BAUCHWEH BEI KINDERN

MRin OÄ Dr.in Elisabeth Osman ist die Leiterin der Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Bad Ischl -- Fotocredit: OÖG
MRin OÄ Dr.in Elisabeth Osman ist die Leiterin der Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Bad Ischl -- Fotocredit: OÖG

„Mama, Papa, mein Bauch tut weh!“
Bauchweh bei Kindern - harmlos oder Grund zur Sorge?
Bei Kleinkindern sind Bauchschmerzen die häufigste Ursache für einen Arztbesuch, bei Kindern und Jugendlichen die zweithäufigste nach Kopfschmerzen. Meist handelt es sich um harmlose Beschwerden, die mit Hausmitteln gut beseitigt werden können. „Wenn sich die Schmerzen aber dadurch nicht bessern und weitere Symptome wie Erbrechen, Fieberschübe, Hautausschläge oder Schlafstörungen dazu kommen, empfehle ich eine rasche ärztliche Abklärung“, sagt OÄ Dr.in Elisabeth Osman, Leiterin der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Bad Ischl.

Wenn Kinder immer wieder über Bauchweh klagen, kann das viele Ursachen haben. „Meist handelt es sich um harmlose, eher funktionelle Beschwerden, die durch einfache Maßnahmen wie das Auflegen einer Wärmeflasche im Liegen mit leicht angezogenen Beinen, einem Besuch auf der Toilette oder ein paar Löffel warme Suppe oder ungezuckerten Kamillentee schnell zu einer Besserung führen. Die Einnahme eines Medikaments ist meist nicht notwendig. Bei etwas größeren Kindern können zusätzlich Entspannungsübungen helfen“, sagt die Kinderärztin Elisabeth Osman.

BEOBACHTEN UND ABKLÄREN
Wenn die Schmerzen trotz der Anwendung von Hausmitteln anhalten, empfiehlt die Expertin folgendes genau zu beobachten bzw. zu dokumentieren:

Wann treten die Schmerzen auf (nüchtern, nach dem Essen, während des Schlafs)?
Wiederholen sich die Schmerzen immer wieder (wie bei einer Kolik)?
Wo und wie stark sind die Schmerzen bzw. wie verhält sich das Kind während der Schmerzepisoden?
Eine besondere Vorsicht gilt beim Auftreten zusätzlicher Symptome wie: Wiederholtes Erbrechen, Fieberschübe, Kopfschmerzen, nächtliches Schwitzen, auffälliges Ess- und Stuhlverhalten, Unterbrechung der Schlafphase durch den Schmerz, Schmerzen beim Harnlassen, Gelenksschmerzen, Gewichtsveränderungen und auch psychische Belastungen in der Schule oder in der Familie. „In diesen Fällen ist eine ärztliche Untersuchung unbedingt notwendig, manchmal braucht es auch eine stationäre Abklärung und Therapie in einem Krankenhaus“, so die Leiterin der Kinder- und Jugendabteilung.

RASCHE ÄRZTLICHE UNTERSUCHUNG
Akut auftretende heftige Bauchschmerzen können Ursachen haben, an die man nicht sofort denkt, die aber rasch behandelt werden müssen. Das gilt vor allem dann, wenn die Schmerzen trotz Anwendung der üblichen Hausmittel zunehmen und zusätzliche Symptome wie wiederholtes Erbrechen, starke Kopfschmerzen oder Hodenschmerzen mit Ausstrahlung in den Bauchbereich auftreten. Mögliche Ursachen dafür könnten eine akute Blinddarmentzündung, eine Einstülpung eines Darmabschnittes (Invagination) bzw. eine Darmverdrehung (Volvulus), eine Gallen- oder Nierenkolik, eine besondere Form der Migräne oder eine plötzlich auftretende Hodenverdrehung sein. Bei zusätzlicher Bewusstseinstrübung und auffälligem Atemmuster ist eine Erstmanifestation von Diabetes mellitus Typ 1 eine mögliche Ursache. Anhaltende Bauchschmerzen und Fieber können aber auch auftreten, wenn ein Harnwegsinfekt, eine Nierenentzündung oder eine tiefsitzende Lungenentzündung bestehen. „In all diesen Fällen ist eine rasche ärztliche Untersuchung, Abklärung und Therapieeinleitung unbedingt erforderlich“, appelliert Dr.in Elisabeth Osman an die Eltern, rasch ärztliche Hilfe zu suchen.

BAUCHWEH BEI SÄUGLINGEN ERKENNEN
Säuglinge und Kleinkinder können Bauchweh noch nicht verbal artikulieren. Grundsätzlich gilt, je jünger das Kind, desto unspezifischer ist das klinische Erscheinungsbild. Es gibt aber Hinweise, die Beschwerden erkennen lassen. „Wenn sich das Ess- und Trinkverhalten des Kindes verändert, wenn es immer wieder erbricht und dabei an Gewicht verliert oder zusätzlich Fieber bekommt, kann das ein Zeichen für Bauschmerzen mit einer organischen Ursache sein. Weitere Warnsymptome sind eine zunehmende Trinkverweigerung am Fläschchen oder an der Brust verbunden mit Erbrechen, Unruhephasen und Schläfrigkeit. Je jünger das Kind ist, desto früher sollte man die Symptome abklären lassen“, sagt Elisabeth Osman.

TIPPS FÜR DEN ALLTAG
In manchen Fällen gibt es trotz ausführlicher klinischer und diagnostischer Abklärung keine organische Ursache für die Bauchschmerzen, dennoch können Eltern etwas tun. Bei einer ärztlichen und psychologischen Beratung oder einem Gespräch mit einer/m DiätologIn bekommen sie Tipps für den Alltag. Diese betreffen Entspannungstechniken, Kinderphysiotherapie und eine ausgewogene Ernährung. „Falls die Bauchschmerzen beim Kind selten auftreten und keines der beschriebenen Zusatzsymptome vorkommt, können die Eltern beruhigt sein, dem Kind Sicherheit und Geborgenheit geben, gleichzeitig aber beim Essen auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit achten“, berichtet OÄ Dr.in Elisabeth Osman aus ihrer langjährigen Erfahrung als Fachärztin und Leiterin der Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Bad Ischl.

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