150. Geburtstag Emilie Flöge: Exklusives Event am Attersee

Anlässlich des 150. Geburtstags von Emilie Flöge wurde die Modeschöpferin und Muse Gustav Klimts am 30. August 2024 im Rahmen einer Abendveranstaltung gewürdigt.
Schülerin der HBLA Lentia entwarf ein Kleid im Stil Flöges, das zugunsten der #wirtun-Kampagne der Caritas um 1.000 Euro versteigert wurde, um Frauen in Not zu unterstützen.
Spannende Podiumsdiskussion über das Frauenbild von damals und heute mit u.a. Dr. Marie-Theres Arnbom, Kunsthistorikerin und Buchautorin, Dr. Elisabeth Dutz, Chefkuratorin ALBERTINA Museum Wien und Dr. Gexi Tostmann, Tostmann Trachten.
Bundesrätin Claudia Hauschildt-Buschberger, Prof. Dr. Elisabeth Schweeger, Künstlerische Geschäftsführerin Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 und Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer ließen sich das exklusive Event in der Villa Paulick in Seewalchen am Attersee nicht entgehen.
Um das 150. Geburtstagsjubiläum von Modeschöpferin und Unternehmerin Emilie Flöge zu feiern, lud der Verein „Klimt am Attersee“ zusammen mit dem Tourismusverband Attersee-Attergau vergangenen Freitag zu einem exklusiven Abendevent in die Villa Paulick in Seewalchen am Attersee ein. Unter dem Titel „Emilies neue Kleider“ stand das außerordentliche Schaffen Flöges sowie das Frauenbild von damals und heute im Fokus. Im Rahmen des Events wurde ein Kleid, das eine Schülerin der HBLA Lentia nach dem Stil Flöges entwarf, versteigert. Der Erlös der Auktion in Höhe von 1.000 Euro kommt der #wirtun-Kampagne der Caritas Österreich zugute, die in Not geratene Frauen unterstützt. Als Unterstützerin dieser Initiative hat First Lady Mag. Doris Schmidauer dankenswerterweise den Ehrenschutz für die Veranstaltung übernommen.
Mag. Doris Schmidauer: „Das Event ‚Emilies neue Kleider‘ widmete sich einen Abend lang dem außergewöhnlichen Lebensweg der Modedesignerin. Doch nicht nur das Schaffen von Emilie Flöge als bekannte weibliche Persönlichkeit wurde heute vor den Vorhang geholt; es wurde auch an jene Frauen in Österreich gedacht, die sich tagtäglich ihren Herausforderungen stellen, während sie mit den Umständen von Armut zu kämpfen haben. So freut es mich besonders, dass im Rahmen der Auktion 1.000 Euro der #wirtun-Kampagne der Caritas Österreich zugutekommen. Die Initiative, die ich selbst mit Überzeugung unterstütze, schafft Angebote zur Stärkung von Frauen in akuten Notsituationen.“
Es erfüllt mich mit großer Freude, dass wir an diesem Abend nicht nur das visionäre Werk einer Pionierin wie Emilie Flöge ins Rampenlicht rücken, sondern auch jene Frauen nicht vergessen, die im Schatten unserer Gesellschaft leben. Es sind alleinerziehende Mütter, deren Einkommen nicht zum Leben reicht, oder Frauen, die unbezahlte Pflegearbeit geleistet haben und nun in Altersarmut geraten sind. Armut ist in Österreich nach wie vor weiblich – doch gemeinsam können wir hier etwas bewirken“, bedankt sich Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer für die Spende.
Im Zuge der Veranstaltung wurde auch ein zweites Kleid, das von HBLA Lentia-Schüler und Designer Raven-Jane Fugmann entworfen wurde, präsentiert. Die Kreation im Stil Flöges wird künftig im Klimt Zentrum in Schörfling am Attersee für Besucher:innen zu bewundern sein.
Ein Abend zu Ehren der Modeschöpferin
Fixer Programmpunkt des Veranstaltungsabends war eine spannende Podiumsdiskussion, die sich dem damaligen und heutigen Frauenbild widmete. Angelina Eggl, Geschäftsführerin Tourismusverband Attersee-Attergau, und Jakob Reitinger BA, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Bad Ischl, diskutierten mit Dr. Marie-Theres Arnbom, Kunsthistorikerin und Buchautorin, Dr. Elisabeth Dutz, Chefkuratorin des ALBERTINA Museums Wien, Dr. Gexi Tostmann, Tostmann Trachten, und Mag. Evelyn Obermaier, Obfrau Verein Klimt am Attersee. 85 Teilnehmer:innen, darunter Bundesrätin Claudia Hauschildt-Buschberger, Prof. Dr. Elisabeth Schweeger, Künstlerische Geschäftsführerin Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, Mag. Manuela Reichert, Kaufmännische Geschäftsführerin Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, Doris Rom, Oberösterreich Tourismus, Thomas Populorum, Direktor HBLA Lentia, und Architekt Markus Spiegelfeld ließen es sich nicht entgehen, als über Flöges Wirken zu Lebzeiten, ihre Beziehung zu Gustav Klimt und die Veränderung des Frauenbildes im Laufe der Zeit gesprochen wurde.
Mag. Evelyn Obermaier, Obfrau Verein Klimt am Attersee: „Emilie Flöge hatte mit ihrem visionären Zeitgeist nicht nur auf die Mode, sondern auch auf das Frauenbild von damals einen wesentlichen Einfluss. Sie war in ihrem Haute-Couture-Salon für die Leitung und Kreativität zuständig. In ihren avantgardistischen Kleidern posierte sie als Fotomodell für diverse Kunstgrößen und wusste sich schon damals als starke und emanzipierte Frau zu positionieren. Es hat mich daher besonders gefreut, ihr anlässlich ihres 150. Geburtstags eine solch prominente Bühne zu bieten, um ihr Lebenswerk einem noch größeren Publikum näherzubringen.“
„Uns Touristiker:innen in der Region Attersee-Attergau ist bewusst, wie wichtig die ‚Marke‘ Klimt damals wie heute ist, und wie viele Gäste sich begeistert die Originalschauplätze des Schaffens von Gustav Klimt in unserer Region ansehen. Somit war es uns ein wichtiges Anliegen, das Event zu organisieren. Gustav Klimt ohne Emilie Flöge ist für uns nicht vorstellbar. Ihre starke Persönlichkeit hat das Wirken des Weltkünstlers entscheidend und nachhaltig mitgeprägt. Die Diskussionsrunde mit den Expertinnen war äußerst inspirierend und hat spannende Erkenntnisse gebracht“, so Angelina Eggl, Geschäftsführerin Tourismusverband Attersee-Attergau.
Designerin und Vorreiterin
Emilie Flöge (1874–1952) war eine angesehene Designerin und Unternehmerin in Österreich. Zusammen mit ihren Schwestern Helene und Pauline gründete sie 1904 den Modesalon „Schwestern Flöge“; einen Wiener Haute-Couture-Salon, der sich im Casa-Piccola-Haus auf der Mariahilfer Straße befand. Zu ihren erfolgreichsten Zeiten beschäftigte sie bis zu 80 Näherinnen. Bei ihren internationalen Reisen nach London und Paris informierte sie sich über die neuesten Modetrends. Zudem entwarf sie das weit geschnittene Reformkleid, das die Damen in jener Zeit aus ihren Korsetten befreien sollte und mit von Gustav Klimt entworfenen Stoffmustern und des untypischen Schnitts wegen für Aufregung sorgte. Diese langen, wallenden Kleider, verfeinert mit Broschen und Ketten, gehörten zu ihrem Markenzeichen.