Diskussionsveranstaltung über Bosnien & Herzegowina am 16.10

(v.l.n.r.): Europaabgeordneter Hannes Heide, Mag. Sabine Kernthaller, Bürgermeisterin Ines Schiller, Dr. Valentin Inzko -- Fotos von: Oskar Neubauer
(v.l.n.r.): Europaabgeordneter Hannes Heide, Mag. Sabine Kernthaller, Bürgermeisterin Ines Schiller, Dr. Valentin Inzko -- Fotos von: Oskar Neubauer

Die Lage in Bosnien und Herzegowina und die Perspektive für die Bevölkerung war Thema einer Diskussionsveranstaltung mit dem ehemaligen Hohen Repräsentanten der Vereinten Nationen in Bosnien und Herzegowina, Dr. Valentin Inzko, und Mag. Sabine Kernthaller, der Direktorin des österreichischen Kulturforums in Sarajewo, die aus Bad Ischl stammt.

Der Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Hannes Heide, erläuterte, warum er zu einer Diskussion wie dieser ausgerechnet in Bad Ischl eingeladen hat: Es sind zum einen historische Verbindungen unserer beiden Länder. Das Manifest an meine Völker, das den Beginn des Ersten Weltkriegs bedeutete, wurde einen Monat nach dem Attentat von Sarajewo in Bad Ischl unterzeichnet. Dies ist auch der Grund, dass Bad Ischl 2014 eine Städtepartnerschaft mit Sarajewo schloss.
Dazu komme, dass in Bad Ischl besonders viele Menschen leben, deren Herkunft bzw. Hintergrund in Bosnien und Herzegowina liege. Das zeigte sich auch am dementsprechend großen Interesse an dieser Veranstaltung im Sparkassensaal und es entstand eine sehr engagierte, lebendige Diskussion mit den Referenten.

Valentin Inzko erläuterte seine Aufgaben als Hoher Repräsentant der UNO, eine Position die er mehr als zwölf Jahre inne hatte, und appellierte an die Verantwortung der Europäischen Union: Die EU muss am Balkan stärker auftreten und Unterstützung anbieten. Bosnien und Herzegowina braucht eine klare europäische Perspektive. Die Lage im Land sei für Europa, aber ganz besonders für Österreich bedeutend.
Das beträfe die Sicherheit, aber auch Österreichs starke Rolle bei Investitionen im Handel und politischer Unterstützung. „Die Europäische Union muss alles schneller und robuster machen. Bosnien und Herzegowina braucht eine unabhängige Justiz, ein funktionierendes Wahlsystem und muss Korruption und Betrug ausnahmslos bekämpfen. Dafür braucht es die Europäische Perspektive, ist Inzko überzeugt.  

„Gerade die Jugend in Bosnien und Herzegowina ist durch ihr Engagement und Motivation eine Perspektive für ihr Land. Aber auch den Jugendlichen selbst muss eine Perspektive geboten werden, um sie im Land zu halten“, machte Sabine Kernthaller deutlich, die im Rahmen ihrer Arbeit im Kulturforum viele Jugendprojekte unterstützt.
Auch die Kulturarbeit biete dazu viele Chancen, unterstrichen Kernthaller und Hannes Heide.

In der Diskussion zeigte sich deutlich, dass für viele Bosnierinnen und Bosnier die Entwicklung zu Stabilität und gerade im Bereich der Rechtsstaatlichkeit viel zu langsam ist. Das verdeutlicht, welche große Verantwortung die Europäische Union hat, fasste Heide zusammen. Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer, dass die EU entschiedener und robust auftreten muss.“


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