Rettung aus dem Seewandklettersteig bei Regen
Bergrettung Hallstatt im Einsatz
Am 1.7.2022 gegen 7.00 Uhr stiegen zwei tschechische Kletterer von den Kesselgründen bei Hallstatt zur Hirschaualm auf, um den Seewand Klettersteig zu begehen. Der Klettersteig hat eine Wandhöhe von ca. 750m und weist auf der sechteiligen Schwierigkeitsskala D-E auf. Er zählt zu den schwierigsten und längsten in den Ostalpen. Um 8.00 Uhr kletterten die Beiden los. Die nordseitig exponierte Wand war zu diesem Zeitpunkt noch nass.
Die Wetterprognose verlautbarte den Durchzug eine Kaltfront mit teils starkem Regen.
Die beiden kamen nur sehr langsam voran. Den Punkt „seit 1881“, Seehöhe 1250m, was exakt der Wandhälfte entspricht, erreichte das Paar erst um ca. 14.00 Uhr (=6 Std). Normalerweise benötigt man dafür rund 2 Stunden.
Dennoch kletterten sie weiter bis zum „Fledermausbiwak“, Seehöhe ca. 1320m. Dort erkannten die zwei jedoch die Ausweglosigkeit nach oben und kletterten deshalb wieder ab. Aus der Wand und noch am Stahlseil des Klettersteigs gesichert, glaubten sie weit abseits vom Klettersteig einen Pfad zu erkennen. Diesen steuerten sie an. Der Pfad war aber nur ein Gamswechsel und führte die Freunde in unwegsames Steilgelände. Um ca. 16.30 Uhr setzten die beiden entkräftet einen Notruf ab und schilderten ihre missliche Lage. Ein Bergretter, der fließend tschechisch spricht, leistete wertvolle Dolmetschdienste.
Nachdem sich die Wetterlage und vor allem die Sicht besserte, gelang es der Hubschraubercrew gegen 18.15 Uhr die beiden Kletterer am kurzen Gehänge zu retten und ins Tal zu fliegen.
Eine terrestrische Rettungsaktion hätte ob der Verhältnisse und dem Gelände in den Abend- u. Nachstunden nicht stattfinden können. Die beiden hätten bis in die Morgenstunden ausharren müssen.
Im Einsatz befand sich ein Mann der Alpinen Einsatzgruppe Gmunden, die Crew vom Polizeihubschrauber „Libelle Salzburg“, 7 Mann und 2 Frauen vom Bergrettungsdienst Hallstatt sowie 2 Mann der FF Scharnstein mit dem Tankanhänger.
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