125 Jahre Musealverein Hallstatt

Tag der Offenen Tür am Montag, 26. Oktober 2009

Der Musealverein Hallstatt feiert in diesem Jahr das 125jährige Jubiläum seiner Gründung.
Aus diesem Anlass sind alle Hallstätter und Gäste eingeladen, am Montag, 26. Oktober 2009 das Welterbe-Museum in Hallstatt im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ zu besuchen.



125 Jahre Musealverein Hallstatt
(Auszug aus der Hallstatt-Chronik von H.J. Urstöger)

Im Jahre 1840 kam der junge Naturforscher Friedrich Simony zum ersten Mal nach Hallstatt. Bereits zwei Jahre später stand er auf dem höchsten Gipfel jenes Gebirgsstockes, der ihn Zeit seines Lebens gefangen gehalten hat. Simonys Dach­steinmonographie ist auch heute noch ein wertvolles Nachschlagwerk für ver­gleichende Studien in der Vegetations-, Karst- und Gletscherforschung. Sein Interesse galt aber nicht nur dem Dachsteingebirge, er beschäftigte sich auch mit der Erforschung des Hallstättersees, dem Bergbau, der Geologie, der Archäo­logie, der Morphologie, der Hydrologie und der Botanik. Bei seinen Exkursionen ins Dachsteingebiet stellte Simony eine reiche Sammlung von Fossilien aus Hall­stätter Kalken zusammen. Sein Interesse an der Geschichte Hallstatts veranlasste ihn aber auch zum Sammeln prähistorischer Fundgegenstände, die später zusammen mit den geologischen Exponaten und historischen Gegenständen aus der Salinen­- und Ortsgeschichte die Grundlage eines Hallstätter Museums bilden sollten. Im Jahre 1844 richtete Professor Simony in einem Privathaus (möglicherweise im Gasthaus Stadler) eine öffentlich zugängliche Schausammlung ein, die als Erstes Hallstätter Museum bereits zwei Jahre vor der Entdeckung des Hallstätter Gräberfeldes auf die geschichtliche Bedeutung des Ortes hinwies. Als Bergmeister Johann Georg Ramsauer 1846 begann, am Salzberg systematische Grabungen durchzuführen, rückte der Name Hallstatt ins Licht der Weltöffentlich­keit. Viele Forscher und Wissenschafter aber auch hohe und höchstgestellte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens besuchten das Salzberg-Hochtal, um hier an der Freilegung einer faszinierenden Kulturgeschichte teilzunehmen. Funde aus dem Gräberfeld wurden wahllos mitgenommen und ohne Zusammenhang in aller Welt gezeigt. Auch aus dem Mittelalter und der neueren Zeit stammende Gegenstände von musealem Interesse wurden in Unkenntnis der geschichtlichen Bedeutung zu Spottpreisen verschachert und gingen somit dem Ort verloren. Diese bedauerliche Entwicklung veranlasste einige verantwortungsbewusste Bürger im Jahre 1884 zur Gründung eines Musealvereines in Hallstatt. Zielsetzung war, den Ausverkauf antiker Gegenstände zu unterbinden und sowohl bereits vorhandene als auch noch zu erwartende Sammlungen von musealem Interesse einer breiten Öffentlichkeit zugängig zu machen. Der Verein sollte von einem Präses, einem Kustos, einem Kassier und drei weiteren Personen als Ausschüsse geleitet werden. Für die Bearbeitung einzelner Fachgebiete waren so genannte Mandatare vorgesehen. Gründer des Musealvereins waren Franz Karl Seeauer (Bürgermeister und Hotelier), Friedrich Kirnbauer, Edler von Erzstätt (k.k. Hüttenverwalter), Gustav Göbl (k.k. Fachschulleiter), Karl Seeauer (Hotelier) und Franz Leihmann (k.k. Salinenmeister und Kaufmann). Die Vereinsstatuten wurden am 30. Juli 1884 von der hohen Statthalterei in Linz bescheinigt. Als Museumsgebäude kaufte die Gemeinde das von Nikolaus Stocker im Jahre 1774 angekaufte Stockerische Haus unterhalb der Müllerstiege und über­ließ es dem Musealverein zur freien Benützung. Im Jahre 1891 wurde der schon seit der Vereinsgründung als Mandatar tätige Salinenbeamte Isidor Engl zum Kustos gewählt und nahm diese Funktion mit kurzer Unterbrechung (1893) bis zum Jahre 1909 wahr. Unter seiner Leitung wurde das Stockerhaus zweckentsprechend umgebaut und anlässlich des 50. Regierungs­jubiläums von Kaiser Franz Josef eröffnet. Schwerpunkte in der Kustodentätigkeit Engls waren zahlreiche Grabungskampagnen am Salzberg und in Hallstatt. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Friedrich Morton aus Wien erstmals nach Hallstatt. Die Vielseitigkeit und der unermüdliche Forscherdrang des Naturwissenschafters und die große Liebe zu seinem Hallstatt führten zu einem gewaltigen Engagement in allen Bereichen seines Wirkens. 1925 wurde Morton zum Kustos des Hallstätter Museums gewählt und leistete in dieser Funktion Erstaunliches. In den 42 Jahren seiner Kustodentätigkeit veröffentlichte er in Zeitungen, Broschüren, wissen­schaftlichen Aufsätzen und Büchern über 2100 Arbeiten und Berichte. Morton, der stets das Wohl des Museums im Auge hatte, war in allen für den Raum Hallstatt geltenden Wissensgebieten tätig - sein Lebenswerk wird noch lange Grundlage für alle an der Erforschung vergangener Epochen interessierten Menschen sein. Unter Kustos Franz Zahler und Präses Karl Höplinger konnte im Jahre 1969 der seit längerem bestehende Wunsch nach einer sinnvollen Vergrößerung des Museums verwirklicht werden. Der prähistorische Bereich wurde aus der Sammlung genommen und in einem eigenen, für den Museumsbetrieb umgestalteten Haus (Markt Nr.56) untergebracht. Seither bereichert dieses Prähistorische Museum das kulturelle Angebot des Salinenortes. Das bisherige alte Museum im Stocker-Haus wurde nach einer im Jahre 1972 beendeten Neugestaltung als Heimatmuseum ebenfalls weiter­geführt. Mit der Ernennung Hallstatts zum Weltkulturerbe war auch der Musealverein aufge­fordert, seiner Verpflichtung als Kulturträger nachzukommen und das Museumsange­bot den Anforderungen der Zeit anzupassen. Nach gründlicher Überlegung und Frei­gabe durch die Mitglieder des Vereins entschloss sich der Vorstand, einen Ausbau des Prähistorischen Museums unter dem Arbeitstitel Museum 2000 anzustreben, welcher von den zuständigen Stellen des Landes Oberösterreich auch genehmigt wurde. Nach Realisierung des Projekts, das die Schließung des Heimat­museums und die Nutzung des gesamten Raumangebots im derzeitigen Prähistorischen Museum sowie die Einbindung des angrenzenden Hauses (Nr.55) am Oberen Marktplatz vorsah, steht nun eine neue Museumsanlage mit sechsundzwanzig Schauräumen zur Ver­fügung.

Im neuen Welterbe-Museum Hallstatt wird mit einem dem Zeitgeist entsprechenden und der kulturellen Verpflichtung Rechnung tragenden Angebot das Weltkulturerbe Hallstatt für alle Interessierten attraktiv dargestellt. Sowohl der Qualitätstourismus als auch der Tagestourismus werden angesprochen. Hallstatt wird von seiner frühesten Vergangenheit bis in die heutige Zeit in chronologisch aneinander gereihten Stationen interessant und informativ präsentiert, wobei auch publikumswirksame Einrichtungen wie Videoanimationen, holographische Darstellungen, dreidimensionale Präsentationen, lebensnahe Dioramen u.ä. zum Einsatz kommen. Die Art der Präsentation spricht Gäste jeden Alters an und verfügt über jene Qualität, die zu mehrmaligen Besuchen anregt.





PRÄSIDES DES MUSEALVEREINS HALLSTATT

1884 - 1885 August Aigner
1885 - 1889 Franz Karl Seeauer
1889 - 1891 Emanuel Wallnöfer
1892 - 1905 Carl Seeauer
1905 - 1906 Leopold Pölleritzer
1906 - 1909 Friedrich von Kirnbauer
1909 - 1915 Valentin Dünnewald
1915 - 1925 Friedrich von Sattler
1925 - 1934 Johann Neubauer
1934 - 1938 Josef Pfaffenbichler
1938 - 1939 Sepp Höplinger
1940 - 1945 Friedrich Morton
1946 - 1948 Franz Hemetzberger
1948 - 1982 Karl Höplinger
1983 - heute Rudolf Gamsjäger

KUSTODEN DES MUSEALVEREINS HALLSTATT
1884 - 1887 Gustav Göbl
1888 - 1889 Friedrich von Sattler
1889 - 1891 Julius Schottenhammel
1891 - 1892 Isidor Franz Engl
1893 - 1894 Friedrich von Sattler
1894 - 1909 Isidor Franz Engl
1909 - 1915 Friedrich von Sattler
1915 - 1918 Julius Wagner
1918 - 1921 Friedrich von Sattler
1921 - 1925 Julius Kurz
1925 - 1967 Friedrich Morton
1967 - 1978 Franz Zahler
1978 - heute Karl H. Wirobal


Am Frühauf-Foto: Musealvereinsvorstand
stehend: Präses Rudolf Gamsjäger
v. links Kustos Dr. Karl Wirobal
Kassier Hilde Gamsjäger
Schriftf. Peter Mayrhofer

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