Mit Solidarität über Generationen hinweg funktioniert der Rotkreuz-Markt auch in Krisenzeiten

OERK: Julia Raudaschl mit Mundschutz im Rotkreuz-Markt in Vöcklamarkt. --- Credit: O?-RK
OERK: Julia Raudaschl mit Mundschutz im Rotkreuz-Markt in Vöcklamarkt. --- Credit: O?-RK

Seit seiner Gründung im September 2012 in Vöcklamarkt arbeiten insgesamt 40 meist freiwillige Helferinnen und Helfer für den örtlichen Rotkreuz-Markt. Die meisten von ihnen sind bereits im Pensionsalter, welche niemand der Gefahr einer Ansteckung aussetzen möchte. Dadurch stand Julia Raudaschl zu Beginn der „Corona-Krise“ quasi ohne Kolleginnen und Kollegen da und hat vorübergehend die alleinige Leitung des Rotkreuz-Marktes zu schultern. „Zum Glück konnte ich von Ursula Bachinger, mit der ich seit Gründung eng zusammenarbeite, in den vergangenen acht Jahren jede Menge lernen, so dass ich die Koordination und Logistik derweil auch allein bewältigen kann. Und es haben sich gleich einmal drei Studenten und eine Schülerin gefunden, mich im Rotkreuz-Markt unterstützen. Alle haben schon einmal hier gearbeitet und brachten eine gewisse Vorerfahrung mit. Zusätzlich haben wir ab dieser Woche noch einen Zivildiener zur Unterstützung.“ Das ist aber auch notwendig, um die Leistungen des Rotkreuz-Marktes weiterhin anbieten zu können. Der Markt wendet sich an Bezugsberechtigte mit geringem Einkommen und einem entsprechenden Ausweis. Aufgrund der derzeitigen Situation hat er zur Zeit nur dienstags von 14 Uhr bis 16:30 Uhr geöffnet. „Das Angebot hat sich etwas verändert: Obst, Gemüse und Brot gibt es im Moment deutlich weniger als sonst. Wir sammeln die Produkte bei verschiedenen Supermärkten ein, taugliche Ware, die übrig bleibt oder kurz vor dem Ablaufen ist können wir dann im Rotkreuz-Markt verkaufen. Klopapier hat kein Ablaufdatum und gehört somit nicht zu dieser Warengruppe, das ist bei uns leider immer Mangelware. Brot haben wir sonst jedoch fast schon im Überfluss – aber das scheint momentan sehr gefragt zu sein in den Supermärkten.“

Da die Räumlichkeiten sehr eng sind gibt es derzeit klare Regeln im Rotkreuz-Markt: mehr als drei Kunden dürfen sich nicht zugleich im Markt aufhalten, um den Mindestabstand gewährleisten zu können, gleich am Eingang muss man sich die Hände desinfizieren, und das Tragen einer Schutzmaske ist selbstverständlich auch hier Pflicht. „Wir hoffen, dass die Kunden überwiegend mit eigenen Schutzmasken kommen, da diese zur Zeit absolute Mangelware sind, auch bei uns. Unsere Kunden sind teilweise auch Pensionistinnen und Pensionisten. Diese Personengruppe möchten wir natürlich ganz besonders in einem geschützten Umfeld einkaufen lassen können“, so Raudaschl.

In der Krise entsteht besonderer Zusammenhalt als Familie und als Solidargemeinschaft

Das Thema Einkaufen beschäftigt die 41-Jährige in diesen Wochen ganz besonders, da sie auch im Betreubaren Wohnen arbeitet. Manche Menschen dort haben keine Angehörigen, die für sie einkaufen können. Neben ihrer vierköpfigen Familie kauft sie auch für diese Menschen mit ein, ebenso wie für die mit im Haus lebenden Schwiegereltern und für die 20 km entfernt lebenden Eltern. Raudaschl nimmt es gelassen: „Vor lauter Einkaufen träume ich schon von Lebensmitteln. Aber es ist schön, dass die Familie zusammensteht in einer Zeit, in der sie eigentlich eher auseinanderdriften würde. Meine Kinder sind mit 12 und 16 Jahren Teenager, die normalerweise schon sehr viel mehr ihre eigenen Wege gehen. Nun plötzlich sitzen sie den ganzen Tag daheim. Doch es funktioniert gut, ich kann das durchaus genießen. Und Oma und Opa sehen wir im Garten – aus gebührender Entfernung, wir auf unserer, sie auf ihrer Gartenbank. Ich bin überzeugt: wenn wir über alle Generationen hinweg zusammenstehen, werden wir alle gestärkt als Solidargemeinschaft diese Krise überstehen.“

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