LR Steinkellner /LR Langer-Weninger: Wildunfälle im Frühsommer

Landesrat Steinkellner und Hannes Langmayr bei der Montage eines Wildwarngeräts. -- Fotos: Land OÖ/Daniel Kauder
Landesrat Steinkellner und Hannes Langmayr bei der Montage eines Wildwarngeräts. -- Fotos: Land OÖ/Daniel Kauder

Warum kommt es ausgerechnet in dieser Zeit des Jahres zu besonders vielen Zusammenstößen zwischen Wild und Auto? Dadurch, dass Rehe im Winter den Energiesparmodus aktiviert haben, sind sie im Frühjahr besonders aktiv. Im Frühling und Frühsommer machen sich die jungen Rehböcke auf den Weg, um sich eigene und neue Territorien zu suchen. Dies hat zur Folge, dass weite Strecken zurückgelegt werden und häufiger Straßen überquert werden. Besonders in den frühen Morgenstunden gilt ein erhöhtes Risiko auf eine Begegnung mit Wildtieren.


Bei Wildtierunfällen wirken massive Kräfte

Mit welcher Tierart man im motorisierten Individualverkehr kollidiert, wirkt sich natürlich auf das Ausmaß des Schadens aus. „Kommt es zur Kollision mit einem Reh oder Wildschwein, wirken starke Kräfte. Die Wucht, mit der ein Rothirsch bei Tempo 60 in die Frontpartie eines Autos einschlägt, entspricht dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten - nämlich rund fünf Tonnen. Bei einem Wildschwein sind es 3,5 Tonnen. Das entspricht dem Gewicht eines Nashorns“, beschreibt Mobilitäts-Landesrat Mag. Günther Steinkellner die enormen Aufprallkräfte bei Wildunfällen.


Um Wildunfälle zu vermeiden, sollte das Tempo angepasst werden. Besonders in jenen Bereichen, wo Verkehrsschilder vor potentiellem Wildwechsel warnen, gilt es auch mit erhöhter Aufmerksamkeit unterwegs zu sein. Ablenkungen beispielsweise durch das Mobiltelefon können drastische und überaus gefährliche Folgewirkungen haben.


Wildwarner senken Unfallrisiko um bis zu 95%

Eine effiziente und durchaus innovative Maßnahme, welche die Verkehrssicherheit steigert, wurde mit dem Projekt Wildschutz eingeleitet. Dabei handelt es sich um die konsequente Anbringung von optischen und akustischen Wildwarngeräten entlang der Landesstraßenzüge.

„Das Projekt ist ein großer Erfolg. An zahlreichen Straßenabschnitten konnte durch die Anbringung von Wildwarnern die Anzahl an Unfällen bereits stark reduziert werden. Durchschnittlich werden jährlich rund 30 Kilometer des oberösterreichischen Landesstraßennetzes mit optischen und akustischen Wildwarngeräten ausgerüstet. Dadurch wird die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer/innen deutlich erhöht und potentielles Tierleid minimiert“, unterstreicht Steinkellner.

Durch die Anbringung der hochwertigen Warngeräte konnten die Wildunfälle, je nach Straßenabschnitt, bis zu etwa 95 Prozent reduziert werden. Jährlich rund 100.000 Euro werden vom Land OÖ, dem Landesjagdverband und einer Aktionsgemeinschaft aus fünf Versicherungsunternehmen investiert, um die Sicherheit für Mensch und Tier zu stärken.

Das Netz der rund 29.000 angebrachten Wildwarngeräte muss regelmäßig auf die Funktionstüchtigkeit überprüft und gewartet werden. Dafür wurde ein eigener Betreuer vom Landesjagdverband eingestellt. Dieser wird auch von der Abteilung Land- und Forstwirtschaft mit bis zu 7.500 Euro unterstützt. Die zuständige Agrar- und Jagd-Landesrätin Michaela Langer-Weninger betont: „Wir leisten gerne einen Beitrag zur Verkehrssicherheit in Oberösterreich. Die Wildwarngeräte zeigen deutlich Wirkung und schützen Jahr für Jahr Menschenleben. Durch die laufende Wartung stellen wir sicher, dass das so bleibt.“

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