies zeigt auch die hohe Impfquote von mehr als 80 Prozent im Kernbereich. Darüber hinaus wurden bereits Vorkehrungen in Richtung Omikron getroffen. Als allgemeine Maßnahmen sind bereits Home Office, social distancing, Abstand halten, Maskenpflicht etc. in Kraft. In besonders sensiblen Bereichen wie Netz, Erzeugung etc. gelten bereits Regelungen wie Teamtrennung, kontaktlose Übergaben sowie die gezielte Schaffung von Personalreserven. Die Entwicklung wird natürlich laufend überwacht und die Maßnahmen werden entsprechend angepasst und weiterentwickelt. In diesem Sinne bereiten wir uns auch auf besonders kritische Szenarien vor. Alle Rahmenbedingungen, die den Betrieb künftig ermöglichen und sicherstellen, sind erwünscht und zu begrüßen“, erklärte DI Manfred Hofer, Geschäftsführer Netz OÖ und Leiter der Taskforce COVID-19 in der Energie AG Oberösterreich.


„Die LINZ AG stellt seit Beginn der Pandemie im März 2020 die Versorgung mit Strom, Wärme und Trinkwasser sowie die Abfallentsorgung und den öffentlichen Verkehr in Linz sicher. Wir haben von Beginn an eine Krisenorganisation im Einsatz, die inzwischen sehr gut eingespielt ist, die Situation laufend bewertet und unsere Maßnahmen entsprechend anpasst. Wir sind auch mit dem Krisenstab der Stadt Linz abgestimmt. In den letzten knapp zwei Jahren wurde viel Erfahrung gesammelt und wir können auf eine Vielzahl von erprobten Schutzmaßnahmen zurückgreifen. Die räumliche Teamtrennung unter Nutzung von vorhandenen Reservestandorten (z.B. im Bereich der Netzleitzentrale) ist nur eine davon. Zusätzlich zum umfassenden Maßnahmenkatalog, der stufenweise eingesetzt wird, verfügt die LINZ AG über eine eigene Impfstraße für Mitarbeitende, die sehr gut angenommen wird,“ sagt LINZ AG-Vorstandsdirektor Mag. DI Josef Siligan.


„Wir folgen in unserer Einschätzung der weiteren Entwicklung der Beurteilung von Expertinnen und Experten. Die Fallprognosen in Bezug auf die Omikron-Variante haben wir in den vergangenen Wochen sehr genau beobachtet und wir sind, wie auch bei den bisherigen Infektionswellen, im Rahmen unserer Möglichkeiten auf einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen vorbereitet, um die Versorgung unserer Patient*innen sowie die Sicherheit unserer Mitarbeiter*innen zu gewährleisten“, betont MMag. Walter Kneidinger, Geschäftsführer des Ordensklinikums.


„Die Kliniken der OÖG – also das Kepler Universitätsklinikum und die Regionalkliniken – sind auf eine weitere Corona-Welle bedingt durch die Omikron-Variante mit entsprechenden Stufen- und Einsatzplänen gut vorbereitet. Entscheidend wird neben der Eindämmung einer zu starken Hospitalisierung ein praxistaugliches Quarantänemanagement sein, das es erlaubt, auch bei zahlreichen (asymptomatischen) Infektionen und Kontaktpersonen im Mitarbeiter*innenbereich einen Betrieb aufrecht zu erhalten. Die Häuser der OÖG werden in gewohnter Weise das Nötige und das Mögliche dazu beitragen, die Versorgung der Bevölkerung als Akutpatient*innen aller Indikationen und Diagnosen, dringliche Therapien und als Coronapatient*innen so lange wie möglich sicher zu stellen, sagt OÖG-Geschäftsführer Dr. Franz Harnoncourt.

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