Wölfe: Jetzt ist die oberösterreichische Landwirtschaft in Brüssel am Wort

LRin Langer-Weninger_c_Land OÖ_Margot Haag
LRin Langer-Weninger_c_Land OÖ_Margot Haag

„Exponentielles Wachstum ist uns spätestens seit Covid ein Begriff. Ein Problem, mit dem wir auch bei der Ausbreitung von Wölfen in Europa konfrontiert sind.
Davor warne ich in Brüssel seit Jahren“, sagt die ÖVP-Landwirtschaftssprecherin im Europaparlament Simone Schmiedtbauer. Leider seien ihre Warnungen in Brüssel lange ignoriert worden. „Mittlerweile scheint die EU-Kommission die Stimmen aus der Praxis endlich ernst zu nehmen. Daher gibt es jetzt eine Trendwende, und die EU-Kommission hat die Wissenschaft, die Landwirtschaft und die Regionen aufgefordert Daten zu liefern um den strengen Schutzstatus der Großraubtiere zu überprüfen“, sagt Schmiedtbauer. Sie betont die gute Zusammenarbeit mit Oberösterreich: Ohne die regelmäßigen Interventionen in Brüssel aus den Bundesländern hätte dieser Schritt wohl noch länger auf sich warten lassen. Die oberösterreichische Agrar-Landesrätin Michaela LangerWeninger war dieses Jahr bereits mehrmals zu Gast in Brüssel und Straßburg um auf die Situation vor Ort hinzuweisen. Agrar-Landesrätin Langer-Weninger begrüßt den Aufruf, auch wenn er eigentlich zu spät komme: „Bei einer Population von inzwischen mehr als 20.000 Tieren und einer jährlichen Reproduktionsrate von 30% ist ein günstiger Erhaltungszustand längst erreicht und auch für die Zukunft gesichert. Jetzt geht es darum regulierend einzugreifen, so wie bei anderen Wildtierarten auch – insbesondere dann, wenn Gefahr droht.
Daher ist eine zeitgemäße Adaptierung der FFH-Richtlinien unumgänglich!“
Oberösterreich werde der EU-Kommission jedenfalls die Realität auch weiterhin vor Augen führen und sich vehement für die Anliegen der Landwirtschaft und ländlichen Bevölkerung einsetzen. „Wenn die Bäuerinnen und Bauern nach einem Sommer nur noch die Hälfte ihrer Schafe von der Alm ins Tal bringen, werden sie irgendwann verständlicherweise nicht mehr auftreiben wollen!“ betont die Oö. Landesrätin.

Schmiedtbauer und Langer-Weninger rufen zur zahlreichen Teilnahme an der Erhebung der EU-Kommission auf. Betroffene und Interessierte können ihre Erfahrungen unter EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu mit der EUKommission teilen.

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