Studie zeigt sozialen Sprengstoff der Teuerungswelle

AK-Präsident Andreas Stangl Foto AK OOE Florian Stöllinger
AK-Präsident Andreas Stangl Foto AK OOE Florian Stöllinger

Immer mehr Menschen können sich das Leben nicht mehr leisten. Zum einen wegen der Einkommensverluste, zum anderen wegen der explodierenden Preise für Wohnen, Energie oder Lebensmittel. „Steigende Preise versetzen viele Menschen in Angst und Schrecken, weil sie befürchten, schon bald die Wohnung oder den Strom nicht mehr bezahlen zu können. Darum muss die Regierung jetzt endlich handeln, um die Preisdynamik in den Griff zu bekommen“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.


Eine aktuelle Studie der Statistik Austria im Auftrag des Sozialministeriums unter dem Titel „So geht’s uns heute“ zeigt, dass sich immer mehr Menschen die Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten können. Rund ein Drittel der Befragten, das sind hochgerechnet mehr als 2 Millionen Menschen in Österreich, hat in letzter Zeit Einkommensverluste erlitten. Schon Ende letzten Jahres stellten für 13 Prozent der Befragten (hochgerechnet 825.000 Personen) die Wohnkosten eine schwere finanzielle Belastung dar. Zwölf Prozent hatten schon damals Sorge, in den kommenden drei Monaten ihre Wohnkosten nicht bezahlen zu können.


Für viele Menschen stellen steigende Preise und insbesondere die explodierenden Energiepreise eine existenzielle Bedrohung dar. Mit den Einmalzahlungen, die die Regierung beschlossen hat, werden der Teuerung aber keinesfalls die Giftzähne gezogen. Wann jemand mit welcher Entlastung rechnen darf, ist auf der AK-Homepage übersichtlich dargestellt.

„Der längst überfällige nächste Schritt muss nun sein, die Preise zu senken, insbesondere die Energiepreise. Nur so kann nachhaltig der Druck aus der Preisdynamik genommen werden“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl und verweist auf andere Länder, die das schon erfolgreich vorgemacht haben.


Auch bei den Wohnkosten, wie etwa den Mietpreisen, ist rasches Eingreifen erforderlich. Die Mietpreise orientieren sich immer direkt oder indirekt an der Inflation. Sie sind schon in den vergangenen Jahren gestiegen und werden jetzt für immer mehr Menschen zur Existenzbedrohung. „Darum muss auch offen über staatliche Preiseingriffe bei den Mieten diskutiert werden, und zwar schnell“, so der AK-Präsident. Denn es könne nicht sein, dass sich immer mehr Menschen vor einer Delogierung fürchten, während sich große Vermieter/-innen auf Kosten der Mieter/-innen mit zusätzlichen Krisengewinnen bereichern. Ähnliches gilt auch für die Energiekonzerne. „Es darf kein Tabu sein, hier über eine Abschöpfung von Übergewinnen vor einer Dividendenausschüttung nachzudenken“, sagt Andreas Stangl.

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